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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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auf das Talmädchen herab. Sie war so kalt wie der scheußliche Hauch des Todes.
    Der Finsterweiher kniff die blutroten Augen zusammen. »Kind des Lichts, willst du etwas über die Finsternis erfahren, die der Ildatch darstellt?«
    Brin nickte wortlos. Der Finsterweiher lachte ohne jede Heiterkeit und schwebte näher. »Alles was es an schwarzer Magie gab und gibt, führt zu dem Buch und ist durch Fäden verbunden, die eng um dich und die Deinen geschlungen sind. Kriege der Rassen, Kriege des Menschen - Dämonen aus einer Märchenwelt, alles eins. Sie gehören alle zusammen wie die Klangfarben einer Stimme. Die Menschheit stößt auf die schwarze Magie, giert nach einer Macht, über die zu gebieten sie nicht hoffen kann - und strebt deshalb nach dem Tod. Die Menschen schleichen, angetrieben durch seine Verlockung und ihr Bedürfnis, zum Versteck des Buches. Einmal zum Antlitz des Todes, ein andermal in die stockfinstere Grube der Nacht. Jedesmal finden sie, was sie suchen, und erliegen ihm; sie verwandeln sich von vernunftbegabten Individuen in Gespenster. Schädelträger und Mordgeister, sie sind alles eins. Und ihnen gemeinsam ist das Böse.«
    Die Stimme verstummte. Brins Gedanken rasten beim Nachdenken über die Bedeutung dessen, was ihr gesagt worden war. Einmal zum Antlitz des Todes… der Schädelberg. Vergangenheit und Gegenwart waren eins, Schädelträger und Mordgeister - das wohl meinte der Finsterweiher. Sie waren Ausgeburten des gleichen Übels. Und irgendwie hing alles durch die gemeinsame Herkunft zusammen.
    »Sie entstammen alle der schwarzen Magie«, sagte sie schnell. »Der Dämonen-Lord und die Schädelträger zur Zeit meines Urgroßvaters und heute die Mordgeister. Das meinst du doch, oder?«
    »Tue ich das?« zischte die Stimme leise und spöttisch. »Alle aus einem? Wo sitzt heute der Dämonen-Lord, Talmädchen? Wer leiht heute der Magie seine Stimme und sendet die Mordgeister aus?«
    Brin starrte die Erscheinung wortlos an. Wollte der Finsterweiher etwa zum Ausdruck bringen, daß der Dämonen-Lord zurückgekehrt war? Aber nein, das war doch unmöglich…
    »Diese Stimme ist unheilvoll, wenn sie zur Menschheit spricht«, erklärte der Finsterweiher in zischendem Singsang. »Diese Stimme entspringt der Magie, der Geheimlehre. Sie findet sich auf vielfache Weise - manche haben sie im gedruckten Wort, andere… im Gesang!«
    Brin wurde es eiskalt. »Ich habe nichts mit ihnen zu tun!« stieß sie hervor. »Ich gebrauche keine schwarze Magie!«
    Der Finsterweiher lachte. »Das tut keiner, Talmädchen. Die Magie gebraucht sie. Darin liegt der Schlüssel zu allem, was du suchst. Darin liegt alles, was du wissen mußt.«
    Brin bemühte sich, den Sinn zu erfassen. »Sprich weiter«, drängte sie.
    »Weiter? Was weiter?« Die nebelhafte Gestalt des Geistes schimmerte dunkel. »Soll ich dir von den Augen berichten - Augen, die dir folgen und jede deiner Bewegungen überwachen?« Das Talmädchen blieb wie versteinert stehen. »Liebe betrachtet dich aus den Augen, denen der Kristall gehorcht. Doch ebenso betrachten dich blicklose, aus deiner eigenen Erbgabe geborene Augen in unheilvollen Absichten. Siehst du klar? Hältst du die eigenen Augen offen? Die Augen des Druiden, jenes dunklen Schattens seiner Zeit, waren es zeit seines Lebens nicht. Sie waren verschlossen gegenüber dem größten Teil der Wahrheit, verschlossen gegenüber dem Offenkundigen, wenn er nur nachgedacht hätte. Er hat die Wahrheit nicht erfaßt, der arme Allanon. Er sah nur die Rückkehr des Dämonen-Lords; er erkannte nur die Vergangenheit in der Gegenwart, nicht das latent Mögliche. Er hat sich täuschen lassen, der arme Allanon. Selbst im Tod folgte er dem Weg, auf den die schwarze Magie ihn drängte - und an seinem Ende stand er als Narr da.«
    Brins Gedanken drehten sich im Kreis. »Die schwarzen Wandler - sie wußten, daß er kam, nicht wahr? Sie wußten, daß er in den Wolfsktaag käme. Deshalb war der Jachyra dort.«
    Gelächter erscholl und hallte in der Stille des Nebels wider. »Die Wahrheit siegt! Aber vielleicht nur einmal. Traue nicht den Worten des Finsterweihers. Soll ich weitersprechen? Soll ich dir von deiner Reise in den Maelmord mit diesem tölpelhaften Prinzen von Leah und seinem verlorengegangenen Zauberschwert berichten? Oh, er ist so verrückt nach dem Besitz der Magie, macht sich so abhängig von dem, was ihm den Untergang bringen wird! Du vermutest doch schon, daß es ihm den Untergang bringt, nicht wahr,

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