Shana, das Wolfsmädchen
nickte langsam.
»Ich glaube schon …«
»Eigene Entscheidungen zu treffen, das ist doch wichtig, oder?«
Er kratzte sich im Nacken.
»Stimmt. Habe ’ne ganze Menge nachgedacht. Irgendwann entschieden, dass es nicht so weitergeht. Whisky und Diabetes, das macht doch jeden kaputt. Gartenarbeit ist gesünder, ja? Habe mich schwer getan dabei. Aber so ist’s jetzt und dabei bleibt’s auch.«
Ich spürte einen Kloß im Hals.
»Eben, das meine ich ja.«
Unsere Blicke hielten einander fest. Seine Augen fragten: Was eigentlich?
Ich schluckte und sagte: »Du und ich … wir sind uns ziemlich gleich, meinst du nicht auch?«
Er fuhr sich mit der dreckigen Hand durch die Haare. Er hatte noch mehr graue Haare bekommen. Es stand ihm gut.
»Schätze, ja«, murmelte er.
Ich sagte: »Willst du nicht in die Kantine kommen? Ich … ich habe Lust auf einen Kaffee. Und ich möchte dir gerne Mike vorstellen.«
»Bin gleich da«, sagte mein Vater.
Er brachte den Spaten in den Schuppen, stopfte das Unkraut in einen Plastiksack. Am Schuppen war eine Pumpe angebracht. Ich sah zu, wie er sich lange und sorgfältig die Hände wusch. Mir fiel auf, dass ich lächelte.
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