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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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aufgestellt wurden, gut getarnte Gruben mit spitzen Felssteinen am Grund. Oft fielen Kriecher und Wronks hinein, und wenn sie sich beim Sturz beschädigten, konnten sie nicht mehr herausklettern. Falls die metallenen Raubtiere gefunden wurden, füllte man die Gruben rasch mit Erde auf, damit der Feind die Befehle von Antrax nicht mehr hören konnte und für immer festsaß.
    Fetische, die an Pfähle gebunden waren, umgaben das Dorf, Schutzpatrone der Rindge gegen alles, was Jagd auf sie machte. Quentin schaute in die Augen der Kinder, die ihn ansahen, und er fragte sich, wie viele davon die Fetische vor Überfällen und anderen Gefahren bewahren konnten.
    Die fünf Gäste wurden in einen abgeteilten Bereich geführt, wo sie in großen Wannen mit heißem Wasser badeten, dann kamen die Heiler, die ihnen die Wunden verbanden. Anschließend wurden sie zu einem Pavillon gebracht, in dem sie auf Matten Platz nahmen und mit Essen versorgt wurden. Die Rindge waren Primitive, doch schien ihr Leben geregelt und durchaus angenehm zu sein. Quentin hielt sie für intelligent, nicht nur aufgrund ihrer Sprache, die einen singenden Tonfall hatte, sondern auch wegen des Blicks in ihren Augen und dem Aussehen ihrer Häuser. Obwohl einfach konstruiert, wirkte alles wohl überlegt und praktisch.
    Nach einer Weile hatten sich die Rindge ihre Besucher genügend angeschaut und kehrten an ihre Arbeit zurück. Jeder schien eine Aufgabe zu haben, selbst die Kinder, wobei die Jüngsten allerdings hauptsächlich spielten und an ihrer Mutter hingen. Hier ist es gar nicht so anders als im Hochland, dachte Quentin.
    Danach schliefen sie, und obwohl Quentin sich vorgenommen hatte, nur einige Stunden zu ruhen, wachte er nicht vor der Dämmerung auf. Panax war bereits aufgestanden und unterhielt sich mit Obat, und ihre Stimmen, die leise von draußen in die Schlafhütte drangen, hatten Quentin aus dem Schlaf gerissen. Verdrossen stellte er fest, dass die Elfen auch schon aufgestanden waren. Also wusch er sich Gesicht und Hände in einem Becken, welches für diesen Zweck bereitgestellt worden war, hängte sich das Schwert von Leah über den Rücken und trat hinaus.
    Panax und die Elfen saßen zusammen mit Obat und etlichen weiteren Rindge auf Matten im Kreis und redeten. Während er auf sie zuging, bemerkte er die Skizzen, die man auf den Boden gezeichnet hatte. Panax und Obat waren so in ihre Unterhaltung vertieft, dass der Zwerg Quentin nicht einmal mit einem Blick bedachte, doch Tamis bemerkte ihn und winkte ihn zu sich.
    »Schön, dich wieder unter den Lebenden zu sehen«, grüßte sie trocken. Ihr rundes Elfengesicht war sauber geschrubbt, die Haut unter der Sonnenbräune gerötet. »Du hast geschnarcht wie ein Ochse vorm Karren.«
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. »Du hast bestimmt schon viele Ochsen vor den Karren gespannt, nicht?«
    »Einige.« Sie strich sich das kurze Haar zurück. »Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass die Obat noch einen anderen Weg nach Castledown hinein kennen?«
    Quentin riss überrascht die Augen auf. »Ich würde sagen: Wann brechen wir auf?«
     
    Ohne Zaudern stimmte jeder zu, den Aufbruch nicht weiter zu verschieben. Ausgeruht und satt und mit gestärktem Mut, wie sie waren, hatten sie die Erinnerungen an ihre Erlebnisse ausreichend verdrängt, Wachsamkeit hatte die Angst ersetzt, und alle waren begierig darauf zurückzukehren. Jeder wollte eine Antwort auf die Frage, was den Freunden zugestoßen war, und niemand würde seinen Seelenfrieden finden, ehe diese Antwort nicht vorlag. Ohne es laut auszusprechen, glaubte jeder, er habe in Castledown noch etwas zu erledigen.
    Ihre Entschlossenheit wurde allerdings dadurch verstärkt, dass die Rindge zugestimmt hatten, sie zu begleiten. Trotz Kriechern und Feuerstrahlen brannten sie darauf, den neuen Weg in die Kammern unter der Ruine zu erkunden. Ard Patrinell, Ahren Elessedil und einige andere Elfen wurden vermisst. Auch von Walker hatten sie nichts mehr gehört. Bek war zusammen mit Ryer Ord Star verschwunden. Manche von ihnen, vielleicht sogar alle, lebten vielleicht noch und brauchten Hilfe. Quentin und seine Gefährten würden sie darauf nicht lange warten lassen.
    Rasch speisten sie, schnürten sich die Waffen um und brachen auf. Obat führte ihre Rindge-Eskorte an, zwei Dutzend kräftiger Männer. Die meisten Rindge trugen sechs Fuß lange Blasrohre, dazu Messer und Wurfspeer, einige waren jedoch mit kurzem, breitem Speer mit messerscharfer

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