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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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oder lang würden sie den Kreis enger ziehen und die Frau schließlich erwischen. Das durfte sie auf keinen Fall zulassen!
    Rückwärts kriechend schleppte sie sich tiefer zwischen die Bäume. Ihre Verfolger glichen huschenden Schatten, die kurz auftauchten und sogleich wieder verschwanden. Genauso wenig, wie sie Shannice mit einer gezielten Salve ausschalten konnten, war es auch ihr möglich, einen Treffer zu landen. Einige Kugeln, die sie weit verfehlten, zeigten ihr jedoch, dass die Männer sie auf Trab halten wollten und ihre Position genau kannten. Aber irgendwann würde auch der abgebrühteste Jäger einen Fehler machen. Darauf hoffte Shannice. Denn die Anspannung, die sich aus einer Situation ergab, in der jeder unbedachte Lidschlag das Ende bedeuten konnte, war zermürbend.
    Wie durch Watte hörte sie hinter sich ein metallisches Klacken, dann den Schuss. Die Kugel zerriss ihren Mantel, schrammte über ihre linke Schulter und den Oberarm und hinterließ eine blutige Furche.
    Der dritte Mann!
    An der Stelle, an der Shannice gerade noch gelegen hatte, spritzte der Boden auf, während der dreifache Donnerhall wie ein Sturmwind über sie hinwegfegte. Noch in der Drehung drückte sie zweimal in die Richtung ab, in der sie den Schützen vermutete. Unwahrscheinlich, dass sie treffen würde, doch verschaffte ihr die Aktion jenes bisschen Zeit, das sie brauchte, um sich neu zu orientieren. Blitzschnell kam Shannice auf die Füße, presste den Rücken gegen einen Fichtenstamm und sah bereits wieder eine Mündungsflamme aufblitzen. Diesmal erwischte sie die Kugel an der Hüfte. Der Schmerz war heiß und stechend. Fast im selben Atemzug wurde der Baum, hinter dem sie Deckung gesucht hatte, von mehreren Einschüssen erschüttert. Wie in Trance erkannte Shannice, dass auch sie geschossen und auch getroffen hatte.
    Jetzt stand es zwei gegen einen!
    Shannice ignorierte die beißenden Wunden, verschwendete keinen überflüssigen Gedanken mehr an den frontalen Angreifer und wandte sich den Schießern zu, die sie vom Trail her aufs Korn nahmen.
    Die schienen ihren Vorteil zu wittern, ließen alle Vorsicht außer Acht und stellten sich offen dem Gefecht, um die Cheyenne zu überrennen.
    Ein Fehler, wie sie ihn vorausgesehen und bereits in vielen Kämpfen erlebt hatte.
    Ihre erste Kugel streckte einen der Heranstürmenden noch im Laufen nieder. Die Kugel durchschlug seine Brust in Höhe des Herzens und trat in einem Blutschwall aus dem Rücken aus. Der Mann musste sofort tot gewesen sein. Auf eine Distanz von weniger als fünfzehn Yards eine nahezu unausweichliche Konsequenz.
    Der Zweite – und Letzte! – warf sich zu Boden, rollte aus dem Schussfeld, was Shannice zusätzliche Zeit verlieh, den Remington nachzuladen.
    »Hau ab, so lange du noch kannst, mein Freund!«, rief sie dem Angreifer zu. »Ich will dich nicht abknallen. Aber ich werde es tun, wenn es sein muss!«
    Endlos zogen sich die Sekunden des Wartens dahin, bis ihr hastige Schritte auf dem gefrorenen Grund signalisierten, dass der Gegner sein Heil in der Flucht suchte. Gleich im Anschluss hörte Shannice Hufgetrappel.
    Das war’s also, Buster. Shannice krümmte sich zusammen, drückte die Handfläche auf die blutende Wunde an der Hüfte und wankte zum Trail, um ihren Hengst einzusammeln. Sie hoffte, dass er noch in der Nähe und in seiner Panik nicht blindlings davongaloppiert war. In der Town musste Shannice sich erst einmal verarzten lassen. Die Blessuren schätzte sie zwar als oberflächlich ein, aber behandelt werden mussten sie allemal. Danach wollte sie die Gilliams aufsuchen und gleich im Anschluss dem Marshal auf den Zahn fühlen. Zuletzt würde sie sich um die Drahtzieher des Komplotts kümmern. Alles in allem konnte es noch recht bleihaltig zugehen. Sie suchte die Konfrontation, obwohl sie die Angelegenheiten der Farmerfamilie im Grunde genommen nichts angingen. Jedoch konnte Shannice den Kopf nun nicht mehr in den Sand stecken. Sie hatte zu viel Unrecht erlebt, um die Augen davor verschließen zu können. Und sie war sich ihrer Stärke bewusst, die sie befähigte, sogar gegen sich selbst unerbittlich zu sein. Das Erbe ihrer indianischen Mutter ließ sich nicht verleugnen.
    Sie biss die Zähne zusammen und machte sich auf den Weg nach Pilgrim’s End …
     
     
    »Nun kommen Sie schon rein!«
    In die Stimme von Mayor Gideon J. P. Etherwood mischte sich schweres Keuchen, als er sein Gegenüber ins Haus zog und die Tür rasch hinter ihm

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