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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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mit, dass Sie der Erbe sind, und die Bank schickte Ihnen das Geld.«
    »Reichlich dünn. Welche Bank rückt schon freiwillig Geld raus?«, sagte Mark.
    »Für Banken ist es nicht so wichtig, wem das Geld gehört, solange sie es in Verwaltung haben. Hierzu gibt es bestimmt auch einen Papierpfad. Ja, hier. Wahrscheinlich kann man dem entnehmen, dass die Bank irgendwas versäumt hat und dass sie das jetzt vertuschen will.« Er grinste. »Ich schicke Ihnen jetzt einfach die Mail zu, die man Ihnen aus Versehen nicht hat zukommen lassen. Ich habe Ihnen doch gesagt, der Boss arbeitet sorgfältig. Hätte man das alles zurückverfolgt, wäre es ein Versehen gewesen. Egal. Sie sind um fünfzigtausend Dollar reicher, das Geld ist jetzt clean. Missverständnis geklärt.«
    »Ich hatte nie eine solche Tante«, grummelte Mark.
    »Glauben Sie mir, Sie hatten. Irgendeine Verwandte ... Es ist im Computer, und das reicht. Keiner macht sich heute mehr die Mühe, die Originalpapiere zu sichten.«
    »Jedenfalls vielen Dank«, sagte Mark. »Deswegen kriegen wir den Fall zwar nicht zurück«, fuhr er frustriert fort. »Aber trotzdem danke.«
    »Sie müssen das so sehen«, sagte Samson. »Wir sind ein nettes kleines Bömbchen losgeworden. Besser, wir haben es jetzt entschärft, als dass wir warten, bis es Ihnen wirklich um die Ohren fliegt.«
    »Was kann man so noch alles herausfinden?«, fragte Val.
    Samson zuckte mit den Schultern. »Eine Menge. Wir müssten nur wissen, wie die Fragen lauten ...« Er runzelte die Stirn. »Das Problem ist, dass alles in Zellen oder Schichten unterteilt ist. Ich komme zum Beispiel an Ihre Daten heran, weil es mein Job war, Sie zu beobachten. Der Rest, der weitaus größere Teil der Daten, ist mir versperrt. Und in drei Tagen ist sowieso Schluss. Was ich allerdings tun kann, ist, mich in den FBI-Computer einklinken und Ihre Akten studieren. Oder auch bearbeiten. Falls Sie Ihren Bericht noch ergänzen wollen ...«
    »Das ist alles zu verdammt einfach«, sagte Mark. Er holte sich das nächste Bier. »Ann kauft einen Computer, Sie legen eine CD ein, und wir können meine Kontostände manipulieren. Warum macht das nicht jeder? Wäre sicherlich einfacher, als Banken zu überfallen.«
    »Fragen Sie nicht mich!«, antwortete Samson. »Ich kenne mich ganz gut aus mit Computern, aber was hier auf der CD ist, geht weit über mein Wissen und meinen Horizont hinaus. Ich würde vermuten, dass die CD von den besten Computerhackern gebastelt wurde, die es weltweit gibt, und dass die meisten von denen für die NSA arbeiten. Vergessen Sie auch nicht, dass diese vier Banken bereit sind, mit der Regierung zusammenzuarbeiten.«
    »Und wo bleibt die Privatsphäre?«, fragte Val.
    Samson lachte. »Das klingt ein bisschen naiv, Agent St. Clair. Wenn Sie jemanden überwachen, was ist dann mit der Privatsphäre?«
    »Wir brauchen eine richterliche Verfügung.«
    »Und wer sagt Ihnen, dass hier keine vorliegt? Begreifen Sie endlich! Ich habe für die Regierung gearbeitet. Genau wie Sie.«
    »Könnten wir uns vielleicht ein anderes Mal streiten?«, fragte Ann, die gerade wieder aus dem Badezimmer herauskam.
    Mark blinzelte. Sie hatte sich umgezogen und sah aus wie eine hochbezahlte Managerin. Ihre Haare, inzwischen wieder blond, waren elegant hochgesteckt. Das Kostüm schrie nach Geld und gutem Geschmack, sie hätte das Preisschild genauso gut dranlassen können. Sogar Leute, die sich mit Modelabels nicht auskannten, würden erkennen, dass hier ein Monatsgehalt herumlief. Auf hübschen Beinen.
    »Nettes Outfit«, sagte er nur.
    »Danke. Aber wir sollten uns jetzt überlegen, wie wir am schnellsten nach Washington kommen.«
    »Das ist kein Problem«, sagte Val. »Wir fliegen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir so einfach Tickets bekommen.« Ann runzelte die Stirn. »Seit 9/11 ist das viel schwieriger geworden.«
    Val schüttelte den Kopf. »Wir haben ein Privatflugzeug. Ich muss nur Tom Bescheid sagen.«
    »Nett«, meinte Samson. »Und ich dachte schon, wir müssten laufen.«

52
 
    D er neue Job ist eine echt nette Sache, dachte der junge Mann mit dem vollen schwarzen Haar und dem Schnauzbart. Er sah ein bisschen aus wie Omar Sharif. Der Name in seinem Pass lautete Thomas Jefferson. Als er sich im Motel auswies, runzelte die junge Frau an der Rezeption die Stirn.
    »Sind Sie ein Star oder so was?«
    Er nahm den Ausweis lächelnd wieder an sich. »Nein, bin ich nicht. Warum?«
    »Ich dachte, ich hätte den Namen schon mal gehört«,

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