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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie ein. Zähne und Klauen rissen an ihm, und er spürte, wie ihm neue Wunden gerissen wurden. Und die Feinde waren zu zahlreich, als daß er sie allein hätte aufhalten können. Er rief Bremen und dem Jungen zu, sie sollten fliehen. Einen Augenblick später überwältigten die Kreaturen ihn und rissen ihn zu Boden.
    Wieder wurde er von Mareth gerettet. Sie erschien in einem Meer aus Druidenfeuer, und ihr Stab loderte wild auf. Die Geschöpfe der Unterwelt wirbelten herum und wollten sich auf sie stürzen, doch das Feuer verschlang sie wie alte, dürre Zweige. Weitere Ungeheuer schossen herbei und versuchten, hinter ihren Flammenschild zu gelangen. Kinson mühte sich, auf die Beine zu kommen, aber er wurde wieder in den Kampf gezerrt. Die Elfengarde, die Zwerge, die Felsentrolle und Ungeheuer erschienen jetzt scharenweise, und einen Moment lang sah es so aus, als hätten sich sämtliche übriggebliebenen Soldaten beider Armeen an genau diesem Punkt des Schlachtfeldes wiedergefunden.
    Weiter vorne, vom Nebel verdeckt, näherte sich Jerle Shannara immer noch dem Dämonenlord. Brona wuchs mit jedem Schritt, den der Elfenkönig tat, an Größe, bis seine dunkle Gestalt das Licht am anderen Ende des Nebeltunnels verdeckte, und seine Augen blitzten grell voll wilder Verachtung. Ungeheuer bewegten sich schützend im Nebel um ihn herum. Jerle spürte, wie sein Selbstvertrauen und seine Zuversicht ins Wanken gerieten. Dann schoß etwas aus dem Nebel und riß Preia von seiner Seite. Jerle wirbelte herum, um sie zu retten, aber sie war bereits fort, verschwunden in der Dunkelheit. Der König schrie auf vor Angst und Wut, dann hörte er Preias Stimme an seinem Ohr, spürte, wie sie seinen Arm drückte, und bemerkte, daß sie ihn niemals verlassen hatte. Was er gesehen hatte, war nur eine Illusion gewesen.
    Das Gelächter des Dämonenlords troff von Niedertracht und Verschlagenheit.
    Komm zu mir, Elfenkönig! Komm zu mir!
    Preia stolperte und ging zu Boden. Ohne den Blick von der dunklen Gestalt vor sich zu lassen, griff Jerle nach ihr, aber sie schob ihn weg.
    »Laß mich hier«, sagte sie.
    »Nein«, erwiderte er sofort.
    »Ich behindere dich nur, Jerle. Du bist zu langsam mit mir.«
    »Ich werde dich nicht verlassen!«
    Sie streckte die Hände nach seinem Gesicht aus, und er spürte das warme, schlüpfrige Blut. »Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich blute zu sehr, um weitergehen zu können. Ich muß hierbleiben, Jerle. Ich werde hier auf dich warten. Bitte. Laß mich hierbleiben.«
    Sie sah ihn unbeirrt an, der Blick ihrer zimtfarbenen Augen war fest auf ihn gerichtet, ihr bleiches Gesicht schmerzverzerrt. Langsam richtete der Elfenkönig sich auf, zog sich von ihr zurück, kämpfte gegen die Tränen in seinen Augen an. »Ich komme wieder zurück«, versprach er.
    Sie hatte sich auf den einen Ellbogen gestützt und hielt das kurze Schwert in der freien Hand. Jerle tat nur wenige Schritte, dann drehte er sich wieder um und sah nach ihr. Sie bedeutete ihm mit einem Nicken weiterzugehen. Als er eine Sekunde später wieder nach ihr schaute, war sie verschwunden.
    Kinson Ravenlock war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und versuchte, sein Breitschwert gegen die Masse der Feinde einzusetzen, die Mareth einzuschließen drohten. Er erhielt jedoch einen solch fürchterlichen Schlag, daß er auf dem Boden landete und um Atem rang. Mareth wandte sich ihm zu, und im selben Augenblick griff ein riesiger Wolf sie an. Er war über ihr, bevor sie das Druidenfeuer herbeirufen konnte, und schlug so fest zu, daß ihr der Druidenstab aus den Händen glitt. Sie stürzte zu Boden, während der Wolf immer noch an ihr zerrte. Kinson hörte ihren Schrei und versuchte verzweifelt, zu ihr zu gelangen, aber seine Beine gehorchten ihm nicht. Er lag da und spuckte Blut, sein Atem war flach, und er war nahe daran, das Bewußtsein zu verlieren.
    Dann explodierte Mareth förmlich, und das Druidenfeuer schoß in alle Richtungen aus ihr heraus. Der angreifende Wolf versank in Flammen. Alle, die näher als zehn Meter um sie herumstanden, verbrannten. Kinson bedeckte instinktiv den Kopf, aber das Feuer leckte an seinem Gesicht und an seinen Händen und sog die Luft weg, die er zu atmen versuchte. Der Grenzländer schrie hilflos, und alles um ihn herum versank in einem gewaltigen Meer aus Flammen.
    Preia Starle lag in dem Tunnel aus Nebel, der zum Dämonenlord führte, und beobachtete, wie ein Schädelträger Gestalt annahm und auf sie

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