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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hatten, übernahmen Steff und Teel den Abwasch des Geschirrs, während die anderen allein oder zu zweit in der abendlichen Dämmerung umhergingen. Während Coll und Morgan sich auf den Weg zu einer Quelle machten, die ungefähr eine Viertelmeile entfernt lag, um frisches Wasser zu holen, fand sich Par in Gesellschaft von Wren und Garth wieder auf dem Pfad, der in die Berge und das Tal von Shale führte.
    »Bist du schon dort gewesen?« fragte Wren und deutete in Richtung Hadeshorn.
    Par schüttelte den Kopf. »Man braucht mehrere Stunden, und keiner wollte bisher die Sache unnötig beschleunigen. Selbst Walker hat sich bisher geweigert, vor der vereinbarten Zeit hinzugehen.« Er blickte zum Himmel, wo unzählige Sterne und eine kleine, fast unsichtbare Mondsichel am nördlichen Nachthimmel standen. »Morgen nacht«, sagte er.
    Wren gab keine Antwort. Schweigend gingen sie weiter, bis sie den Felsvorsprung erreichten, auf dem Par bereits zu früherer Stunde gesessen hatte. Dort blieben sie stehen und ließen ihre Blicke über das Land im Süden schweifen.
    »Du hast die Träume auch gehabt, nicht wahr?« fragte ihn Wren und beschrieb sogleich ihre eigenen. Als er nickte, sagte sie: »Was hältst du davon?«
    Par ließ sich wie die anderen beiden auf dem Fels nieder. »Ich glaube, daß die zehn Generationen der Ohmsfords, die seit den Tagen von Brin und Jair gelebt haben, immer auf ein solches Ereignis gewartet haben. Ich glaube, daß die Magie des Elfenhauses von Shannara, die dann zur Magie der Ohmsfords wurde, mehr ist, als wir annehmen. Ich glaube, daß Allanon - oder zumindest sein Schatten - uns sagen wird, was es damit auf sich hat.« Er schwieg. »Ich glaube, daß die Magie zugleich wunderbar und schrecklich sein wird.« Er zuckte entschuldigend die Schultern. »Ich wollte nicht übermäßig drastisch klingen. Ich wollte dir nur sagen, wie ich die Dinge sehe.«
    Ganz automatisch übersetzte sie seine Aussagen für Garth, dessen Miene keinen Hinweis auf seine Gedanken gab. »Du und Walker verfügt über Magie«, sagte sie ruhig. »Aber ich nicht. Was sagst du dazu?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht sicher. Morgans Zauberkraft ist im Augenblick stärker als meine, und er wurde nicht gerufen.« Er erzählte ihr daraufhin von ihrem Zusammentreffen mit dem Schattenwesen und von des Hochländers Entdeckung der Zauberkraft, die im Schwert von Leah geschlafen hatte. »Ich frage mich manchmal selbst, warum die Träume mich und nicht ihn gerufen haben, auch wenn ich das Wunschlied hier und da eingesetzt habe.«
    »Aber du weißt nicht, wie stark deine Zauberkraft in Wirklichkeit ist, Par«, sagte sie leise. »Aus den Geschichten solltest du wissen, daß keiner der Ohmsfords seit Shea die Möglichkeiten der Elfenmagie wirklich verstanden hat. Könnte es bei dir nicht ähnlich sein?«
    Schaudernd erkannte er, daß das sehr wohl der Fall sein konnte. Er reckte den Hals. »Und wie ist es mit dir, Wren?«
    »Ich bin nur eine einfache Fahrende, in deren Adern nicht das Blut fließt, das die Magie von einer Generation zur nächsten weiterleben läßt.« Sie lachte. »Ich werde mich mit meinem Beutel und meinen vermeintlichen Elfensteinen zufriedengeben.«
    Jetzt lachte auch er, als er an den kleinen ledernen Beutel mit den gefärbten Steinen dachte, den sie schon als Kind sorgfältig gehütet hatte. Eine Zeitlang erzählten sie einander, wie es ihnen ergangen war, wo sie gewesen waren und wen sie auf ihren Reisen getroffen hatten. Jeder fühlte sich in der Gegenwart des anderen so wohl, als wären seit ihrem Auseinandergehen nicht Jahre, sondern nur Wochen vergangen. Par entschied, daß dies Wren zuzuschreiben war. Sie hatte es geschafft, die alte Vertrautheit wiederherzustellen. Er war verblüfft über das schier unendliche Selbstvertrauen dieses wilden, freien Mädchens, das offensichtlich mit seinem Leben vollkommen zufrieden war und sich scheinbar durch Anforderungen oder Zwänge, die ihr in den Weg traten, nicht aufhalten ließ. Sie war sowohl innerlich wie äußerlich stark, und er bewunderte sie dafür. Er ertappte sich dabei, daß er sich wenigstens einen kleinen Teil ihrer Beherztheit wünschte.
    »Was hältst du von Walker?« fragte sie ihn nach einiger Zeit.
    »Er ist unnahbar«, antwortete er sogleich. »Immer noch im Bann der Dämonen, für die mir jegliches Verständnis fehlt. Er spricht von seinem Argwohn gegenüber der Magie der Elfen und Druiden und besitzt trotzdem seine eigene Magie, die er

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