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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zappelte. Dann musste Ahren Elessedil voller Grauen zuschauen, wie der Morgawr die glühende Hand zur Hinterseite des Kopfes seines Gefangenen ausstreckte, sie durch Haut und Haar und Knochen drückte und im Inneren wie einen Löffel drehte. Kett warf den Kopf zurück und schrie trotz der Finger um seinen Hals, erzitterte einmal und wurde still.
     Vorsichtig zog der Morgawr die Hand zurück. Der Hinterkopf von Aden Kett schloss sich wieder, als wäre niemals etwas eingedrungen. Die Hand des Morgawrs glühte nicht mehr. Sie war feucht, und Hirn und Blut tropften von ihr herunter.
     Der Vorfall dauerte nur wenige Sekunden. An Bord der Schwarzen Moclips rannten die erschütterten Föderationssoldaten zur Reling, doch die Mwellrets versperrten ihnen mit Spießen und Äxten den Weg. Sie drängten die entsetzten Südländer zurück, schwärmten an Bord des anderen Schiffes und nahmen alle gefangen. Die einzige Ausnahme bildete der dürre Maat, der nur einen Blick auf das schreckliche, leere Gesicht des Kommandanten warf, das jeglichen Lebens und jeglichen Gefühls, ja jeglicher Menschlichkeit beraubt war, kurz zögerte, daraufhin zur Reling hastete und sich über die Seite warf.
     Der Morgawr zerquetschte die letzten Reste von Aden Ketts Gehirn in seiner Hand, die Stücke tropften auf Deck, und feucht rann es an seinem schuppigen Arm herab.
     »Bringt die anderen her«, befahl er leise. »Einen nach dem anderen. Was für ein Schmaus.«
     Ahren Elessedil stiegen ungebeten die Tränen in die Augen, und er übergab sich.
     »Dasss könnte auch kleinen Elfen passieren, die vergessssen zzu gehorchen«, zischte Cree Bega Ahren ins Ohr. »Sstell dir ruhig schon einmal vor, wie esss ssich anfühlt!«
     Damit zerrte er den Jungen unter Deck und sperrte ihn wieder in sein Gefängnis.
     
    Am Bug, im Schatten der geschwungenen Rammen, allein und vergessen, während Aden Kett auf diese schreckliche Art unterjocht wurde, stand Ryer Ord Star mit geschlossenen Augen und ruhiger Seele da.
      Walker.
     Keine Antwort. Der Duft von Wald, der vom Wind herangetragen wurde, stieg ihr in die Nase. Sie stellte sich die Bäume vor, die Äste, die sich weit ausbreiteten, die Blätter, die sich wie Finger reckten - ein Schutz und ein Heim.
      Walker.
     - Ich bin hier -
     Beim Klang seiner Stimme entspannte sie sich, und der Frieden, der stets in ihr einkehrte, wenn der Druide in der Nähe war, erfüllte sie auch diesmal wieder. Sogar im Tode war er bei ihr, ihr Beschützer und ihr Führer. Wie er es ihr versprochen hatte, als er sie von Castledown fortgeschickt hatte, war er zurückgekommen. Nicht lebendig, sondern in ihren Träumen und Visionen, eine starke und zuversichtliche Präsenz, die ihr die Kraft verlieh, welche sie so dringlich brauchte.
      Wie lange muss ich noch hier bleiben?
     Vor ihrem inneren Auge gesellte sich zu der Stimme des Druiden seine Gestalt, wie er im Leben ausgesehen hatte, und er sah sie voller Zärtlichkeit und Verständnis an.
     - Noch ist die Zeit nicht gekommen -
      Ich habe Angst!
     - Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir und beschütze dich vor Schaden -
     Sie hielt die Augen geschlossen und hob den Kopf, spürte die Wärme der Sonne und den kühlen Wind auf dem Gesicht, doch sie sah nur ihn. Für alle anderen, die sie anschauten, vor allem für Ahren, der sie beobachtete, wirkte sie klein und zerbrechlich und einem Schicksal überlassen, das nur sie selbst erkennen würde, wenn es sich irgendwann erfüllte. Sie war auf dieses Schicksal vorbereitet, hatte es akzeptiert, und ihre Miene strahlte die gelassene Bereitschaft aus, sich ihm zu fügen.
     In den Worten, die sie in der Stille ihrer Gedanken sprach, schwang ihre größte Sehnsucht mit.
      Ich bin so einsam. Befreie mich.
     - Deine Aufgabe ist noch nicht erledigt. Grianne ist noch nicht aufgewacht. Du musst ihr zusätzliche Zeit verschaffen. Sie darf ihre Freiheit nicht verlieren. Und sie darf dem Morgawr nicht eher begegnen, bis sie sich erinnert -
      Wie wird ihr das gelingen? Wie wird sie den Weg zurück von dort finden, wo sie sich vor der Wahrheit verkrochen hat?
     Ryer Ord Star wusste über Grianne Ohmsford und das Schwert von Shannara Bescheid, wusste, was der Ilse-Hexe in den Katakomben von Castledown widerfahren war. Walker hatte es ihr erzählt, als er zum ersten Mal zu ihr gekommen war - da war sie gerade zusammen mit Ahren in die Gefangenschaft der Mwellrets geraten. Er hatte ihr berichtet, was sich ereignet hatte und wofür er

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