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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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zehnfachen Übermacht aufnehmen …!«
    »Nur eine Schätzung«, meinte Morgan Troy gelassen.
    Unwirsch schüttelte Shannice den Kopf.
    »Bei einem solchen Himmelfahrtskommando mache ich auf keinen Fall mit.«
    Reverend Troy erhob sich vom Boden und rollte seinen Mantel aus, den er als Kopfkissen benutzt hatte.
    »Haben Sie Vertrauen, Miss«, sagte er ungewohnt freundlich. »Was wir tun, tun wir für alle Menschen, die unter Conaghan zu leiden hatten und noch zu leiden haben.«
    »Worauf soll ich vertrauen?«, wandte Shannice ein. »Darauf, dass sich ein riesiger Schlund auftut und das ganze Gesindel verschlingt? Wird der Allmächtige persönlich herabsteigen, um uns aus dem Schlamassel zu ziehen …?« Shannice schnaufte aufgebracht. »Glauben Sie mir, ich habe schon tief im Dreck gesteckt. Glauben Sie mir aber auch, dass ich mich sicherlich nicht freiwillig dort hinein begeben habe. Ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die aus Übermut in ein Fangeisen tritt, nur um zu sehen, wie sie da wieder rauskommt.«
    »Dann gehe ich allein.« Morgan Troy hängte sich den Mantel um. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie das Vermächtnis des Sheriffs mit Füßen treten.«
    Wütend stellte sich Shannice dem Geistlichen in den Weg. »Versuchen Sie es nicht auf diese Tour! Ich weiß, was ich dem Sheriff geschworen habe, aber er wird nicht wieder von den Toten auferstehen, wenn ich mich sinnlos opfere. Haben Sie denn Ihren Verstand vollständig verloren?«
    Morgan Troy winkte ab. »Ich war selten klarer im Kopf. Meine Aufgabe sehe ich deutlich vor mir.«
    »Eine Aufgabe«, entgegnete Shannice rabiat, »bei der ich Sie nicht unterstützen werde!« Zornig ballte sie die Fäuste, als sie sah, dass der Reverend sich nicht umstimmen ließ und den Weg zur Ranch einschlug. Eine Weile beobachtete sie ihn, bis seine Gestalt eins wurde mit der Nacht.
    Verfluchter Mistkerl!, ärgerte sich die Cheyenne, packte ihre Sachen zusammen und rannte Troy hinterher.
    »Sie haben es sich überlegt?«, fragte der Reverend, als Shannice ihn eingeholt hatte.
    »Ihre Überlebenschancen haben sich gerade verdoppelt«, gab sie zurück. »Allerdings ergibt das Doppelte von null immer noch null.«
    »Wir werden sehen«, meinte Morgan Troy vielsagend, »ob Ihre Rechnung aufgeht …«
     
     
    In der Dunkelheit zeichneten sich nur schwach die Konturen eines großen, steinernen Tores ab. Ihm vorgelagert gab es rund um das Gelände gemauerte Steinwälle. Hinter jedem Wall mochten sich vier oder fünf Schützen verbergen.
    »Können Sie abschätzen, wie weit die einzelnen Mauern voneinander entfernt sind?«, fragte Shannice den Reverend.
    »Ebenso wenig wie Sie, Miss«, gab sich Morgan Troy kühl. »Ich garantiere Ihnen aber, es liegt keine Coltschusslänge dazwischen.«
    Sie pirschten sich im Schutz der wenigen Felsen und Büsche voran, bis sie mehrere Stimmen hörten – und Schnarchen.
    »Die scheinen nicht besonders wachsam zu sein.« Shannice hielt ihren Remington in der Rechten. »Vielleicht geht Ihr Plan ja wirklich auf. Die Truppe rechnet nicht damit, angegriffen zu werden. Wahrscheinlich haben die Posten seit Tagen in die ereignislose Nacht gestiert und sind entsprechend unaufmerksam.«
    »Sobald der erste Schuss losgeht«, schränkte Troy ein, »bricht allerdings die Hölle los.«
    Shannice packte den Mann bei der Schulter und sah ihn eindringlich an. »Dann müssen wir sie still und leise unschädlich machen.«
    »Zwei Männer reden gedämpft miteinander«, teilte der Reverend mit und hielt einen Zeigefinger vor die Lippen. »Einer schläft.«
    »Einer, den wir hören «, gab Shannice zu bedenken. »Es gibt auch Leute, die im Schlaf nicht schnarchen.«
    Ein trockener Schlag war klang auf, und das durchdringende Schnauben endete abrupt.
    »Penn hier nicht rum!«, zischte eine Stimme. »Du sollst die Augen offenhalten!«
    Kleider raschelten, dann klickte eine Revolvertrommel.
    »Jetzt oder nie!«, zischelte Shannice dem Reverend zu, hechtete der Mauer entgegen und sprang, gefolgt von Troy, hinüber. Ihre Füße erwischten einen Kerl an Kinn und Schulter. Einem Zweiten, der seinen Colt zog, rammte sie mit Wucht einen Ellbogen in die Magengrube. Troy rannte derweil um den Wall herum und schlug mit dem Coltgriff auf den Schädel eines dritten Wächters. Doch erst jetzt bemerkten Shannice und Troy die vier anderen, die abseits in Decken gehüllt am Boden gelegen hatten und noch im Halbschlaf ihre schweren Revolver hochrissen. Donnernd entluden sich die

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