Shane Schofield 02 - Die Offensive
ich hätte erst letzte Woche beim Bowling 275 Punkte gemacht, aber das hat sie nicht besonders beeindruckt. Jedenfalls will ich jetzt, wo ich teilweise ein Roboter bin, auch einen neuen Spitznamen: Darth Vader.«
Schofield lachte. »Okay, Darth.«
»Gab’s wieder Probleme mit Ramrod?«, erkundigte sich Gant ernsthaft.
»Das Übliche«, antwortete Schofield. »Übrigens, alles Gute zum Geburtstag.«
Gant lächelte. »Danke.«
»Ich hab was für Sie.« Schofield langte in die Uniformtasche. »Nichts Besonderes, aber …« Er runzelte die Stirn und befühlte die anderen Taschen. »Verdammt, irgendwo muss es doch sein! Vielleicht hab ich’s im Hubschrauber vergessen …«
»Das findet sich schon wieder.«
»Kann ich’s Ihnen später geben?«
»Klar.«
Mother blickte sich in dem riesigen Hangar um. »Was ist das eigentlich für eine Scheißanlage? Sieht aus wie Fort Knox.«
»Ist aber noch schwerer einzunehmen«, versetzte Schofield.
»Wieso das denn?«
»Schauen Sie sich mal den Boden unmittelbar hinter dem Tor an!«
Mother und Gant blickten zum Tor hinüber. Im Betonboden davor waren zahlreiche kastenförmige Vertiefungen auszumachen. Jede von ihnen war etwa einen Meter breit und ebenso tief.
»Und jetzt sehen Sie nach oben!«
An der Decke befanden sich mehrere dicke, zahnähnliche Metallvorsprünge, die offensichtlich genau in die kastenförmigen Vertiefungen am Boden passten, wenn man sie absenkte.
»Eine kolbenbetriebene Panzertür«, erläuterte Schofield, »genau wie die auf den Flugzeugträgern der Nimitz-Klasse. Damit wird der Hangar bei Feuer oder im Falle einer Explosion in eigenständige Zonen unterteilt. Ihnen dürfte jedoch auffallen, dass es hier keine weiteren Panzertüren gibt. Das ist die einzige, was bedeutet, dass es auch nur einen Ausgang gibt.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«, wollte Mother wissen.
»Ich will darauf hinaus«, antwortete Schofield, »dass diese Anlage weitaus wichtiger ist, als Sie oder ich bisher geahnt haben.«
Die Aufzugplattform mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten kam vor einem gewaltigen Stahltor mit einer großen schwarzen 4 darauf ruckartig zum Stehen.
Der breite Aufzugschacht ragte über dem Präsidenten und seinen Begleitern vom Secret Service wie ein riesiger vertikaler Tunnel in die Höhe. Die helle künstliche Beleuchtung des Bodenhangars bildete nunmehr ein kleines weißes Quadrat – in knapp hundert Metern Höhe.
Als der Aufzug angehalten hatte, rollte die massive Stahltür mit einem lauten Geräusch beiseite. Colonel Jerome Harper ging unablässig redend voran.
»Diese Einrichtung diente früher dem Nordamerikanischen Luftverteidigungskommando NORAD als Hauptquartier, bis dieses 1975 in eine modernere Einrichtung im Cheyenne Mountain in Colorado verlegt wurde.
Die Anlage ist mit einer sechzig Zentimeter dicken Titanwand ummantelt, die wiederum von dreißig Metern massiven Granits bedeckt ist. Wie auch die Einrichtung im Cheyenne Mountain ist sie in der Lage, dem Angriff mit einer Atomrakete zu trotzen.«
Harper reichte dem Präsidenten ein Blatt Papier mit einer Zeichnung der unterirdischen Anlage.
Der Hangar befand sich in dem Schema ganz oben – auf Höhe des Erdbodens, überragt nur von dem kleinen Berg –, darunter sah man den Aufzugschacht und schließlich die mehrstöckige Anlage.
Harper fuhr fort: »Der unterirdische Komplex umfasst sechs Ebenen. Die ersten beiden dienen als Hangars für streng geheime Flugzeuge ähnlich denen, die Sie heute Morgen bereits in Area 8 gesehen haben. Ebene 3 beherbergt die Funkeinrichtungen und die Unterkünfte des Personals. Ebene 5 ist ein Gefängnistrakt. Auf Ebene 6 ist das X-Rail-System untergebracht.
Jede Ebene kann gegen Strahlung und Luftkontamination hermetisch abgedichtet werden. Die vorhandenen Luftvorräte reichen für dreißig Tage. Die Nahrungsmittelbestände lagern auf Ebene 3, und der Wasservorrat befindet sich in einem Vierhunderttausend-Kubikmeter-Tank im Hangar auf Ebene 1.«
Sie gelangten zu einem leicht ansteigenden Gang, der vor einer massiv wirkenden Tür endete. Sie erinnerte an einen riesigen Safe. Ein Soldat der Air Force machte sich eilig daran, sie zu öffnen.
»Projekt Fortune wurde vor vier Jahren hier untergebracht, als der erste lebensfähige Embryo Geschlechtsreife erlangte«, erklärte Harper. »Jetzt endlich befindet er sich in einem Stadium, in dem man ihn nutzen kann.«
Der Präsident wartete geduldig, während die ein Meter
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