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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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um sich dann auf sie zu stürzen. Steff trieb sie an, er war auf der Suche nach einer Stelle, die ihnen die Möglichkeit bot, sich zu verteidigen.
    »Warum läßt du nicht mich die Sache in die Hand nehmen?« fuhr Morgan ihn plötzlich an.
    »Weil du schneller tot wärst, als ich deinen Namen aussprechen könnte, Hochländer«, antwortete der Zwerg. »Laß dich nicht täuschen. Diese Kreatur kann es leicht mit uns Fünfen aufnehmen, wenn sie uns unvorbereitet überrascht. In diesem Fall wird uns alle Magie der Welt nicht helfen.«
    Par erstarrte. Plötzlich fragte er sich, ob die Zauberkraft von Morgans Schwert etwas gegen diese Bestie auszurichten vermochte. War es nicht vielmehr so, daß die Zauberkraft des Schwertes nur dann geweckt wurde, wenn sie auf eine ähnliche Zauberkraft traf? War das nicht die Absicht Allanons gewesen, als er der Klinge ihre Macht verliehen hatte? Er bemühte sich, sich an die Einzelheiten der Geschichte zu erinnern, aber es wollte ihm nicht gelingen.
    »Vorwärts, runter in die Mulde«, wies Steff sie unerwartet an. »Dort werden wir…«
    Aber da kam der Nager auf sie zu. Die riesige schwarze Gestalt raste durch die Dunkelheit und sprang in gewaltigen Sätzen über die Felsen und durch das Gebüsch.
    »Weiter!« rief Steff ihnen zu und deutete hastig auf den nach unten führenden Pfad, bevor er sich der Bestie zuwandte.
    Ohne nachzudenken rannten sie weiter, alle außer Morgan, der sein Schwert mit einem heftigen Ruck aus der Scheide zog und seinem Freund zu Hilfe eilte. Teel, Coll und Par blickten sich erst in dem Augenblick um, als die Bestie ihre Gefährten erreichte. Die Kreatur ging auf Steff los, doch der Zwerg erwartete sie mit seiner riesigen Keule in der Hand. Er traf die Bestie mit einem Schlag am Kopf, der jeden anderen niedergestreckt hätte. Aber der Nager schüttelte den Schlag ab und lief wieder auf den Zwerg zu. Steff schlug ein zweites Mal auf ihn ein, stürzte an ihm vorbei und zog den Hochländer mit sich. Mit einem Satz waren sie unten auf dem Pfad und holten die Brüder und Teel schnell ein.
    »Die Böschung hinunter!« schrie Steff. Sie stürzten schlitternd und rutschend auf ein Gehölz zu.
    Plötzlich wurde Par sich des Nagers bewußt. Er hörte seinen Schrei, noch bevor er ihn sah, seinen Schrei, der wie ein Wimmern klang. Die Magie, dachte Par, ich muß die Magie einsetzen.
    Das Wunschlied wird funktionieren, wird ihn wenigstens ablenken…
    »Bleibt zusammen!« befahl der Zwerg. Er selbst wagte sich vor, um dem Ansturm des Nagers entgegenzutreten.
    Par sollte nie vergessen, was sich danach ereignete. Steff ließ die Bestie dicht an sich herankommen, wich dann plötzlich nach hinten aus, rammte die Keule in den Rachen des Nagers und stieß mit seinen gestiefelten Füßen gegen seine mächtige Brust. Der Nager torkelte an Steff vorbei und stürzte wild um sich schlagend auf den Waldrand zu. Dann plötzlich schoß etwas Riesiges aus den Bäumen hervor, verschlang den Nager mit einem einzigen Biß und verschwand wieder in der Dunkelheit. Sie hörten einen heftigen Schrei, dann herrschte wieder Stille.
    Steff legte einen Finger auf seine Lippen und winkte ihnen, ihm zu folgen. Schweigend kletterten sie wieder zum Pfad hinauf und starrten von dort nach unten in die undurchdringliche Dunkelheit.
    »Im Wolfsktaag muß man wissen, wovor man sich hüten muß«, flüsterte Steff mit einem harten Lächeln. »Selbst als Nager!«
    Sie reinigten ihre Kleider und rückten ihre Rucksäcke zurecht. Ihre Schrammen waren kaum der Rede wert. Den Jadepaß konnten sie laut Steff in einer, höchstens zwei Stunden erreichen. Sie marschierten weiter.

Kapitel 9
    Der Marsch zum Jadepaß dauerte länger, als Steff vermutet hatte, und es war fast Mitternacht, als sie ihn erreichten. Sie schliefen in einer schmalen Schlucht, die uralte Fichten schützend umgaben. Sie waren so erschöpft, daß sie weder an Essen noch an Feuer dachten, sondern sich einfach in ihre Decken wickelten und einschliefen. In dieser Nacht träumte Par von dem Nager. Unbarmherzig verfolgte ihn dieser, ein kaum auszumachender Schatten, der nichtsdestotrotz so wirklich war wie er selbst. Der Schatten kam, um ihn zu holen, und er rannte, um ihm zu entkommen. Schließlich drängte ihn die Bestie in eine Felsnische. Er fuhr aus dem Schlaf auf.
    Um ihn herum war es dunkel, obwohl der Himmel im Osten bereits hell zu werden begann; seine Gefährten schliefen noch. Sein Gesicht und sein Körper waren schweißgebadet, sein

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