Shakran
versucht habe, sie umzubringen, ist das gar keine so schlechte Idee.«
»Kennen wir uns? Ich meine, abgesehen von der Sache im Park«, fragte Ann. Irgendetwas regte sich in ihrer Erinnerung. Ja, sie kannte ihn. Aber es war frustrierend, dass sie nicht wusste, wieso und woher. Sie wurde noch wahnsinnig!
»Und ob, Major. Sie haben mir damals meinen süßen schwarzen Arsch gerettet. Hätten Sie sich nicht so verändert, die Sache im Park wäre nie passiert. Ich hätte den anderen Idioten am Kragen zu Ihnen gezogen, salutiert und Sie gefragt, was ich mit dem Haufen Dreck tun soll!« Er lächelte breit. »Allerdings haben Sie mir früher besser gefallen. Aber wenigstens die Augen sind dieselben.«
»Major?«
Samson nickte.
Langsam ließ sie die Hand sinken.
»Sie kennen mich wirklich?«, fragte sie leise.
Val und Mark sahen aufmerksam zu.
Der Mann zuckte mit den massiven Schultern. »Ob ich Sie wirklich kenne, steht auf einem anderen Blatt, aber ja, ich kenne Sie. Damals waren Sie Major Juliet Sebasto, USMC.« Er sprach leise und bedächtig. »Wir sollten vielleicht zum Auto gehen. Hier, auf offener Straße ...«
Ann nickte.
Val wandte sich ihr zu und streckte ihr die offene Hand entgegen. »Ihre Waffe, Miss Mankowitz.«
Ann seufzte. »Jetzt wieder förmlich, oder wie?« Mit spitzen Fingern öffnete sie ihren Mantel und griff nach der Waffe im Schulterhalfter.
»Wie konnte Kramer das nur erlauben!«, sagte Val erbost.
»Er ist ihr Freund, wenn ich das richtig verstanden habe. Und sie kann damit besser umgehen als wir drei zusammen. Ich würde sie ihr lassen. Das könnte uns den Arsch retten«, meinte der Farbige trocken.
»Das wäre gegen die Regeln«, sagte Val, aber sie wirkte unschlüssig.
»Ich dachte, die Regeln hätten sich geändert«, antwortete Ann. Sie hielt die Waffe immer noch zwischen den Fingerspitzen.
Val wandte sich ab. »Behalten Sie die Waffe.« Sie warf Samson einen Blick zu. »Muss ich Sie fragen, ob Sie bewaffnet sind?«
»Natürlich nicht.«
»Das überrascht mich.«
»Ich meine, Sie müssen mich nicht fragen. Selbstverständlich bin ich bewaffnet! Ich bin ja nicht verrückt!« Der Mann grinste breit, als Val ihm einen bösen Blick zuwarf.
»Werden Sie mir die Waffe aushändigen?«
»Natürlich nicht. Obwohl ich einer charmanten Dame sonst nie eine Bitte abschlagen würde.«
»Wollen Sie uns zwingen, Sie zu verhaften?«, fragte Mark.
Es klang eher neugierig als verärgert, stellte Ann zu ihrem Erstaunen fest. Sie hatte das Gefühl, als ob die beiden sich schon kennen würden.
»Nicht doch. Dann würde ich Ihnen selbstverständlich meine Waffe aushändigen. Ich bin ein guter Staatsbürger.«
»Und ich gehe mal davon aus, dass Sie eine Lizenz besitzen«, sagte Val.
»Und ob! Ich habe alle möglichen Lizenzen, Fahrzeugpapiere, Führerschein, Waffenschein, Detektivlizenz ... alles, was Sie wollen.« Er zeigte seine Zähne. »Sie können mich gern verhaften. Allerdings wird nichts dabei herauskommen.«
»Die Sache im Park reicht, um Sie für ein paar Jahre einzusperren«, meinte Val trocken.
»Das? Da habe ich ein Alibi. Wann war das genau?« Er grinste breit.
»Finden Sie nicht, dass Sie etwas unverschämt sind?« Val war allmählich genervt.
Das Grinsen wurde noch breiter. »Schon, aber Sie wissen, dass ich recht habe.« Plötzlich verschwand das Grinsen. Er wurde ernst. »Ich habe Ihnen schon einmal geholfen. Glauben Sie mir, Sie brauchen Freunde.«
»Und Sie zählen sich dazu?«, fragte Val.
»Sie wissen doch, was man so sagt ... Dies ist der Beginn einer wunderbaren ...«
»Lassen wir das«, fiel Mark ihm ins Wort. »Im Ernst, warum sind Sie hier?«
»Weil der Major und ich wirklich befreundet sind. Oder weil wir befreundet waren«, antwortete der Mann. »Weil wir alle knietief in der Scheiße stecken!« Er sah Ann in die Augen. »Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen zu helfen.«
»Ich glaube, Sie haben uns eine Menge zu erzählen«, meinte Val nur.
»Ich habe Ihnen in der Tat eine Menge zu erzählen. Deshalb habe ich Sie abgepasst. Ich habe ein Zimmer nicht weit von hier, dort sollten wir uns weiter unterhalten.«
Mark schüttelte den Kopf. »Keine Chance. Wir sind auf dem Weg, die beiden Wichser einzubuchten, die die Morde hier begangen haben.«
Val schloss das Auto auf. »Aber Sie sind herzlich eingeladen, uns zu begleiten«, ergänzte sie mit bedeutungsvollem Blick.
»Sie wollen mich doch nicht wirklich verhaften, oder?«
Mark sah ihn an. »So einen guten
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