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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bestien schienen ihn anzubrüllen.
    »Walker Boh! Sieh uns an! Du mußt!«
    Er kämpfte sich vorwärts, während ihre Stimmen seinen Geist bedrängten und seine Vorsätze schwanden. Trotz der Kälte rann Schweiß über sein Gesicht, und seine Muskeln verspannten sich bis zum Schmerz. Er knirschte mit den Zähnen, tadelte sich ob seiner Müdigkeit, und plötzlich kam ihm die bittere, verzweifelte Erinnerung, daß Allanon schon vor ihm hier gewesen war und mit ihm sieben Männer, die sich seinem Schutz anvertraut hatten, und daß der Druide standgehalten hatte.
    Schließlich hielt auch er stand. Gerade, als das Gefühl in ihm hochkroch, daß er es nicht schaffen würde, daß er aufgeben mußte, erreichte er das andere Ende der Höhle und trat in den dahinterliegenden Gang. Die Flüsterstimmen verklangen, bis sie nicht mehr zu hören waren. Er blickte nach oben, widerstand jedoch dem Drang, sich umzusehen, und schritt erneut vorwärts.
    Der schmäler werdende Gang wand sich nach unten. Im Gefühl der Unsicherheit darüber, was hinter den dunklen Ecken möglicherweise auf ihn lauerte, verlangsamte er seinen Schritt. Das grünliche Licht strahlte nur an wenigen Stellen von der Felswand ab, und der Gang schien erfüllt von Schatten. Er war gewiß, daß irgend etwas, dessen Gegenwart er mit jedem Schritt mehr spürte, nur darauf wartete, ihn anzugreifen. Einen Augenblick zog er die Möglichkeit in Betracht, den Gang mit Hilfe seiner Magie zu erhellen, um zu sehen, was sich vor ihm versteckte; er verwarf sie ebenso schnell wieder. Wenn er die Magie beschwor, würde er lediglich preisgeben, daß er über eine besondere Macht verfügte. Es schien ihm besser, dieses Geheimnis zu bewahren. Die Magie war eine Waffe, mit der er sehr viel mehr erreichen konnte, wenn er sie unerwartet einsetzte.
    Doch nichts zeigte sich. Mit einem Achselzucken schüttelte er sein Unbehagen von sich ab und ging weiter, bis sich der Gang, der jetzt ziemlich gerade verlief, allmählich verbreiterte.
    Dann hörte er das Geräusch.
    Obwohl er wußte, daß es ganz plötzlich losbrechen würde, war er, als es soweit war, nicht vorbereitet. Es stürzte auf ihn nieder, umschlang ihn wie mit eisernen Armen und zerrte ihn vorwärts. Er hörte das Toben der Winde durch den Gang, das Heulen der Sturmwinde in der Ebene, das Schlagen der Wellen gegen die Felsen am Ufer. Und darunter vernahm er die grausigen Schreie der gemarterten Seelen, deren Gebeine sich an den Höhlenwänden rieben.
    Von Panik erfaßt, versuchte Walker Boh seine Widerstandskraft zu mobilisieren. Er befand sich im Gang der Winde, wo die Banshies sich auf ihn stürzten. Augenblicklich schottete er sich gegen alles um sich herum ab, wehrte sich mit solcher Willensstärke gegen die entsetzlichen Laute, daß er hin- und hergeworfen wurde, ließ nur eine einzige Vorstellung in seinem Kopf existieren - die Vorstellung von sich selbst. Indem er das Bild im Geist ausschmückte, konnte er Leben, Kraft und Entschlossenheit sammeln. Er zwang sich weiterzugehen. Es gelang ihm, die Schreie der Banshies abzuwehren, bis sie zu einem seltsamen Summen herabsanken, das an ihm zerrte und riß und verzweifelt versuchte, zu ihm durchzudringen. Er gewahrte, wie er den Gang der Winde langsam hinter sich ließ, eine kahle und leere Höhle, in der alles unsichtbar war. Nur das Wehklagen war da gleich schillernden Kaskaden, die durch die Finsternis stoben.
    Nichts, was Walker Boh tat, konnte die Wirkung der Schreie mildern. Sie setzten ihm weiterhin zu, malträtierten seinen Körper, als wären sie lebendige Wesen. Er spürte, wie seine Kräfte schwanden, genau wie zuvor, als die Sphinxe sich auf ihn gestürzt hatten und sein Widerstand erlahmt war. Die Stärke des Angriffs war erschütternd. Er kämpfte dagegen an, obwohl ihn Verzweiflung beschlich, als er sah, wie das Bild, an dem er sich festgehalten hatte, anfing zu flimmern, um dann zu verschwinden. Er verlor langsam die Kontrolle. In einer Minute würde er vollkommen schutzlos sein.
    Und dann geschah es abermals: Er trat genau in dem Augenblick aus dem Gang der Winde hinaus, als er glaubte, nicht mehr widerstehen zu können. Er stolperte in eine kleine Höhle, die sich an den Gang anschloß. Die Schreie der Banshies verklangen. Er glitt, am ganzen Körper zitternd, zu Boden. Er atmete langsam ein und aus, bis es ihm gelang, das Entsetzen abzuschütteln. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein, und er schloß kurz die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, blickte er

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