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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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erinnerte sich, dass er die Vorhänge geöffnet hatte, dass er sich von Teresas Nacktheit abgewandt und die Glocken gesehen hatte und die an den Turm gelehnte metallene Leiter. Dann hatte er sich wieder abgewandt, aber er war sicher, dass es dort eine Leiter gegeben hatte.
    Warum sollte jemand die Leiter entfernen? Er sah sich nach beiden Seiten um, nach den Wachtposten auf den Balkonen. Natürlich! Knowles mit seinem Gefühl für Anstand hatte darauf verzichtet, auf diesem Balkon einen Posten aufzustellen, auf jedem Balkon in der Straße außer auf diesem, sodass kein Angehöriger der Kompanie gezwungen war, die außerehelichen Abenteuer von Captain Sharpe zu belauschen. Und El Católico war kein Narr. Die Chancen standen hundert zu eins, dass der unbewachte Balkon derjenige war, den es zu ersteigen galt, und die Leiter würde vom Kirchendach mit seiner günstig gelegenen Plattform über die Straße reichen. Und während von der Kirche aus Musketen die Wachen unter Beschuss nahmen, würden El Católico und seine besten Männer auf den eisernen Sprossen der Leiter die Straße überqueren, die Vorhänge beiseiteschieben und süße Rache nehmen.
    An diesem Punkt hielt er inne, hielt das Ganze für ein Hirngespinst, doch warum sollte es nicht so sein? Mitten in der Nacht, um drei oder vier Uhr morgens, wenn die Wachen gegen den Schlaf ankämpften, war der richtige Zeitpunkt. Wie auch immer, es gab nur einen Weg, sich zu vergewissern. Er schwang ein Bein übers Balkongeländer, beruhigte den Posten auf der nächsten Balustrade und sprang hinab auf die Straße.
    Die Gruppe in dem kleinen Raum würde sich fragen, wo er blieb, aber dies hier musste nicht lange dauern. Sicher ist sicher, dachte er und schlich leise auf bloßen Füßen in die Gasse, die hinter der Kirche einbog. Er geriet aus dem Blickfeld der Wachtposten, hielt sich dicht an der Kirchenmauer, streckte den mächtigen Degen vor, dessen Klinge in der Dunkelheit matt glänzte, und horchte auf mögliche Geräusche. Nichts, nur fernes Hundegebell und die Laute des Windes.
    Er empfand die eigene innere Erregung, die drohende Gefahr, aber es erfolgte immer noch kein Laut, keine Bewegung. Er spähte zum Rand des Kirchendachs empor, das im Mondlicht irgendwie unschuldig aussah. In der Mauer befand sich eine kleine Pforte. Sie war verschlossen und verriegelt, und gleich daneben war das Mauerwerk geborsten und provisorisch ausgebessert.
    Wieder kam ihm der Gedanke, dass er einem Hirngespinst aufgesessen war, dass El Católico nichts weiter zu tun brauchte, als vom Kirchendach aus das unbewachte Zimmer unter Musketenbeschuss zu nehmen, dass die Leiter nur dazu gedient hatte, den Aufstieg der Partisanen von der Straße aufs Dach zu erleichtern. Aber er wusste, dass er nicht zufrieden sein würde, ehe er nicht über den Dachrand geblickt hatte. Er steckte den riesigen Degen hinten so in sein Koppel, dass der Griff über seine Schultern hinausragte, und suchte mit der rechten Hand nach einem Halt im Mauerwerk.
    Er bewegte sich unendlich langsam, kletterte lautlos wie eine Eidechse nach oben, tastete mit den Fußspitzen nach jedem Halt und streckte die Hände nach den Lücken zwischen den Mauersteinen aus. Seine linke Schulter tat ihm weh, veranlasste ihn, vor Schmerzen das Gesicht zu verziehen, aber er stieg weiter, weil er das Ende vor Augen hatte, weil es nicht mehr weit war, weil er keine Ruhe finden würde, ehe diese Privatsache bereinigt war.
    Harper würde sich ärgern, dass er ihn nicht aufgefordert hatte, dabei zu sein, aber dies war Sharpes Angelegenheit. Teresa war seine Frau, und während er sich vorsichtig voranschob, war ihm bewusst, dass er sie schrecklich vermissen würde.
    Je näher er dem Dachrand kam, desto spärlicher wurden die Möglichkeiten, sich festzuhalten. Um das Dach herum verlief ein Gesims, einen Fuß breit und glatt, und er konnte das Dach selbst nicht erreichen. Er brauchte noch einen Haltegriff und entdeckte ihn zu seiner Linken, wo eine metallene Strebe schräg nach unten verlief, um eine Lampenhalterung über der Pforte abzusichern. Er griff danach, packte das rostende Metall, zog daran und stellte fest, dass es hielt. Er verlagerte das Gewicht, hob den rechten Fuß, konnte spüren, wie sich die Last seines Körpers auf seine schmerzende linke Schulter verschob, und dann bewegte sich die Strebe.
    Es handelte sich um eine winzige Bewegung, nicht mehr als ein Scharren von Metall auf Stein, aber er verlor das Gleichgewicht. Sein linker Arm

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