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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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darüber bekannt, wie dieser Gestaltwandel vonstatten ging. Es genügte das Wissen, daß es möglich war und daß die Mwellrets die einzigen Geschöpfe darstellten, die diese Kunst beherrschten.
    Nur wenige außerhalb des Ostlandes wußten überhaupt von den Mwellrets, denn sie waren ein einsiedlerisches, abgeschiedenes Volk, das sich selten aus dem Schutz des unteren Anar hinauswagte. Keine Mwellrets hatten sich zu Zeiten der Ratsversammlungen auf Paranor sehen lassen. Keine Mwellrets hatten in den Kriegen der Rassen mitgekämpft. Sie lebten zurückgezogen in ihrer dunklen Heimat aus Wäldern, Sümpfen und Bergen.
    Das hieß, außer was das Gnomen-Volk anbelangte. Nach dem Ersten Rat von Paranor, also vor über tausend Jahren, waren Mwellrets aus Sümpfen und zerstörten Wäldern in die bewaldeten Höhen vom Rabenhorn gezogen. Sie hatten die feuchten, fauligen Sümpfe des Tieflands jenen Geschöpfen überlassen, mit denen sie diese Gebiete seit der Zerstörung der alten Welt geteilt hatten, und waren ins höher gelegene Waldland gewandert, das von zerstreuten Gnomenstämmen bewohnt war. Die Gnomen waren ein abergläubisches Volk und fürchteten sich entsetzlich vor diesen Wesen, die ihre Gestalt wechseln konnten und anscheinend die schwarze Magie beherrschten, welche mit dem Erscheinen der Druiden aufgetaucht war. Zu jener Zeit machten sich die Mwellrets diese Ängste zunutze, um ihre Macht über die im Rabenhorn lebenden Stämme zu festigen. Mwellrets rissen die Rolle von Häuptlingen an sich, die Gnomen wurden zu Sklaven unterdrückt.
    Anfangs bäumten sie sich noch gegen diese Kreaturen auf - diese Echsen, wie sie genannt wurden -, doch nach einiger Zeit brach aller Widerstand zusammen. Die Gnomen waren nicht stark und nicht organisiert genug, um sich erfolgreich zu widersetzen, und einige wenige abschreckende Beispiele, was man mit jenen anstellte, die sich nicht unterwerfen wollten, hinterließ bei den anderen einen nachhaltigen Eindruck. Unter der Knute der Mwellrets wurde die Festung von Graumark erbaut - eine massive Zitadelle, von der aus die Echsen die Stämme der umliegenden Region regierten. Jahre vergingen, und das ganze Rabenhorn geriet unter die Herrschaft der Mwellrets. Die Zwerge im Süden und die Gnomenstämme im Westen und Norden hielten sich von den Bergen fern, und die Mwellrets zeigten sich ihrerseits nicht geneigt, sich aus ihrer neu eroberten Heimat hinauszuwagen. Mit dem Auftauchen des Dämonen-Lords im Zweiten Krieg der Rassen kam ein Gerücht auf, es bestünde ein Abkommen mit den Echsen, daß diese dem Finsteren Herrscher eine Anzahl ihrer Gnomen-Untertanen zur Verfügung stellten - doch niemand konnte diese Behauptung jemals belegen.
    Mit dem Ende des fehlgeschlagenen Dritten Krieges der Rassen - in dessen Verlauf Shea Ohmsford auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schwert von Shannara gezogen und der Dämonen-Lord vernichtet worden war - hatten die Mwellrets unerklärlicherweise begonnen auszusterben. Alter und Krankheiten reduzierten ihre Zahl, und es gab nur wenige Geburten. Somit schwand allmählich auch ihre Macht über die Gnomenstämme im Rabenhorn. Stück für Stück bröckelte von ihrem kleinen Reich ab, bis es schließlich nur noch aus Graumark und den wenigen Stämmen bestand, die in diesem Teil der Welt lebten.
    Und nun hat es den Anschein, als seien sie von dort zurückgetrieben worden in die Sümpfe, die sie hervorbrachten«, schloß Foraker seine Erzählung. »Welche Kräfte sie auch besitzen mögen, den schwarzen Wandlern haben sie damit nichts entgegenzusetzen. Wie die Gnomen, die sie einst beherrschten, würden sie zu Sklaven werden, wenn sie in den Bergen blieben.«
    »Es wäre besser, sie wären ganz vom Antlitz der Erde ausgelöscht worden!« warf Spinkser verbittert ein. »Sie verdienen es nicht besser!«
    »Besitzen sie tatsächlich die Macht der schwarzen Magie?« erkundigte sich Jair.
    Foraker zuckte mit den Schultern. »Ich habe es nie miterlebt. Ich denke, ihre Kraft liegt im Gestaltwandel. Ach, es gibt Geschichten, auf welche Weise sie die Elemente beeinflussen können - Wind, Luft, Feuer, Erde und Wasser. Vielleicht ist daran sogar etwas Wahres, weil sie einfach ein Verständnis dafür entwickelt haben, wie die Elemente auf gewisse Dinge reagieren. Doch es ist weitgehend Aberglaube.«
    Spinkser murmelte etwas Unverständliches und warf Jair einen finsteren Blick zu, der besagte, daß er nicht völlig konform mit dem Zwerg ging.
    »Dir wird nichts geschehen,

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