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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Mantel. Seine Züge strahlten eine Ruhe aus, die jedoch angesichts der Situation bedrohlich wirkte. Der Mann sah Clarissa Norrington einige Sekunden lang schweigend an, ehe sich seine Mundwinkel zu einem hintergründigen Lächeln verzogen.
    »Was tun Sie hier?«, stieß Clarissa aufgeregt hervor, als sie keine Antwort erhielt. »Wie sind Sie ins Haus gekommen?« Sie wich einen Schritt zurück.
    Der Fremde musterte sie aus kalten Augen.
    »Der Mayor hat Geschmack«, sagte er. »Sie sind eine attraktive Frau. Dazu noch blutjung …«
    »Ich … verstehe nicht, was Sie meinen.« Clarissa Norringtons Unruhe steigerte sich. »Hat Gideon Sie geschickt?«
    »Er ist ein einflussreicher Mann«, redete der ungebetene Besucher weiter. »Zumindest in diesem Kaff. Aber es gibt einige Dinge, die ihm Unbehagen bereiten. Dinge, die seiner Position, seinem Ansehen und seinem persönlichen Umfeld Schaden zufügen könnten.«
    Verständnislosigkeit überschattete Clarissas Gesicht. Aber auch ein vager Hauch des Begreifens.
    »Etherwood ist verheiratet, wie Sie wissen«, erklärte der Mann. »Das soll auch so bleiben. Schon gar nicht möchte er, dass diese Ehe durch gewisse Umstände in Mitleidenschaft gezogen wird.«
    Clarissa Norrington gewann plötzlich ein wenig ihrer Sicherheit zurück und stellte sich dumm. »Ich weiß beim besten Willen nicht, was das mit mir zu tun haben sollte.«
    Das Lächeln des Fremden verstärkte sich.
    »Miss Norrington«, sagte er in mildem Vorwurf, »was Sie bezwecken, hat der Mayor längst durchschaut. Also hören Sie besser auf, Ihren Hals aus der Schlinge zu ziehen …«
    »Sie machen mir keine Angst!«, fuhr die Frau ihn laut an. Lediglich mit einem knöchellangen Nachthemd bekleidet stand sie vor dem Eindringling. »Was zwischen mir und Gideon ist, geht nur uns beide etwas an!«
    »Da haben Sie völlig recht«, erhielt sie zur Antwort. »Genau deshalb habe ich Sie aufgesucht.«
    Die junge Frau lachte freudlos auf.
    »Wollen Sie mir etwa eine Moralpredigt halten? Sind Sie hier, um mir das heilige Sakrament der Ehe zu veranschaulichen?« In Clarissas Augen lag ein raubtierhaftes Funkeln, das aber schnell wieder erlosch, als der Mann erneut zum Sprechen ansetzte.
    »Das wäre bestimmt ein guter Ansatz, doch mit Reden allein halte ich mich für gewöhnlich nicht auf. Mir schwebt eine ganz besondere Art vor, diesen Interessenkonflikt zu lösen …«
    Schlagartig stieg in Clarissa Norrington ein mulmiges Gefühl auf. Sie brachte einen weiteren Schritt Abstand zwischen sich und den Fremden und beobachtete beklommen, wie dessen rechte Hand unter dem Mantel verschwand, nur um wenige Lidschläge darauf wieder hervorzukommen.
    Der Schock schnürte ihr die Kehle zu, als sie entsetzt auf die blitzende Messerklinge starrte, die der Fremde in der Faust hielt.
    »Sie sind wahnsinnig!«, japste die Frau.
    »Nun«, meinte der Mann, »das sieht jeder anders. Eigentlich bin ich nur ein Freund schneller, unkomplizierter Lösungen …«
    Mit einem überraschenden Satz nach vorne packte er Clarissas Kehle. Die Frau wehrte sich, schlug mit den Armen um sich und erhielt einen derben Faustschlag ins Gesicht, der sie zurücktaumeln und straucheln ließ. Hart knallte sie auf die Dielen, schüttelte benommen den Kopf und tastete nach ihrer aufgeplatzten Unterlippe. Warm rann das Blut über ihr Kinn.
    »Lassen Sie mich doch gehen!«, schluchzte Clarissa. Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht wieder, die rau und kehlig war.
    »Ich fürchte«, erwiderte der Mann, »das kann ich nicht zulassen.«
    »Meine Eltern werden bald eintreffen!«, klammerte sich Clarissa an einen Strohhalm. »Mein Vater ist ein geübter Schütze!«
    Der Fremde ging neben der verzweifelten Frau in die Hocke.
    »Ihre Eltern sind zur Pferdeschau weit im Osten unterwegs. Das wenigstens haben Sie Etherwood mitgeteilt. Ich hoffe, es handelt sich um eine verlässliche Information, Miss Norrington.« Er ließ keinerlei Zweifel daran aufkommen, was er ihren Eltern antun würde, falls diese tatsächlich unerwartet auftauchen sollten.
    »Bitte, Mister! Tun Sie mir nichts. Ich löse meine Verbindung mit Gideon. Ich werde ihm nicht mehr im Wege stehen!«
    »Eine kluge Einsicht«, meinte der Mann und senkte die Hand, die das Messer hielt, »doch leider kommt sie viel zu spät …«
    Ansatzlos schoss sein rechter Arm hoch. Die stählerne Schneide bohrte sich in Clarissas Hals. Ein kraftvoller, kreisförmiger Ruck durchtrennte der Neunzehnjährigen die

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