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Shanera (German Edition)

Shanera (German Edition)

Titel: Shanera (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Schön
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Shanera?“
    „Ja …“
    „Du hast irgendwelche Sachen dabei, die Du nicht mit rein nehmen darfst. Du hast doch diesen Rucksack. Leg ihn in das Fach neben der Tür.“
    Tatsächlich hatte sich neben der Tür eine Art Schrank geöffnet. Shanera tat, wie ihr geheißen. Ihre Sachen würden ihr hier auch nicht mehr viel weiter helfen. Die Schranktür schloss und die Ausgangstür öffnete sich. Diesmal konnte Shanera hindurchgehen.
    Kessy wartete auf der anderen Seite. „Das scheint es gewesen zu sein. Erzähl mir später mal, was Du da Gefährliches drin hast.“ Offenbar war sie nicht besonders beunruhigt. Sie ging ein Stück den engen und gekrümmten Gang voran und öffnete dann mit einem Fingerdruck eine Tür auf der rechten Seite. „Hier sind wir.“
    Auch der Schlafraum hatte gebogene Wände. An der hinteren, längsten Wand fanden sich drei Schlafkojen. Ansonsten gab es ein paar Stühle sowie, fest in die Wände integriert oder mit dem Boden verbunden, zwei kleine Tische, diverse Schränke und Regale und wieder fremdartige Gerätschaften, die Shanera unbekannt waren. Alles war in organischen Formen und warmen Farbtönen gehalten.
    Kessy deutet auf die rechte Koje. „Da schlafe ich. Nimm Dir einfach eins der anderen Betten.“
    Shanera setzte sich auf das mittlere Bett. Es war weich und bequem und am liebsten hätte sie sich sofort hineingelegt und wäre eingeschlafen.
    „Du bist müde, was?“, fragte Kessy, als sie die schweren Augenlider ihres Schützlings bemerkte. „Wenn Du nichts dagegen hast, dass ich zuerst aufs Bad gehe, kannst Du Dich einen Moment ausruhen.“ Sie rümpfte die Nase. „Diese Schwüle draußen … Ich brauche dringend ein Bad, ich stinke fast schon wie der Sumpf. Du könntest auch eines vertragen, würde ich sagen.“
    Shanera wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
    Während Kessy sich aus ihrem Obergewand schälte, erklärte sie: „Du kannst Dich in … unserer Behausung frei bewegen, aber bleib bitte erst mal hier, bis ich Dir alles zeigen kann.“ Sie warf das verschwitzte Gewand in eine Öffnung in der Wand und verschwand durch eine seitliche kleine Tür.
    Behausung? Man konnte mitten im Sumpf keine massive Behausung bauen. Waren sie nicht eher auf einer Art Boot? Das Ding war vermutlich beweglich und konnte über dem Sumpf schweben, den Eindruck hatte es zumindest von außen gemacht.
    Shanera ließ sich rückwärts aufs Bett sinken und schloss die Augen. Der Tag war ihr lang erschienen und die Müdigkeit nagte an ihr. Dass sie die letzte Nacht in einer Astgabel verbracht hatte, daran mochte sie gar nicht denken.
    „Hey, Schlafmütze.“ Jemand rüttelte sie leicht an der Schulter. Shanera blinzelte und blickte einen Augenblick verständnislos auf die Frau mit den kurzgeschorenen, jetzt etwas feuchten Haaren, bevor ihre Erinnerung wieder einsetzte.
    „Oh. Tut mir leid. Ich wollte nicht …“ Sie rappelte sich hoch.
    „Kein Problem. Allerdings solltest Du jetzt wieder munter werden, wir haben nachher noch einiges zu besprechen.“ Kessy legte Shanera eine Hand auf den Rücken und dirigierte sie in Richtung Bad.
    „Hier kannst Du Dich waschen. Wenn Du hier drauf drückst, kommt von oben Wasser.“ Sie erklärte die Bedienung der anderen Kontrollen. Shanera gähnte schlaftrunken und versuchte, sich das Wichtigste zu merken.
    „Deine Kleider wirfst Du besser nicht in den Reiniger, mit Leder kann der sicher nichts anfangen. Ich suche Dir was Frisches zum Anziehen raus. Schrei einfach, wenn Du was brauchst.“ Kessy versetzte ihrem Schützling einen Klaps auf die Schulter und ließ ihn dann in dem ziemlich kleinen Bad allein.
    Shanera fühlte sich etwas überrollt, aber ein kühles Bad konnte wohl nicht schaden. Sie streifte ihre Kleider ab und stellte sich in die kleine Wanne. Offenbar funktionierte das Ganze ähnlich wie ein Wasserfall. Sie drückte auf die bezeichnete Stelle und eine Wolke aus feinen Tropfen lauwarmen Wassers hüllte sie ein. Wie man die Temperatur verstellte, bekam sie nicht heraus, schaffte es aber, einem Spender eine angenehm duftende, cremige Flüssigkeit zu entlocken, mit der sie nach kurzem Zögern Haut und Haare einseifte.
    Insgesamt keine schlechte Art der Reinigung, wenn sie auch ein Bad in frischem oder heißem Quellwasser – je nach Außentemperatur – vorzog. Eingehüllt in ein großes Handtuch kehrte sie in den Schlafraum zurück, wo Kessy, mittlerweile in weite Hosen und einen lockeren Kittel aus weichem Stoff gehüllt, in einem

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