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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Sheriffs.
    Mark sah hinter ihrem schlanken Rücken her, warf dem Automaten einen bösen Blick zu und folgte Val. Der Automat piepste leise weiter, es klang beinahe schüchtern.
    Smith kam ihnen entgegen.
    »Wir haben sie gefunden.« Val hielt das Bild hoch.
    »Das ist ja Miss Mankowitz«, sagte er. »Sie kann es nicht sein. Sie ist ...«
    »Lehrerin, ich weiß.« Mark klang gelangweilt. Er schob die Tür hinter sich zu, ging zum Schreibtisch, setzte sich auf die Kante und sah Smith erwartungsvoll an.
    »Offensichtlich kennt jeder hier die junge Frau. Faszinierend. Jetzt möchte ich Sie bitten, alles über sie herauszufinden, was es herauszufinden gibt. Als Erstes ihre Adresse.«
 
    Mark klopfte zum wiederholten Mal an die Wohnungstür im zweiten Stock. »Der Vogel ist schon lange ausgeflogen«, meinte er, als sich wieder nichts rührte. »Jetzt müssen wir warten, bis wir einen Durchsuchungsbefehl haben.« Er sah sich auf dem Treppenabsatz um. Weit und breit niemand zu sehen.
    »Das wird nicht lange dauern«, meinte Val beruhigend.
    »Ich höre es schon wieder: Aber das ist doch Miss Mankowitz!«
    »Sie ist halt sehr beliebt. Geh mal zur Seite.« Val kniete sich vor das Schloss. Sie zog eine Haarnadel aus ihrem Haar, eine Sekunde später gab es ein klickendes Geräusch.
    »Miss Mankowitz kommt mir fast schon vor wie Mutter Theresa«, grummelte Mark weiter. »Würde mich nicht wundern, wenn sie auch im Kirchenchor singt. Übrigens, das sieht mir nicht nach einer legalen Hausdurchsuchung aus«, bemerkte er nebenbei.
    »Hey, schau mal, die Tür ist offen!«, rief er in gespielter Überraschung. »Nicht zu fassen, wie vertrauensselig manche Leute sind.« Er zog seine Waffe, Val auch.
    »Fertig?«
    Sie nickte.
    Er stieß die Tür auf. »Keine Bewegung! FBI!«
    Schnell wurde ihnen klar, dass keiner hier war. Beide sahen sich um.
    »Beeindruckend. Wo hast du das gelernt?«, fragte Mark.
    »St. Marys. Katholische Schule.«
    »Katholische Schule? Da lernt man so was?«
    »St. Marys liegt in der Bronx.« Val stand am Fenster und sah unten einen Polizeiwagen ankommen. Ein junger Polizist sprang heraus und rannte auf das Gebäude zu. In der Hand hatte er einen Umschlag. Ein zweiter Mann mit einem großen Werkzeugkoffer folgte nicht ganz so schnell.
    Als er oben ankam, standen Val und Mark gelangweilt vor der Tür. Mark las den Durchsuchungsbefehl durch, dann warteten beide geduldig, bis der Polizeischlosser Miss Mankowitz' Türschloss knackte. Ganz offiziell betraten beide die Wohnung.
    Mark sah, dass der junge Polizist ihn ungläubig musterte. »Was ist?«
    »Ich dachte, die Frau wäre gefährlich und Sie würden hier mit gezogener Waffe reinstürmen«, meinte er und wurde rot.
    Val drehte sich um und schenkte ihm ein Lächeln. »So etwas machen wir nur in Filmen.«
 
    Es dauerte nicht lange, und die Wohnung von Ann Mankowitz war voller Menschen. Eine weibliche Polizistin durchwühlte ihre Unterwäsche, jemand anderer sezierte ihren Müll.
    Mark wusste jetzt schon, dass der ganze Aufwand sinnlos war. Natürlich würde man hier alles genauestens untersuchen, jedes Bröckchen zweimal umdrehen, aber man würde hier nichts finden, das ihnen weiterhalf.
    Es war nur so ein Gefühl, aber er konnte sich meistens darauf verlassen. Dieses Gefühl sagte ihm auch, dass diese Ann Mankowitz hier nie wieder auftauchen würde. Sie hatte nichts mitgenommen, zumindest nichts, was auffällig fehlte. Man würde die Person ausfindig machen, die sich um die Blumen gekümmert hatte, während sie in Europa gewesen war, und sie fragen, ob ihr oder ihm etwas auffiel, was fehlte, aber Mark war bereit, sein Gehalt nach Abzug der Alimente zu verwetten, dass Ann Mankowitz nichts mitgenommen hatte. Sie hatte die Tür hinter sich zugezogen und war gegangen. Und wer würde sich jetzt um die Blumen kümmern?
    Er stand auf dem Balkon, rauchte eine Zigarette und sah die Allee hinauf und hinunter. Von hier aus konnte er das Büro des Sherriffs sehen und sogar das Fenster, hinter dem er und Val die letzten vier Stunden verbracht hatten.
    Val kam heraus und lehnte sich neben ihm an das Balkongeländer. Sie sah nachdenklich aus.
    »Und?«, fragte er.
    »Das Ganze gefällt mir nicht.« Sie runzelte die Stirn. Das kam selten vor.
    »Warum?«
    »Ich bekomme langsam ein Gefühl für diese Frau.« Sie ging in die Wohnung zurück und kam mit einer gerahmten Fotografie wieder heraus. »Sieh dir mal dieses Bild an.«
    Mark hatte das Bild schon gesehen, aber nur einen

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