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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Vier Länder, jedenfalls außerhalb der Trollgebiete. Die Südländer haben vielleicht keine Verwendung für Druiden, aber sie können uns mit dem versorgen, was wir brauchen; besser als alle anderen. Wir müssen nur noch den richtigen Mann finden. Das wird deine Aufgabe sein, Kinson. Du wirst unbehelligt durch die Stadt gehen können, ohne Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen.«
    »In Ordnung«, stimmte Kinson zu. Er war eifrig bestrebt, die Sache weiter fortzuführen. »Wer ist es, den ich suche?«
    »Das mußt du selbst entscheiden.«
    »Ich soll das entscheiden?« Kinson war verblüfft. »Wir sind diesen ganzen Weg hierhergekommen, um einen Mann zu finden, den wir nicht einmal kennen?«
    Bremen lächelte nachgiebig. »Geduld, Kinson. Und Vertrauen. Wir sind nicht blind oder ohne jeden Grund hierhergekommen. Der Mann, den wir suchen, ist hier, ob er uns bekannt ist oder nicht. Wie ich schon sagte, die besten Schmiede der Vier Länder leben in Dechtera. Aber wir müssen einen unter ihnen auswählen, und wir müssen weise wählen. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Deine Fähigkeiten als Fährtenleser werden dir behilflich sein.«
    »Auf was genau soll ich bei diesem Mann achten?« drängte Kinson. Er war verwirrt über seine eigene Unsicherheit.
    »Worauf du bei jedem anderen Mann auch achten würdest - und zusätzlich auf besondere Fähigkeiten und Kenntnisse in seinem Handwerk und Stolz auf die Qualität seiner Arbeit. Ein Meisterschmied.« Bremen legte seine knochige Hand auf die Schulter des Grenzländers. »Mußt du mir wirklich diese Fragen stellen?«
    Kinson schnitt eine Grimasse. Mareth, die auf der anderen Seite stand, lächelte schwach. »Was mache ich, wenn ich diesen Meisterschmied gefunden habe?«
    »Du kehrst zu mir zurück. Wir werden gemeinsam hinuntergehen und versuchen, ihn für unser Vorhaben zu gewinnen.«
    Kinson schaute zurück auf die Stadt, auf das Labyrinth aus dunklen Gebäuden und flackernden Feuern, auf die Mischung von schwarzen Schatten und purpurroten Schimmern. Der Arbeitstag war in die Arbeitsnacht übergegangen, und weder wurden die Schmelzöfen schwächer, noch arbeiteten die Menschen langsamer. Schwüle Hitze und Schweiß legten sich in einer feuchten Schicht über die Stadt.
    »Ein Schmied, der Erze so mischen kann, daß man stärkere Legierungen erhält, und der das Tempern der Metalle soweit versteht, um diese Stärke erreichen zu können.« Kinson schüttelte den Kopf. »Und zudem einen Schmied, der es für richtig hält, den Druiden dabei zu helfen, eine magische Waffe zu schmieden.«
    Bremen drückte die Schulter seines Freundes. »Halte dich nicht zu sehr mit den Überzeugungen unseres Schmieds auf. Achte statt dessen auf die anderen Qualitäten. Finde den Meister, den wir suchen - und überlaß mir alles übrige.«
    Kinson nickte. Er sah Mareth an, begegnete ihren großen dunklen Augen. »Was ist mit euch beiden?«
    »Mareth und ich werden hier auf deine Rückkehr warten. Du wirst alleine erfolgreicher sein. Du wirst dich ohne die Bürde deiner Kameraden freier bewegen können.« Bremen zog die Hand wieder zurück. »Aber sei vorsichtig, Kinson. Es sind zwar deine Landsleute, aber sie sind nicht notwendigerweise deine Freunde.«
    Kinson legte seinen Rucksack ab, überprüfte die Waffen und zog den Umhang fest um die Schultern. »Ich weiß.«
    Er griff nach der Hand des alten Mannes und drückte sie. Vogelknochen, die viel zerbrechlicher waren, als er in Erinnerung hatte. Schnell ließ er wieder los.
    Dann beugte er sich so spontan zu Mareth hinab und küßte sie auf die Wange, daß er später außerstande war zu sagen, warum er das getan hatte. Er drehte sich um und schritt den Abhang des in dunkle Nacht gehüllten Berges hinab und auf die Stadt zu.
     
    Er brauchte mehr als eine Stunde für den Weg, aber er beeilte sich auch nicht übermäßig, sondern schritt gemächlich dahin. Es gab keinen Grund zur Eile, und er wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit von Leuten auf sich ziehen, die ihn zufällig beobachteten. Er spürte, wie die Temperatur stieg, als er sich den Gebäuden näherte, hörte den Klang der Hämmer und Zangen auf Metall lauter und lauter werden. Stimmen erschollen, eine Kakophonie, die die Nähe von Bierhäusern, Tavernen, Wirtshäusern und Bordellen ankündigten. Lachen ertönte über all dem Gegrunze, Gefluche und Geschimpfe, verstärkte zusätzlich den Lärm und das Getöse. Diese Mischung aus Arbeit und Vergnügen war allgegenwärtig und

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