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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Samson ihm gerade geliefert hatte, hatte die Wirkung von Mörsereinschlägen. Mark war erschüttert. Als Soldat und auch als FBI-Agent war er gewohnt, eine Organisation im Rücken zu haben, die ihn unterstützte. Samson hatte ihm klar und deutlich gesagt, dass das nicht der Fall war, dass die Gegenseite, wer oder was das auch immer sein mochte, über jeden Schritt, den Val und er unternahmen, informiert war.
    Mark seufzte innerlich. Er holte sein Handy heraus und wählte eine Nummer.
    »St. Clair Residence.« Die Stimme war weiblich, kultiviert und hellwach. Nicht Val, sondern die Haushälterin.
    »Special Agent Bridges hier. Ich muss dringend mit Mrs St. Clair sprechen.«
    »Ich fürchte, dass Mrs St. Clair sich schon zurückgezogen hat.«
    Mark zögerte kurz. »Gut, dann ...«
    Es klickte in der Leitung. »Hallo?« Es war Vals Stimme, sie klang außer Atem.
    »Mach's kurz«, brummelte Tom im Hintergrund.
    »Mr Bridges für Sie, Madam.« Die Haushälterin verabschiedete sich mit einem dezenten Klick aus der Leitung.
    »Ich bin es, Val. Ich habe ein paar interessante Hinweise bekommen. Eben hat mich hier in meiner Kneipe ein Mann angesprochen, der vorgibt, für die Gegenseite ...«
    »Ich komme dich abholen.«
    »Du ...«
    Val hatte schon aufgelegt.
    Mark klappte langsam sein Handy zusammen. Als er bemerkt hatte, dass sie mit Tom zusammen war, hatte er sie eigentlich nicht weiter stören wollen. Mist.
 
    Als Val ihn vor seiner Wohnung abholte, entschuldigt er sich als Erstes für die Störung. Val wischte es brüsk beiseite. Aber als er die ersten fünf Minuten der Fahrt schweigsam auf dem Beifahrersitz saß, warf sie ihm einen prüfenden Blick zu.
    »Was genau ist passiert, Mark?«
    »Kannst du dir vorstellen, dass die Leute, die Malvern haben umlegen lassen, Zugriff auf unsere Computer haben? Val, du kennst dich da besser aus als ich. Ist das möglich?«
    Val ließ sich Zeit mit der Antwort. Obwohl die Straßen um diese Zeit leer waren, fuhr sie langsam. Für Mark war das ein Zeichen, dass sie intensiv nachdachte.
    »Ich denke, schon«, sagte sie dann. »Malvern war ein wichtiger Mann. Es mag zwar persönliche Motive geben, aber bis jetzt sieht es so aus, als wäre er umgebracht worden, weil er irgendjemandem im Weg war. Wir haben definitiv Hinweise darauf, dass der Täter nicht allein arbeitet. Je nachdem, wie wichtig die Personen sind, die Malvern haben umbringen lassen ... Hier in Washington wundert mich nichts mehr.«
    Mark war überrascht. »Das klingt ziemlich desillusioniert, Val. Ich dachte, du glaubst noch an den amerikanischen Traum.«
    Sie wandte sich Mark so abrupt zu, sah ihn so verärgert an, dass er überrascht die Augenbrauen hochzog.
    »Du hast recht, Mark«, sagte sie uns sah wieder auf die Straße. »Tom und ich haben den amerikanischen Traum gelebt. Wir sind beide aus der Gosse hochgekommen, haben uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen. Und dafür haben wir hart, sehr hart arbeiten müssen. Tom ist morgens um vier aufgestanden und hat in der Großmarkthalle gejobbt. Um sieben hat er dann seine Hamburger-Bude geöffnet. Nach der Uni habe ich fettige Hamburger gewendet. Er hat vier Stunden geschlafen, dann seine Fernkurse gemacht. Ich bin fünf Mal von irgendwelchen Arschlöchern überfallen worden, die den Tageserlös mitgenommen haben. Tom zwei Mal. Beim letzten Mal wollten die Jungs auch ein bisschen mit mir spielen. Wäre Tom nur fünf Minuten später aufgetaucht, säße ich nicht hier. Und dann, allmählich, kam der Erfolg. Jetzt sind wir reich, gehören zur High Society. Ich könnte mich jeden Abend mit den Reichen, Schönen und Mächtigen tummeln. Unser Geld ist wichtig genug, sodass wir zu allen Wohltätigkeitsveranstaltungen eingeladen werden. Und wenn wieder mal Wahlen sind, dann stehen die Leute vorher Schlange, um Spenden zu erbetteln. So viel Neid, Missgunst, Manövrieren und Rufmord, wie du in der sogenannten High Society hier in Washington erlebst, geht auf keine Kuhhaut! Tom ist ein Farmerjunge aus Minnesota, ich eine Göre aus einem katholischen Waisenhaus. Tom trägt heute Armani-Anzüge, ich Kleider aus Paris. Aber das sind wir nicht. Tom und ich haben mehr davon, wenn wir in Jeans und T-Shirt hinten auf der Terrasse Steaks grillen und ein Bier dazu trinken, als wenn wir aufgetakelt eine halbe Stunde warten, bis wir dem Präsidenten die Hand schütteln dürfen. Ja, du kannst es laut sagen, ich bin desillusioniert.«
    »Ich wollte nicht ...«, begann Mark, doch Val

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