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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran gezweifelt und auch mit dem Gedanken an Lächerlichkeit gespielt. So fühlte sie sich jetzt überhaupt nicht.
    Nicht lächerlich.
    Eher kampfbereit.
    Dass sie kämpfen musste, war ihr klar. Nur auf eine andere Weise, als sie es sonst immer getan hatte.
    Die Chinesin nahm wieder vor ihrem Computer Platz. Den Köcher mit den Pfeilen hatte sie rechts neben sich gestellt und blickte für einen Moment zum Monitor.
    Dort hatte sich nach ihrem Weggang nichts verändert. Das Bild war gleichgeblieben.
    Sie ging die Stationen noch einmal durch und hämmerte sich bestimmte Gedankengänge ein.
    Ich brauche die Maus nicht mehr unbedingt. Es geht auch ohne. Ich kann mich auf meine Gedankenkraft verlassen, wenn ich als Shao II agieren muss.
    So etwas hatte es noch nie gegeben! Auch wenn die virtuelle Welt mittlerweile so weit fortgeschritten war, es hatte doch Grenzen gegeben. Die allerdings waren jetzt aufgeweicht worden, wie Shao schließlich selbst erlebt hatte.
    Der Großteil ihres Gesichts war verdeckt. Nur die Augen waren für einen anderen Menschen normal zu sehen. Und sie zeigten jetzt einen harten Ausdruck. Sie gaben etwas von der Spannung zurück, die auch in der Chinesin steckte.
    Das Monster war erledigt. Es gab im Moment kein Hindernis mehr. Jetzt kam es darauf an, sich der auf der Altarplatte liegenden Frau zu nähern. Shao ging davon aus, dass sie nicht grundlos dort lag. Sie musste eine Funktion haben, und die nächsten Befehle gab sie weder durch Worte noch durch Gedanken. Sie beschäftigte sich wieder mit der Maus, um die Protagonistin auf dem normalen Weg agieren zu lassen.
    Shao II ging vor.
    Schon wenig später tanzte der Pfeil wieder in ihrer unmittelbaren Umgebung und veränderte sich. Shao drückte. Ein neues Bild klickte ein. Musik erklang.
    Weich, weit entfernt. Sphärenartige Klänge, als wären sie in einer anderen Welt komponiert worden. Auch keine Klänge für europäische Ohren. Diese Musik stammte aus Asien, aus Japan.
    Amaterasu war eine japanische Göttin!
    Shao glaubte daran, sich Schritt für Schritt dem Rätsel ZU nähern. Auch sie selbst stand plötzlich vor der Altarplatte, die Shao bildschirmgroß sah.
    Und die Frau!
    Ihr stockte der Atem. Sie kannte das Gesicht, das hell und dunkel zugleich war, so dass diese beiden unterschiedlichen Farbkomponenten ein Schattenbild hatten entstehen lassen.
    Ein Gesicht, in dem sich Güte und Qualen widerspiegelten. Schatten der Dunkel- oder Totenwelt überwogen letztendlich.
    Für Shao gab es nicht den geringsten Zweifel. Sie wusste sehr gut, wer dort auf der Altarplatte lag.
    Die Sonnengöttin!
    ***
    Auch mit dieser neuen Eröffnung hätte Shao nie gerechnet. Die Überraschungen rissen einfach nicht ab. Und so hockte sie vor dem Monitor, lauschte der Musik, ohne sie in Wirklichkeit richtig zu hören, weil sie in ihre Gedanken und Erinnerungen hineingefallen war. Amaterasu also.
    Endlich war sie gefunden worden. Hatte der lange Weg mit seinen zahlreichen Unterbrechungen jetzt ein Ende gefunden?
    Shao war sich nicht sicher. Sie konnte es nur hoffen, sehr intensiv sogar, und sie dachte auch an den Fächer, der möglicherweise in dieser Totenwelt versteckt lag, wobei sie für die Chinesin mit der Dunkelwelt identisch war.
    Jagdfieber hielt sie umklammert. Die Furcht war verschwunden. Es gab kein Hindernis zwischen ihr und der Sonnengöttin, die im Gegensatz ZU Shao II nicht unbekleidet war. Sie trug ein Kleid, das ihrem Zustand angemessen war.
    Graue und helle Farben wechselten sich ab. Es sah so aus, als wären die Strahlen einer Sonne durch die Wand der Wolken gebrochen, um eben diese Streifen zu malen. Darin spiegelte sich der Zwiespalt der Sonnengöttin wider.
    Shao II bewegte sich nicht. Und die echte tat auch nichts, um diesen Zustand zu verändern. Ihr Pendant war unwichtig geworden. Ab jetzt zählte nur mehr Amaterasu.
    Perfekt wäre sie mit dem Fächer gewesen. Den aber trug sie nicht bei sich, aber Shao konnte sich vorstellen, dass sie die erste Tür aufgestoßen hatte, um den Weg zu gehen, der sie letztendlich zum Fächer brachte. So konnten die Verhältnisse im Reich der Sonnengöttin wieder gerade gerückt werden. Shimada musste ihn versteckt haben. Vielleicht sogar in der Totenwelt.
    Ob die Sonnengöttin schlief oder einfach nur ruhte um dabei ihren Gedanken nachging, war für Shao nicht herauszufinden. Sie berührte schon längst nicht mehr die Maus, weil sie testen wollte, ob sich der Kontakt nicht auch auf eine andere Weise aufnehmen

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