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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wenn du fragst, ob ich mir denken kann, dass jemand diesen Zugang zu unseren Daten besitzt, dann muss ich dir sagen, ja, denn einige dieser wichtigen Leute, das weiß ich aus eigener Erfahrung, glauben, dass ihnen das gesamte System gehört, dass sie unangreifbar sind. Ja, Mark, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass unsere gesuchten Hintermänner jetzt in diesem Moment mit einem Smoking und einem Glas Champagner irgendwo irgendeine gepflegte Konversation pflegen. Ich kann es mir vorstellen, aber es muss nicht so sein. Aber auch die alten Lustmolche mit ihren Spielzeugfrauen haben ein Recht darauf, vor Verbrechen geschützt zu werden. Genau wie Kinder und die ganz normalen Leute, von denen es Gott sei Dank immer noch mehr gibt als von solchen Arschlöchern!«
    »Wow!«, sagte Mark. Er war baff. »Mannomann! Da muss ich wohl auf einen Knopf gedrückt haben. Nicht zu fassen, da gibt es Leute, die behaupten, du hättest kein Temperament! Von wegen Eiskönigin ...«
    Val lächelte schief. »Du willst doch nur ablenken. Ich habe mich schon wieder beruhigt.«
    Mark sah aus dem Seitenfenster. »Was ich dich schon immer mal fragen wollte ...« Er redete nicht weiter.
    »Was?«
    »Tom ... Was denkt er eigentlich über uns? Ich meine, ihr seht euch kaum. Wir beide sind öfter und länger zusammen als manches Ehepaar.«
    »Das ist ganz einfach«, meinte Val mit einem breiten Grinsen, wie er es nur wenige Male bei ihr gesehen hatte. Sie sah aus wie eine Göre, die einen Streich ausgeheckt hatte.
    »Tom vertraut mir. Und wenn er herausfinden würde, dass ich unter Geschmacksverirrung leide und mit jemandem fremdgehe, würde Tom den Typen verschwinden lassen. Ganz einfach.«
    »Dann bin ich ja beruhigt«, meinte Mark trocken.
    Val schmunzelte, dann wurde sie wieder ernst. »Aber was du mich vorhin gefragt hast ... Hast du einen konkreten Grund, so etwas zu befürchten?«
    »Ja. Der große Schwarze, der Ann im Park überfallen wollte ...«
    »Was ist mit dem?«
    »Der kam vorhin in meine Kneipe, spendierte mir ein Wasser und sagte so nebenbei, dass eine Organisation, die hinter einer CD und einem kleinen blauen Buch her wäre, Zugriff auf unsere Computer und auch auf meine Militärakte hätte.«
    »Hm«, meinte Val nachdenklich. »Du hast ihn gehen lassen?«
    »Für den Moment erschien es mir am sinnvollsten. Vielleicht will er ja irgendwann einen Deal mit uns aushandeln.«
    Val nickte nachdenklich. »Das wäre denkbar. Und nicht das erste Mal, dass so was passiert. Nichtsdestotrotz, der Typ hat Chuzpe. Und es geht um eine CD und ein kleines Buch?«
    »Blau.«
    »Aber gehört er nicht zu den Leuten, die Ann Mankowitz umbringen wollen?«
    »Jetzt wohl nicht mehr.« Mark legte die Stirn in Falten. »Ich weiß auch nicht, einiges kommt mir seltsam vor. Ich sage dir, der Kerl ist irgendwie erschreckend. Er hat angedeutet, dass er auch bei der Navy gewesen war. Er ist noch größer als ich und breit wie ein Schrank. Und die zierliche Ann Mankowitz hat ihm die Nase und den rechten Zeigefinger gebrochen.«
    Val sah zu ihm hinüber. »Dann sollte man vielleicht Angst haben vor ihr.«
    »Das wäre nicht schlecht«, meinte Mark ernst. »Denn das würde bedeuten, dass man sich nicht mehr so große Sorgen machen müsste um sie.«

25
 
    E s war eine lange, hohe Halle, tief unter der Erde. Leuchtröhren unter der Decke spendeten helles, schattenloses Licht. Die Temperatur war konstant, fünfzehn Grad. Obwohl niemand hier war, war es nicht still. Es klickte, surrte, ratterte manchmal. Alle paar Wochen kamen Techniker vorbei, überprüften dies und das, tauschten etwas aus, gingen wieder.
    Reihen von Monolithen standen hier, gut zwei Meter hohe graue Kästen. Ein paar Lichter blinkten.
    Manche hörten Stimmen. Tausende von Stimmen. Sie hörten einfach nur zu. Sie hörten nach Namen. Und nach Stimmmustern.
    Vor einer halben Stunde hatte ein Monolith ein neues Update bekommen. Die Liste seiner Namen war ergänzt worden.
     
    Bridges, Mark
    Janos, Stephen
    Jenssen, Thorwald
    Kramer, Chet
    Malvern, Audrey
    Mankowitz, Ann
    Reuter, Terry
    Richmond, Sam
    St. Clair, Valerie
 
    Bis auf Mankowitz, Ann waren auch die Muster der Stimmen abgelegt worden.
    Zwei Reihen und zwanzig Monolithen weiter hinten stand ein anderer schweigsamer Gigant. Er hatte eine ganz besondere Aufgabe. Er hörte anderen Computern zu, wie sie sich unterhielten. Ein Computer in Zone 2A7F881E sendete einem Computer in Zone 7B3F203C

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