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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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selbstgestecktes Ziel, als sie sich auf Paranor versammelt hatten, und seit der Zeit des Ersten Rates ihre Absicht den Rassen gegenüber: die Menschen mit der Wahrheit zu versorgen. Wahrheit für mehr Wissen und Verständnis. Wahrheit zur Erleichterung des Fortschritts. Wahrheit, um Hoffnung bieten zu können. Indem sie dies taten, konnten die Druiden den Rassen helfen, sich zu erneuern.«
    Seine dunklen Augen blinzelten. Er schien sehr weit weg zu sein. »Was sie einst im Leben waren, liegt nun in der Klinge, die du trägst, und du mußt eine Möglichkeit finden, wie ihr Vermächtnis dir nutzen kann. Es wird nicht einfach sein. Es ist nicht so einfach, wie es zunächst scheinen mag. Du wirst das Schwert im Kampf gegen den Dämonenlord tragen. Du wirst ihn in die Enge treiben. Du wirst ihn mit dem Schwert berühren, und seine Magie wird ihn zerstören. All das ist möglich. Aber nur, wenn du in deinem Entschluß, in deinem Geist und in deinem Herzen stärker bist als er.«
    Der Elfenkönig schüttelte den Kopf. »Wie kann ich das tun? Selbst, wenn ich akzeptiere, was du mir gesagt hast - und ich weiß noch nicht einmal, ob ich das kann, es ist nicht leicht, daran zu glauben -, wie kann ich stärker sein als eine Kreatur, die sogar dich zerstören könnte?«
    Der alte Mann griff nach Jerles Hand, die das Schwert umfaßte, und hob sie empor, so daß das Schwert zwischen ihnen hing. »Indem du die Macht des Schwertes zuerst gegen dich selbst richtest!«
    Furcht trat in die Augen des Elfenkönigs und glitzerte scharf in dem Licht. »Gegen mich? Die Druidenmagie?«
    »Höre mir zu, Jerle«, beruhigte der andere ihn. Er umfaßte das Handgelenk des Elfen, so daß der Arm, der das Schwert hielt, nicht zur Seite fallen konnte und die helle, glänzende Klinge sie wie ein silberner Faden verband. »Was von dir erwartet wird, ist nicht einfach - das habe ich dir bereits gesagt. Aber es ist möglich. Du mußt die Macht des Schwertes gegen dich selbst richten. Du mußt dich von der Magie erfüllen lassen und gestatten, daß sie dir die Wahrheiten deines eigenen Lebens offenbart. Du mußt gestatten, daß sie sich vor dir entblößen, sich dir so zeigen, wie sie sind, und dich angreifen. Einige von ihnen werden unangenehm sein. Es wird schwierig sein, ihnen gegenüberzutreten. Wir sind Geschöpfe, die unaufhörlich uns und unser Leben gestalten, um die Fehler zu überleben, die wir gemacht haben. In vielerlei Hinsicht ist es das, was uns einer Kreatur wie Brona gegenüber verletzlich macht. Aber wenn du die Selbstprüfung, die das Schwert erfordert, überstehst, wirst du aus der Erfahrung stärker als dein Feind hervorgehen und ihn zerstören können. Denn, Elfenkönig, Brona kann eine solche Selbstprüfung nicht zulassen, weil er aus nichts anderem als Lügen, Halbwahrheiten und Täuschungen besteht!«
    Eine lange Pause entstand, während der die beiden Männer sich ansahen, als wollten sie sich gegenseitig messen. »Wahrheit«, sagte der Elfenkönig schließlich mit einer so leisen Stimme, daß der Druide ihn kaum hören konnte. »Was für eine brüchige Waffe.«
    »Nein«, erwiderte der andere rasch. »Die Wahrheit ist niemals brüchig. Sie ist die stärkste Waffe von allen.«
    »Wirklich? Ich bin ein Krieger, ein Kämpfer. Waffen sind alles, was ich kenne - Waffen aus Eisen, geführt von starken Männern. Du sagst, daß mir all dies nichts nützen wird, daß ich dies alles beiseite legen muß. Du sagst, ich muß zu etwas werden, das ich niemals gewesen bin.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    Der alte Mann ließ ihn los, und das Schwert sank nach unten. Er legte seine knochigen Hände auf die mächtigen Schultern des Königs. Es steckte eine unerwartete Kraft in diesem alternden Körper, und eine wilde Entschlossenheit lag in seinen Augen.
    »Du mußt dich daran erinnern, was du bist«, flüsterte der Druide. »Du mußt dich daran erinnern, wie du zu dem wurdest, was du bist. Du bist niemals einer Herausforderung ausgewichen. Du hast niemals die Verantwortung von dir gewiesen. Du hast niemals Angst gehabt. Du hast überlebt, was die meisten anderen getötet hätte. Dies ist deine Geschichte, ist das, was und wer du bist.«
    Der Druck der Hände verstärkte sich. »Du hast großen Mut, Jerle, und ein kühnes Herz. Aber du mißt dem Tod von Tay Trefenwyd mehr Bedeutung bei als deinem eigenen Leben. Nein, werde nicht wütend. Ich will weder Tay kritisieren noch geringschätzen, was sein Tod dir

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