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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sich um.
    »Nun denn, Brin.« Er deutete vor sich in einen Busch. »Stell dir vor, diese Senke wäre die Sperre aus schwarzer Magie, welche du passieren mußt. Wie würdest du das Wunschlied einsetzen, um dir den Durchgang zu ermöglichen?«
    Sie schaute sich unsicher um. »Ich weiß nicht recht…«
    »Nicht recht?« Er schüttelte den Kopf. »Überlege mal, wie du den Zauber bislang genutzt hast. Hast du ihn eingesetzt, wie der Prinz von Leah behauptet, um das Laub Herbstfärbung annehmen zu lassen? Um Blumen zum Blühen, Blätter zum Knospen und Pflanzen zum Wachsen zu bringen?« Sie nickte. »Demnach hast du dich seiner bedient, um Farben, Formen und Verhalten zu verändern. Mach nun das gleiche. Veranlasse das Gestrüpp, sich für dich zu teilen.«
    Sie schaute ihn einen Augenblick lang an und nickte dann. Das war mehr, als sie sich selbst jemals abverlangt hatte, und sie war nicht überzeugt, daß sie die Kraft dazu besaß. Außerdem war es schon lange her, seit sie den Zauber angewendet hatte. Aber sie wollte es versuchen. Leise begann sie zu singen. Ihre Stimme war tief und gleichmäßig, das Lied mischte sich in die anderen Geräusche des Waldes. Dann nahm es eine andere Höhe an und stieg höher, bis alles andere daneben verstummte. Es kamen ungeübt, spontan und irgendwie intuitiv erfühlte Worte, als sie die Hände nach den Sträuchern ausstreckte, die ihr den Durchgang versperrten. Langsam wich das Gewirr, und Blätter und Zweige zogen sich in kräuselnden Streifen satten Grüns zurück.
    Einen Augenblick später lag der Weg zur Mitte der Mulde offen vor ihr.
    »Ziemlich einfach, findest du nicht?« Aber der Druide stellte eigentlich gar keine Frage. »Sehen wir doch einmal, wohin uns dein Weg führt.«
    Er setzte sich mit dicht um sich geschlungenen, schwarzen Gewändern in Bewegung. Brin warf Rone einen raschen Blick zu, der mit den Schultern zuckte, um anzudeuten, daß er nicht verstand. Sie folgten dem Druiden. Sekunden später blieb er wieder stehen, deutete diesmal auf eine Ulme, deren Stamm gebeugt und gedrungen im Schatten einer höheren, breiteren Eiche stand. Die Zweige der Ulme waren mit jenen der Eiche verwachsen und wanden sich höher im zwecklosen Versuch, zum Sonnenlicht durchzubrechen.
    »Das ist nun eine schwierigere Aufgabe, Brin«, sagte Allanon plötzlich. »Dieser Ulme ginge es entschieden besser, wenn die Sonne bis zu ihr vordränge. Ich möchte, daß du sie aufrichtest, sie in die Höhe ziehst und ihre Äste aus der Eiche entwirrst.«
    Brin betrachtete voller Zweifel die beiden Bäume. Sie schienen zu dicht ineinander geschlungen. »Ich glaube nicht, daß ich dazu in der Lage bin«, antwortete sie ihm ruhig.
    »Versuch es.«
    »So stark ist der Zauber nicht…«
    »Versuch es trotzdem«, fiel er ihr ins Wort.
    Also sang sie, und das Wunschlied umhüllte alle anderen Geräusche des Waldes, bis nichts anderes mehr existierte und stieg hell in die Morgenluft empor. Die Ulme bebte, ihre Äste ächzten zur Antwort. Brin sang schriller, als sie den Widerstand des Baumes fühlte, und die Worte klangen schärfer. Der untersetzte Ulmenstamm wich von der Eiche zurück und seine Äste scharrten und kratzten, und Blätter wurden von ihren Stengeln gerissen.
    Dann schob sich plötzlich der gesamte Baum mit erschreckender Plötzlichkeit in die Höhe und explodierte in einem Schauer losgelöster Äste, Zweige und Blätter, die über die ganze Senke niederregneten. Fassungslos taumelte Brin rückwärts, hielt schützend die Hände vors Gesicht, und das Wunschlied verstummte zu unvermittelter Stille. Hätte Allanon sie nicht an den Armen ergriffen und sie schützend gehalten, bis der Schauer vorbei war, wäre sie gestürzt. Dann drehte er sie zu sich um.
    »Was ist passiert…?« begann sie, aber er legte schnell einen Finger auf ihre Lippen.
    »Macht, Talmädchen«, flüsterte er. »Macht in deinem Wunschlied, die bei weitem das übersteigt, was du dir vorgestellt hast. Diese Ulme vermochte sich nicht aus der Eiche zu lösen. Ihre Äste waren viel zu stark, viel zu schwer in die des anderen Baumes verflochten. Und doch konnte sie deinem Lied nicht widerstehen. Sie hatte keine andere Wahl, als sich zu befreien - auch wenn das ihre eigene Zerstörung bedeutete.«
    »Allanon!« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Du besitzt diese Macht, Brin Ohmsford. Und wie alle magischen Dinge, beinhaltet sie eine helle und eine dunkle Seite.« Das Gesicht des Druiden rückte näher. »Du hast Spielereien

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