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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zum Gnomenlager. Sie folgten im Gänsemarsch Helt, der langsam und vorsichtig den Weg nach unten anführte. Der Feuerschein rückte näher, dann wurden Stimmen im Rauschen von Wind und Regen vernehmbar - leise, kehlig und mit unbehaglichem Unterton. Die sechs Gestalten krochen an Feuern und Zelten vorbei und bückten sich tief in die Schatten, die sich von Felsen und Bäumen in die Nacht ausbreiteten. Sie bogen links um das Lager und nur Helts Nachtsichtigkeit bewahrte sie davor, den Abgrund hinabzustürzen.
    Die Minuten verstrichen, und ihr langsamer Schleichweg durch das feindliche Lager zog sich in die Länge. Jair konnte Essensdüfte riechen, die der Wind ihm ins Gesicht wehte. Er konnte die Stimmen der Gnomen, ihr Lachen und Grunzen hören und die Bewegungen sehen, wenn ihre gestählten Körper durch den schwachen Feuerschein huschten. Er gab sich alle Mühe, nicht einmal zu atmen und zwang sich, eins zu werden mit der Nacht. Dann schoß es ihm plötzlich in den Kopf, daß er ja tatsächlich eins mit der Nacht werden könnte, wenn er das wollte. Er konnte das Wunschlied benutzen, um sich unsichtbar zu machen.
    Und dann wurde ihm klar, daß er gerade auf eine bessere Möglichkeit gestoßen war, sie alle über die Brücke zu bringen.
    Aber wie sollte er sie den anderen erklären?
    Sie waren an den Rand der Schlucht gekrochen und befanden sich nun jenseits des Schutzes von Felsen und Bäumen. Vor ihnen dehnte sich nur die nackte Felswand. Sie schoben sich weiter und duckten sich tief in die Nacht. Hier brannten keine Feuer, so daß sie in Nebel und Regen verborgen blieben. Vor ihnen erhob sich bedrohlich der Rumpf der Bockbrücke, deren Holzpfähle vom Regen glänzten, aus der Dunkelheit. Von oberhalb erklangen leise Gnomenstimmen bei knappen und rätselhaften Wortwechseln, als die Wachposten sich tief in ihre Mäntel kauerten und sehnsüchtig nach der Wärme und Fröhlichkeit des Lagers hinter sich umsahen. Schweigend geleitete Helt die Gruppe hinab, wo unterhalb der Brücke die Stützpfosten im Gestein verankert waren. Meter weiter öffnete sich die leere Tiefe des Keils zu einer ungeheuren Kluft, in deren höhlenartigen Tiefen der Wind über das Gestein heulte.
    Sie duckten sich eng zusammengedrängt nieder, und nun zupfte Jair vorsichtig an Garet Jaxens Jacke. Das harte Gesicht schwenkte herum. Jair deutete auf den Waffenmeister, dann auf sich, dann auf die Wachposten über ihnen auf der Brücke. Garet Jax runzelte die Stirn. Jair deutete auf seinen Mund, sagte lautlos »Gnom« und wies dann wieder auf sie beide. Durch das Wunschlied können wir den Wachposten als Gnomen erscheinen und hinübergehen, ohne aufgehalten zu werden, versuchte er ihm deutlich zu machen. Sollte er es flüstern? Aber nein, der Waffenmeister hatte angeordnet, daß keiner einen Ton sagen sollte. Der Wind würde ihre Stimmen weitertragen; es war zu gefährlich. Er wiederholte die gleichen Bewegungen. Die anderen krochen näher heran und schauten einander voller Unbehagen an, als Jair Garet Jax weiter zugestikulierte.
    Schließlich schien der Waffenmeister zu begreifen. Er zögerte einen Augenblick, dann packte er Jairs Arm, zog ihn dicht heran und deutete auf die anderen und die Brücke über ihnen. Konnte der Talbewohner sie alle tarnen? Jair zögerte; darüber hatte er nicht nachgedacht. Besaß er genügend Kraft, die Täuschung so weit zu treiben? Es war dunkel, es regnete, und sie trugen alle Umhänge mit Kapuzen. Es wäre nur für Augenblicke. Er nickte, daß er es schaffen würde.
    Garet Jax hielt ihn mit beiden Händen an den Schultern und betrachtete ihn aus grauen Augen. Darin gab er den anderen Zeichen, ihnen nach oben zu folgen. Der Talbewohner würde das Wunschlied benutzen, um sie hinüberzuführen. Sie wußten nicht, wie er es schaffen wollte, doch sie hatten miterlebt, über welche Macht er verfügte. Darüber hinaus vertrauten sie alle bedingungslos - außer vielleicht Spinkser, und selbst der hätte sich unter anderen Umständen dem anderen gebeugt - auf das Urteil von Garet Jax. Wenn der an Jair glaubte, wollten sie es ebenfalls.
    Sie erhoben sich, eng zusammengedrängt, von der Stelle, wo sie sich zusammengekauert hatten, und stapften kühn die steile Anhöhe auf die Brücke zu. Vor ihnen scharten sich dunkle Gestalten in müßiger Unterhaltung zusammen. Als die Gnomen-Wachen ihr Näherkommen plötzlich bemerkten, drehten sie sich um. Es waren nur drei. Jair sang bereits, seine Stimme mischte sich als heiseres,

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