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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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geradem Kurs zu halten.
    Auf dem Dach der Schabe, dem heftigen Fahrtwind ausgesetzt, versuchte Schofield die schwingende Strickleiter zu packen. Sie flatterte hin und her, immer knapp außer Reichweite.
    Da schwoll auf einmal das Triebwerksgeräusch zu einem ohrenbetäubenden Tosen an.
    Die vier Tragflächentriebwerke wurden hochgefahren.
    Schofield gefror das Blut in den Adern.
    Das Flugzeug erhöhte den Schub und begann den Startvorgang. Jeden Moment würde es stark beschleunigen und die Schabe abhängen.
    Die Strickleiter flatterte weiter dicht vor ihnen im Fahrtwind. Sandwolken hüllten sie ein.
    »Ich packe die Leiter! Sie packen mich!«, rief Schofield dem Präsidenten zu.
    »Was?«, gab jener ungläubig zurück.
    »Sie werden schon sehen!«
    Und damit nahm Schofield auf dem flachen Dach der Schabe Anlauf und sprang.
    Er flog durch die Luft, riss die Arme in die Höhe und ergriff die unterste Sprosse der herabbaumelnden Strickleiter.
    Er bedeutete dem Präsidenten, ihm zu folgen. »Jetzt packen Sie mich!«
    Mit einem skeptischen Blick sagte der Präsident: »Okay …«
    Dann nahm auch er Anlauf und sprang – just in dem Moment, als die Triebwerke den Schub erhöhten und die silberfarbene 747 einen Satz nach vorn machte.
    Der Präsident flog durch die Luft. Er prallte gegen Schofield, schlang die Arme um die Hüften des jungen Captains und hielt sich fest, während sich Schofield verbissen mit beiden Händen an der untersten Sprosse der Strickleiter festklammerte.
    In diesem Augenblick fiel Mothers Schabe zurück. Sie konnte das Tempo nicht mehr halten. Die beiden Penetratoren gaben die Verfolgung ebenfalls auf und bremsten mitten über der Rollbahn jäh ab.
    Bei einer Geschwindigkeit von nahezu hundert Meilen pro Stunde und umtost vom Fahrtwind hing Schofield an der Strickleiter, umschlungen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er beobachtete voller Entsetzen, wie einer der Penetratoren eine Rakete auf Mothers ungeschützte Schabe abfeuerte.
    Die Rakete traf die Schabe von hinten und detonierte. Das Heck des dahinrasenden Fahrzeugs wurde in die Luft geschleudert.
    Die Schabe schlingerte heftig und schoss von der Startbahn auf den Sand. Sie wirbelte eine gewaltige Staubwolke auf und überschlug sich mehrmals. Dann kam sie rumpelnd und krachend auf der Fahrerkabine zum Liegen.
    Schofield konnte bloß hilflos zusehen und hoffte inständig, dass Mother einen raschen Tod gefunden hatte.
     

 
     
     
     
     
     
    Im Moment aber hatte er keine Zeit zu trauern.
    Die 747 raste die Startbahn entlang und wurde immer schneller. Aufgrund des zusätzlichen Gewichts des X-38 benötigte sie einen ungewöhnlich langen Anlauf.
    Schofield und der Präsident am Ende der Strickleiter waren dem heftigen Fahrtwind ausgesetzt.
    »Sie als Erster!«, brüllte Schofield. »Hangeln Sie sich an mir nach oben und klettern Sie dann die Leiter hoch!«
    Der Präsident tat wie geheißen.
    Er zog sich an Schofields Gürtel empor und setzte den Fuß darauf. Er stieg auf dessen Schultern, und von da aus kletterte er auf die Strickleiter.
    Schofield zog sich allein unter Einsatz seiner Arme an der Leiter hoch.
    Der Boden raste unter ihnen dahin, während sie die Strickleiter erklommen. Der Wind peitschte gegen ihre Körper.
    Als sie endlich den Eingang erreichten, wich die Startbahn unter ihnen plötzlich zurück.
    Schofield schluckte.
    Sie hatten abgehoben.
     
    Caesar Russels Helikopter setzte sanft auf der Startbahn auf, zwanzig Meter von Mothers zerstörter Schabe entfernt.
    Caesar stieg aus und blickte schweigend dem Flugzeug nach.
    Kurt Logan ging währenddessen zu der torpedierten Schabe hinüber. Sie war ein einziger Trümmerhaufen. Überall lagen zerfetzte Stahlteile herum. ’
    Die Fahrerkabine war vollkommen zerquetscht worden, und die Windschutzscheibe und die Dachstreben waren nach innen gedrückt. Das Ganze sah aus wie eine zertretene Aludose.
    Und dann bemerkte Logan die Leiche. Sie lag vor dem zerstörten Schleppfahrzeug bäuchlings im Sand, mit verdrehten, mehrfach gebrochenen Gliedern. Das linke Bein endete unterhalb des Knies. Der Unterschenkel war beim Aufprall offenbar abgerissen worden. Logan sah lediglich den Rumpf und die Gliedmaßen. Mothers Kopf lag unter dem vorderen Stoßfänger der Schabe.
    Logan kehrte zu Caesar zurück. Der hatte das aufsteigende silberfarbene Flugzeug in der Zwischenzeit nicht aus den Augen gelassen.
    »Echo hat den Jungen«, sagte Logan. »Und die Marines haben den Präsidenten.«
    »Ja.«

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