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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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gesagt, du brauchst Hilfe. Was kann ich für dich tun?«
    Ann sah ihn ernst an.
    Kramer wartete.
    »Ich würde gern meine Polizeiakte einsehen. Meinen ärztlichen Befund. Du solltest auch noch mal nach Ann Mankowitz Ausschau halten. Vielleicht auch in den Akten über Soldaten, Agenten, Spione ... Was weiß ich. Irgendwo habe ich eine Kampfausbildung absolviert.«
    Sein Pieper meldete sich. Kramer warf einen Blick darauf und fluchte leise.
    »Moment.« Er holte sein Handy heraus und rief eine Nummer an. »Tut mir leid, aber ich muss zurück zum Revier.« Er stand auf.
    »Ich bin froh, dass du überhaupt Zeit für mich gefunden hast«, sagte sie. Sie meinte es ernst.
    »Das ist doch selbstverständlich«, antwortete Kramer. Er sah sie verärgert an. »Dafür sind Freunde da. Wir sehen uns morgen, ja?«
    Sie nickte. »Morgen.«

23
 
    S amson lehnte sich mit dem Rücken an den Tresen und sah sich um. Es war eine typische Billardbar, diese hier war besser als die meisten anderen. Mark war ganz offensichtlich Stammgast hier.
    Ein paar Gäste forderten ihn zu einem Spiel auf, aber Mark lehnte ab. Er saß keine zehn Meter von Samson entfernt und schien für nichts Augen zu haben, außer für das Wasserglas vor sich. Wasser mit einer Scheibe Limone.
    Als die Frau vorhin so überraschend abgebogen war, hatte Samson zuerst gedacht, sie wollte ihn abhängen. Er war einfach weitergefahren, einmal um den Block. Zu seiner Überraschung stand der Wagen, in dem Mark auf dem Beifahrersitz saß, einfach nur in der Seitenstraße. Samson parkte eine Straße weiter und ging zurück.
    An eine kaputte Laterne gelehnt, hatte er dagestanden und gewartet. Mark und die Frau am Steuer, wahrscheinlich auch beim FBI, hatten endlos geredet. Irgendwann waren sie weitergefahren und hatten schließlich vor einem Apartmenthaus angehalten. Mark war ausgestiegen und im Haus verschwunden. Die Frau war weggefahren. Samson hatte richtig getippt, denn plötzlich hatte sich die Tür wieder geöffnet, und Mark war die Straße hinuntergegangen. Nicht gerade mit hängenden Schultern, aber wie jemand, der intensiv über etwas nachdenkt. Samson war hinter ihm hergegangen.
    Und jetzt saß der FBI-Agent hier schon eine halbe Stunde herum und hielt sich immer noch an seinem Wasser fest.
    Den Vormittag hatte Samson am Computer verbracht. Er hatte einiges herausgefunden. Ergebnis: wenige Antworten, viele Fragen.
    Er hatte Anns, Juliets Polizeiakte aus San Francisco gelesen, er wusste jetzt auch, warum sie sich nicht an ihn erinnerte. Er schüttelte den Kopf. Es gab schon seltsame Zufälle. Da rettete sie ihm den Hintern, und kurz darauf wurde sie von irgendeinem Arschloch so zugerichtet.
    Aber noch während er ihre Akte gelesen hatte, hatte er gefühlt, wie er von einer eigenartigen Ruhe erfüllt wurde. Er war das schwarze Schaf in der Familie, viel zu früh war er vom rechten Weg abgewichen. Jetzt wusste er, was er mit seinem Leben vorhatte, aber vorher gab es ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Er lachte leise und traf eine Entscheidung. Er nahm seinen Kaffee, schon der dritte, den er hier trank, und ging hinüber zu Mark an die Theke. Er setzte sich auf den freien Barhocker neben ihm. Mark ignorierte ihn.
    »Harter Tag?«
    Mark nickte nur. Dann stutzte er und sah den Fremden an. »Kennen wir uns?«
    Samson lächelte. »Kann schon sein. Jedenfalls kenne ich Sie. Als Sie noch ein versnobter Offiziersanwärter bei den Marines waren. Muss so um die achtzehn, zwanzig Jahre her sein.«
    Samson war sich ziemlich sicher, dass sie sich nie über den Weg gelaufen waren. Er hatte Marks Akte sorgfältig gelesen. Samson und er waren tatsächlich mal ein gutes halbes Jahr zusammen auf einem Stützpunkt gewesen. Nur begegnet waren sie sich nie.
    »Wo?«
    »Perry Island. Sie haben ziemlich viel Radau gemacht im Offiziersclub.«
    Mark sah wieder auf sein Glas Wasser. »War nicht mein bester Tag. Trotzdem kann ich mich nicht an Sie erinnern.«
    Hhm. So also nicht. »Vielleicht verwechsle ich Sie ja. Aber Sie sind jetzt beim FBI, stimmt's? Muss ein harter Tag gewesen sein. Was man so in den Zeitungen liest. Schlimme Sache, das mit Malvern.«
    Mark wandte sich ihm zu und musterte ihn aus kalten Augen. »Und Sie sind jetzt Reporter für irgendein Käseblatt, stimmt's? Vergessen Sie's. Kein Kommentar.«
    Dann also anders, dachte Samson und musste innerlich schmunzeln. »Sie mögen keine Nigger, ist es das?«
    »Wie kommen Sie denn darauf? Ich mag keine Reporter. Außerdem will ich

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