Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
wieder. »Ziehen wir weiter nach Norden.«
    Garet Jax warf einen abschließenden Blick auf die Schlacht zwischen der Gnomen- und der Zwergen-Armee und winkte dann den anderen, ihm hinter die Felsen zu folgen. »Wir warten hier, bis es Nacht wird«, rief er über seine Schulter zurück.
    Jair drehte sich um und sah Spinkser an seiner Seite. »Auf den Gedanken, mich nach meiner Zustimmung zu fragen, ist er erst gar nicht gekommen«, murmelte der Gnom und schob sich vorbei.
    Die kleine Truppe huschte hinab in eine Ansammlung Findlinge und tauchte in den Schatten dieses Verstecks, um den Einbruch der Nacht abzuwarten. Die Sechs hockten auf den Steinen, nahmen eine kalte Mahlzeit zu sich, hüllten sich in ihre Mäntel und lehnten sich wortlos zurück. Nach einer Weile verließen Foraker und Garet Jax die Deckung, welche die Steine boten, und verschwanden weiter unten am Hang, um sich den Weg nach Osten genauer anzusehen. Edain Elessedil übernahm die Wache, und Helt streckte sich behaglich auf dem steinigen Boden aus und war innerhalb von wenigen Augenblicken auch schon eingeschlafen. Jair blieb ein Weilchen für sich alleine, dann stand er auf und ging hinüber zu der Stelle, wo Spinkser saß und in die leere Dämmerung starrte.
    »Ich weiß zu schätzen, was du dort hinten am Keil für mich getan hast«, sagte er ruhig.
    Spinkser drehte sich um. »Vergiß es.«
    »Kann ich nicht. Das ist jetzt das dritte Mal, daß du mir das Leben gerettet hast.«
    Das Lachen des Gnomen klang spröde. »So oft schon?«
    »So oft.«
    »Tja, Junge, vielleicht bin ich das nächste Mal nicht mehr zur Stelle. Was wirst du dann machen?«
    Jair schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    Es trat Stille ein. Spinkser beachtete den Talbewohner nicht. Jair wollte sich schon wieder abwenden, aber dann überkam ihn seine Dickschädeligkeit und er zwang sich zu bleiben. Bewußt setzte er sich direkt neben den Gnomen.
    »Er hätte dich fragen sollen«, meinte er ruhig.
    »Wer? Mich was fragen sollen?«
    »Garet Jax - er hätte dich fragen sollen, ob du bereit bist, mit uns zur Festung hinunterzugehen.«
    Jetzt drehte Spinkser sich um. »Er hat mich bisher nie um meine Meinung gebeten, oder? Warum sollte er dann jetzt damit anfangen?«
    »Wenn du vielleicht…?«
    »Wenn ich vielleicht Flügel bekäme, könnte ich hier wegfliegen!« Das Gesicht des Gnomen war von Zorn gerötet. »Wie dem auch sei, was kümmert es dich?«
    »Es ist mir wichtig.«
    »Was? Daß ich hier bin? Ist dir das wichtig? Dann sag mir mal, Junge - was habe ich hier zu schaffen?«
    Jair schaute unbehaglich fort, aber Spinkser packte ihn am Arm und riß ihn mit einem Ruck zu sich herum.
    »Sieh mich an! Was habe ich hier zu schaffen? Was habe ich mit dem allem zu tun? Nicht das geringste! Ich bin einzig und allein hier, weil ich so töricht war, dich bis nach Culhaven bringen zu wollen - das ist der einzige Grund! Hilf uns, an dem schwarzen Wandler vorbeizuschleichen, batest du mich! Hilf uns, ins Ostland zu gelangen! Du kannst es, du bist Fährtensucher! Ha!«
    Er reckte das derbe, gelbe Gesicht dem Jungen entgegen. »Und dieser alberne Traum! Denn mehr war es nicht, Junge - nichts als ein Traum. Es gibt keinen König vom Silberfluß, und dieser ganze Marsch ostwärts ist reine Zeitvergeudung! Aber ich - bin trotzdem dabei!« Er schüttelte verbittert den Kopf. »Und das alles deinetwegen!«
    Jair riß sich los, als er nun selbst in Wut geriet. »Vielleicht stimmt das. Vielleicht ist es meine Schuld, daß du hier bist. Aber der Traum war Wirklichkeit, Spinkser. Und du täuschst dich, wenn du behauptest, du hättest mit dem allem nichts zu tun. Du nennst mich beständig ‘Junge’, dabei bist du derjenige, der sich hier nicht wie ein Erwachsener benimmt.«
    Spinkser starrte ihn an. »Wie soll ich denn dann zu dir sagen, Bübchen?«
    »Mir ist alles recht.« Jair lief rot an. »Aber du solltest allmählich auch mal darüber nachdenken, was du bist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es soll heißen, daß du nicht weiter herumrennen und dir einreden kannst, es ginge dich nichts an, was anderen Leuten widerfährt - es hat nämlich sehr wohl etwas mit dir zu tun, Spinkser.«
    Sie saßen sich Auge in Auge wortlos gegenüber. Inzwischen war die Dunkelheit tiefschwarz und windstill hereingebrochen. Es war eigentümlich ruhig, nachdem das Dröhnen der Gnomentrommeln und der Waffenlärm der Schlacht um Capaal verstummt waren.
    »Hast nicht gerade eine hohe Meinung von mir, wie?« bemerkte

Weitere Kostenlose Bücher