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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Linken davon, bis er sich sicher außer Hörweite der Kompanie befand, dann wandte er sich Slingsby zu, und sein ganzer aufgestauter Zorn platzte aus ihm heraus. »Hören Sie zu, Sie gottverdammter Bastard, Sie hätten eben um ein verdammtes Haar diese Kompanie verloren. Verloren! Jeden verdammten Mann! Und die Männer wissen das. Also halten Sie Ihren verdammten Mund, bis Sie gelernt haben, wie man kämpft.«
    »Sie werden beleidigend, Sharpe!«, protestierte Slingsby.
    »Das ist meine Absicht.«
    »Das nehme ich nicht hin«, sagte Slingsby steif. »Von Leuten Ihres Schlages lasse ich mich nicht beleidigen, Sharpe.«
    Sharpe lächelte, und es war kein schönes Lächeln. »Von Leuten meines Schlages, Slingsby? Ich werde Ihnen sagen, was ich bin, Sie jämmerlicher kleiner Bastard. Ich bin ein Killer. Ich habe seit fast dreißig verdammten Jahren Männer getötet. Sie wollen ein Duell? Ich habe nichts dagegen. Degen, Pistole, Messer, was immer Ihnen verdammt noch mal gefällt, Slingsby. Lassen Sie mich einfach wissen, wann und wo. Aber bis dahin halten Sie ihren verdammten Mund, und ziehen Sie Leine.« Er ging zurück zu Perkins, der den französischen Offizier praktisch nackt ausgezogen hatte. »Was haben Sie gefunden?«
    »Geld, Sir.« Perkins warf einen Blick nach dem wütenden Slingsby, dann sah er wieder Sharpe an. »Und diese Scheide, Sir.« Er zeigte Sharpe eine Scheide, die in blauen Samt geschlagen und mit kleinen goldenen Ns besetzt war.
    »Das ist vermutlich Messing«, sagte Sharpe. »Aber man weiß ja nie. Behalten Sie die Hälfte des Geldes, und verteilen Sie den Rest.«
    Alle Franzosen hatten sich mittlerweile zurückgezogen, mit Ausnahme derer, die tot oder verwundet waren. Die Voltigeure, die den felsigen Vorsprung eingenommen hatten, waren jedoch geblieben, und diese Männer hatten durch einige Überlebende der besiegten Kolonnen Verstärkung erhalten. Der Rest dieser Überlebenden hatte in der Mitte des Hangs haltgemacht und starrte von dort nach oben. Keiner war den gesamten Weg ins Tal zurückgekehrt, über dem sich nun alle Nebel gelichtet hatten, sodass die französischen Kanoniere mit ihren Granaten zielen konnten. Die Geschosse sausten den Hügel hinauf, zogen Rauchschwaden hinter sich her und schlugen zwischen den verstreuten Toten ein. Die Plänklerkompanien der Briten und Portugiesen zogen zwischen den explodierenden Granaten nach unten, um eine Reihe von Wachtposten zu bilden, aber Sharpe führte seine eigenen Männer, ohne dass er dazu von Lawford oder einem anderen einen Befehl erhalten hatte, an die Stelle, wo der Hügel in den von Felsbrocken bedeckten Vorsprung überging, den die Franzosen immer noch hielten. »Schützen«, befahl er seinen Männern. »Passt auf, dass die dort ihre Köpfe unten halten.«
    Er ließ seine Schützen auf die Franzosen schießen, die – mit Musketen bewaffnet – das Feuer nicht erwidern konnten. In der Zwischenzeit suchte Sharpe den unteren Teil des Hügels mit seinem Fernglas ab. Unter den übereinanderliegenden toten Franzosen suchte er nach einer Leiche im grünen Rock, aber er konnte kein Zeichen von Corporal Dodd ausmachen.
    Sharpes Schützen behielten ihre vereinzelten Schießübungen bei. Er schickte die Rotröcke ein paar Schritte zurück, sodass sie für die französischen Kanoniere am Fuß des Hügels kein einladendes Ziel darstellten. Der Rest der britischen Truppen war ebenfalls zurückmarschiert und verweigerte der feindlichen Artillerie damit ein klares Ziel, aber die Gegenwart der Plänklerkette auf dem vorderen Hang ließ die besiegte feindliche Armee wissen, dass die Salven noch immer auf sie warteten und lediglich außer Sicht waren. Niemand versuchte, vorzustoßen, und dann verstummten die französischen Geschütze eines nach dem anderen, und der Rauch verzog sich allmählich vom Hügel.
    Dann fielen eine Meile weiter nördlich plötzlich Schüsse. Ein paar Sekunden lang feuerten lediglich ein oder zwei Geschütze, dann eröffneten ganze Batterien das Feuer, und das Donnergrollen brach von Neuem los. Der nächste französische Angriff stand bevor.
    Lieutenant Slingsby schloss sich der Kompanie nicht wieder an, sondern begab sich stattdessen zum Bataillon. Sharpe kümmerte sich nicht darum.
    Er blieb auf dem Abhang, beobachtete die Franzosen und wartete.
    »Dieser Brief«, ließ Ferragus Sarah wissen, »ist für einen Senhor Verzi bestimmt.« Er ging hinter ihr auf und ab, dass die Dielen unter seinem Gewicht knarrten. Der Lärm der

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