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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Bataillon zwei Kompanien breit und vier Kompanien tief aufgestellt war, wobei die Neunte Kompanie allein die Nachhut bildete. Auf General Picton, der aus der Höhe zusah, wirkte das Ganze mehr wie eine französische Kolonne als wie eine britische Einheit, aber es erlaubte dem Bataillon, eine dichte Ordnung einzuhalten, während es schräg vorstieß, das Marschland zu ihrer Rechten und das feste Land und die Hügel zu ihrer Linken. »Wir formieren uns zur Linie, sobald es nötig wird«, erklärte Lawford Forrest. »Wir scheuchen diese Männer von dem Gehöft weg, besetzen die Brücke, dann schicken wir drei Kompanien zu den Gebäuden. Sie können sie führen. Fegen Sie diese verdammten Froschfresser aus dem Weg, holen Sie Cornelius’ Leute heraus, schließen Sie wieder zu uns auf, und dann kehren wir zum Abendessen zurück. Ich dachte mir, wir lassen uns den Rest dieses gepfefferten Schinkens schmecken. Er ist ziemlich gut, oder nicht?«
    »Sehr gut.«
    »Und dazu gekochte Eier.«
    »Finden Sie nicht, dass die stopfen?«, fragte Forrest.
    »Gekochte Eier? Stopfen? Nie im Leben. Ich versuche, jeden Tag welche zu essen, und mein Vater hat sein Leben lang auf gekochte Eier geschworen. Er war der Ansicht, sie halten einen im Gleichgewicht. Ah, ich sehe, die verdammten Hunde haben uns bemerkt.«
    Er gab Lightning die Sporen und trieb ihn in die enge Schneise zwischen den Kompanien. Die verdammten Hunde, die er gesehen hatte, waren Chasseure und Voltigeure, die sich vor seinem Bataillon versammelten. Die Franzosen hatten die rechte Flanke der Portugiesen angegriffen, jetzt aber, wo sie die Rotröcke herankommen sahen, wandten sie sich der neuen Gefahr zu. Es waren nicht genug, um den Ansturm des Bataillons aufzuhalten, aber trotzdem wünschte sich Lawford, er hätte seine Leichte Kompanie zur Verfügung, die vorangehen und die Plänkler vertreiben konnte. Er wusste, er würde einige Tote und Verletzte in Kauf nehmen müssen, ehe er nahe genug war, um eine Salve abzufeuern, die dem französischen Unsinn ein Ende setzte, also ritt er nach vorn, damit seine Männer sahen, dass er die Gefahr mit ihnen teilte. Er warf einen Blick hinüber zum Gehöft und sah, dass dort noch immer heftig gekämpft wurde.
    Eine Granate ging etwa hundert Schritte vor ihm krachend in Flammen und Rauch auf. Eine Musketenkugel, die aus viel zu großer Entfernung abgefeuert wurde, flog dicht über Lawfords Kopf hinweg und traf die gelbe Standarte des Regiments. Dann hörte er das Hornsignal, stellte sich in den Steigbügeln auf und sah weit hinten am Ende des Tals, wie Kolonnen von Reitern zwischen den Hügeln hervorbrachen. Er bemerkte sie, aber er unternahm noch nichts, denn sie waren zu weit entfernt, um eine Gefahr darzustellen.
    »Nach rechts!«, rief Lawford Forrest zu, der sich bei der Kompanie von Grenadieren befand, die vorn auf der rechten Flanke stand. »Voran! Voran!« Er wies nach vorn und meinte, das Bataillon solle auf die Brücke zumarschieren. Ein Mann stolperte in der vorderen Reihe, blieb am Boden liegen und hielt sich den Oberschenkel. Die Reihen dahinter öffneten sich, um um ihn herumzumarschieren, dann schlossen sie sich wieder. »Zwei Männer sollen ihm helfen, Mister Collins!«, rief Lawford dem nächststehenden Captain zu. Er wagte nicht, den verletzten Mann zurückzulassen, nicht, wo Kavalleristen das Tal stürmten. Gott sei Dank ist hier keine französische Artillerie, dachte er.
    Die Reiter hatten nun den Fluss überquert, und Lawford konnte das helle Glitzern ihrer gezogenen Säbel und Degen sehen. Bunt gemischte Reiter, stellte er fest: Dragoner in grünen Röcken mit ihren langen, geraden Degen, himmelblaue Husaren und hellgrüne Chasseure mit Säbeln. Sie waren noch eine gute Meile weit entfernt, offenbar entschlossen, die Portugiesen auf ihrer hinteren Flanke anzugreifen, aber ein Blick nach hinten bewies ihm, dass die Cazadores sich der Gefahr bewusst waren und sich in zwei Blöcken formierten. Die Reiter bemerkten es ebenfalls und schwenkten nach Osten ab. Der weiche Boden flog unter den Hufen ihrer Pferde auf. Jetzt kamen sie, um das South Essex Regiment anzugreifen, aber sie waren noch immer weit entfernt, und Lawford marschierte weiter, während die Voltigeure den Reitern auswichen. Granaten explodierten inmitten der Kavalleristen, und instinktiv verteilten sie sich.
    Lawford hatte jäh einen wahnwitzigen Einfall. »Halber Abstand!«, rief er. »Halber Abstand!«
    Die Kompanien vergrößerten den Abstand zwischen

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