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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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mehrere Dutzend Meter vom Rande des Wassers entfernt, als Cogline ihnen Einhalt gebot, indem er beide Hände erhob. »Bleibt hier stehen. Kommt nicht näher. Die Wasser des Hadeshorns bedeuten Gift und Tod für jeden Sterblichen!« Er kauerte am Boden und legte einen Finger an seine Lippen.
    Sie folgten seiner Bitte. Sie spürten etwas Greifbares, das in der Luft hing wie Rauch, der aus einem Holzfeuer aufsteigt. Sie bewegten sich nicht von der Stelle, wachsam, erfüllt von einer Mischung aus Erstaunen und Zaudern. Keiner sprach ein Wort. Der sternenbedeckte Himmel erstreckte sich wie ein endloses Gewölbe über ihnen.
    Schließlich erhob sich Cogline und bedeutete ihnen mit Bewegungen seiner Hände, sich dicht bei ihm aufzustellen. Erst als sie Schulter an Schulter um ihn herumstanden, fing er an zu sprechen. »Allanon wird kurz vor Tagesanbruch erscheinen.« Die scharfen alten Augen blickten sie feierlich an. »Er wünscht, daß zuerst ich mit euch spreche. Er ist nicht mehr der, der er einmal war. Er ist nur noch ein Schatten. Die Zeit, die ihm zur Verfügung steht, ist kaum mehr als ein Wimpernschlag. Jedesmal, wenn er die Welt der Geister verläßt, kostet es ihn unendliche Kraft. Er kann nur kurze Zeit hier verweilen. Die Zeit, die ihm zur Verfügung steht, muß er weise nutzen. Er wird euch mitteilen, auf welche Weise er euch braucht. Er hat es mir überlassen, euch zu erklären, warum ihr gebraucht werdet. Ich muß euch deshalb von den Schattenwesen berichten.«
    »Du hast also mit ihm gesprochen?« fragte Walker Boh.
    Cogline schwieg.
    »Warum hast du bis jetzt gewartet, um uns von den Schattenwesen zu erzählen?« Par war plötzlich ärgerlich. »Warum jetzt, Cogline, wenn du uns schon sehr viel früher davon hättest erzählen können?«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf, sein Gesicht drückte sowohl Tadel wie auch Mitgefühl aus. »Es stand nicht in meiner Macht, mein Junge. So lange nicht, bis ihr alle hier zusammengekommen seid.«
    »Kindereien!« murmelte Walker Boh und schüttelte angewidert den Kopf.
    Der alte Mann schenkte ihm keine Beachtung. »Du kannst denken, was du willst, solange du nur zuhörst. Ich erzähle euch jetzt das über die Schattenwesen, was Allanon mir aufgetragen hat. Das Böse in ihnen ist von unvorstellbarem Ausmaß. Sie sind weder Gerüchte noch Legenden, wie die meisten glauben wollen, sondern Lebewesen wie ihr und ich. Sie sind aus einem Irrtum hervorgegangen, den selbst Allanon in all seiner Weisheit nicht vorhersehen konnte. Als Allanon die Welt der Sterblichen verließ, glaubte er, das Zeitalter der Magie nähere sich seinem Ende und ein neues Zeitalter breche an. Den Dämonenlord gab es nicht mehr. Die Dämonen der alten Zauberwelt waren wieder eingekerkert. Der Ildatch war zerstört. Paranor war in die Geschichte eingegangen, und der letzte der Druiden war im Begriff, diesem Schicksal zu folgen. Es schien, als wäre die Magie nicht mehr vonnöten.«
    »Die Magie ist immer vonnöten«, sagte Walker Boh schnell.
    Wieder schenkte ihm der alte Mann keine Beachtung. »Die Schattenwesen sind ein Irrtum. Sie sind eine Magie, die aus der Anwendung anderer Magie hervorgegangen ist, ein Überrest dessen, was einmal war. Die Saat war schon in den Vier Ländern vorhanden, blieb jedoch zu Zeiten Allanons unentdeckt und ging erst auf, als die Druiden und ihre schützende Macht nicht mehr vorhanden waren. Niemand hatte wissen können, daß es sie gab, nicht einmal Allanon. Sie waren die Überreste der vergangenen Magie.«
    »Nun mach mal halb lang!« wandte Par ein. »Was sagst du da, Cogline? Die Schattenwesen sind nur Teilchen einer abartigen Magie?«
    Cogline atmete tief ein, während er die Hände faltete. »Talbewohner, ich habe dir schon einmal gesagt, daß du trotz der ganzen Magie, über die du verfügst, sehr wenig von ihr weißt. Die Magie ist eine Naturgewalt, so wie das Feuer im Erdinnern, wie die Gezeiten des Meeres und der Wind, der Wälder zerbricht, oder der Hunger, der ganze Völker auslöscht. Die Magie ist nicht etwas, das da ist, um dann spurlos zu verschwinden. Denk nach! Was war mit Wil Ohmsford und den Elfensteinen, als sein Elfenblut nicht mehr ausreichte, um über die Macht der Elfensteine zu gebieten? Sie blieb als das Wunschlied erhalten, das in deinen Vorfahren weiterlebte. War das etwa bedeutungslos? Jede Magie hat Auswirkungen, die über das Unmittelbare hinausgehen. Und alle sind sie wichtig.«
    »Welche Magie hat denn nun die Schattenwesen

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