Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte
ein Abkommen schließen, Eure Majestät«, sagte ich. »Ich werde nicht von Oberon und Titania sprechen und Ihr nicht von meiner Molly. Ja?«
»Also sprich, kleiner Drood«, sagte Königin Mab. »Sag Uns, was dich hier an Unseren wiederentdeckten Hof bringt, in Unsere edle Gegenwart. Sag Uns, was dich hierher bringt, mit dem Blut von so vielen Unserer edlen Cousins an den gerüsteten Händen, dass es immer noch nass von ihnen heruntertropft.«
»Ah«, sagte ich. »ich habe mich schon gefragt, wann wir dazu kommen. Sie haben mich angegriffen, Eure Majestät. Sie hätten es wirklich besser wissen müssen. Ich war zu dieser Zeit vielleicht vogelfrei, aber ich war immer noch ein Drood, und sie waren nur Elben. Selbst wenn sie von einem Verräter in meiner Familie mit fremder Materie ausgerüstet worden waren.«
Bohnenblüte zischte laut und begann wieder aufzustehen. Königin Mab warf ihm einen Blick zu. Er zuckte und kippte um, als hätte man ihn geschlagen.
»Haltet Eure Schoßtiere an der Leine, Eure Majestät«, sagte ich. »Oder ich könnte es für nötig befinden, sie zu disziplinieren.«
Die Königin wägte mich für einen unangenehm langen Moment schweigend ab. Kein Ton war am Unseligen Hof zu hören, abgesehen vom schweren Atem meiner Gefährten. Ich hätte in der Lage sein sollen, den gesammelten Atem der tausende zusehender Elben zu hören, aber da war nichts. Ich sah mich nicht um, aber ich wusste, dass sie den einzigen Ausgang versperrten, und es war höchst unwahrscheinlich, dass sie mir dieses Mal ohne Zustimmung Mabs den Weg freigeben würden. Nicht, wenn ich diese Diskussion mit der Königin nicht gewann, die Information bekam, die ich brauchte, und irgendeine Art von Abkommen aushandelte, das mir und meinen Gefährten einen freien Abzug gewährte, der uns unsere Organe an ihrem Platz behalten ließ. Die Chancen standen nicht sehr gut, aber ich bin ein Drood und wenn man da die goldene Rüstung trägt, dann machen die Chancen besser, was man will, solange sie wissen, was gut für sie ist. Am Ende nickte Königin Mab ein kleines bisschen, und ich fühlte, dass mir ein großer Stein vom Herzen fiel. Sie war wenigstens bereit, zuzuhören.
»Ich bin wegen der USS Eldridge hier«, sagte ich. »Ein amerikanisches Marineschiff, das 1943 seinen Weg hierher fand. Ihr hattet den Elfenbeinthron damals nicht inne, Eure Majestät, aber ich wette, dass der Herold damals hier war. Ich muss wissen, was damals mit diesem Schiff passiert ist. Wie es möglich war, dass es hierherkam, und was mit ihm passierte, als es hier war.«
Königin Mab drehte ihren großartigen Kopf dem Herold zu, der sich prompt tief verneigte.
»Ich erinnere mich in der Tat an diese Gelegenheit, Eure Majestät. Würde es Euch zusagen, wenn ich ihnen davon erzähle?«
»Zeig es ihnen«, sagte Königin Mab.
Der Herold ballte seine linke Hand zu einer Faust. Rasiermesserscharfe Dornen brachen aus seinem Handrücken. Goldenes Blut troff auf den Boden vor ihm und breitete sich schnell zu einem goldenen Wahrsageteich aus. In diesem Teich erschienen die Bilder aus der Vergangenheit und zeigten uns alles, was der unglücklichen USS Eldridge widerfahren war.
»Eure Welt war im Krieg«, wisperte der Herold. Seine goldenen Augen waren auf die Bilder gerichtet, die sich im Wahrsageteich bildeten. »Die Grenzen der Realität waren durch die vielen Kämpfe und Schlachten schwach geworden. Als also eines eurer Schiffe an unserer Tür klopfte, erlagen wir der Versuchung und ließen es ein. So raffinierte Maschinen waren in dem Schiff; primitiv, aber wirksam. Sie stießen eine Tür auf, die wir lange vergessen hatten, und alles, was wir tun mussten, war, ihnen durchzuhelfen. Ich frage mich, was sie glaubten, wo sie hingekommen seien … Ein Kriegsschiff, ja, aber klein und bemitleidenswert, verglichen mit unseren herrlichen Schiffen. Sie kamen direkt zu uns. Sie wussten nicht, wo sie waren oder in welcher Gefahr sie schwebten.
Wir haben Ewigkeiten mit ihnen gespielt, haben sie gehänselt und gequält, wie es uns gefiel, und erfreuten uns an ihrem Schmerz und ihrem Schrecken. Sie haben so hübsch geweint. Und dann fiel uns ein, was für ein feiner Streich es wäre, wenn man das Schiff und seine Mannschaft auf zarte, aber tödliche Art änderte und wieder heimschickte. Ihren Körper und die Seele korrumpierte und sie als ein spirituelles Pestschiff wieder in eure Welt schickte. Wir haben Stunden darüber gesprochen und suchten nach etwas besonders
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