Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Gewehr bückte. »Lassen Sie das Gewehr da, Sie kleiner Grabräuber. Damit ersparen Sie uns, es von der Straße auflesen zu müssen.«
    Sharpe hob es auf, schlang es sich trotzig um und bedachte den Spanier mit nutzlosen Flüchen. El Católico lachte, zuckte mit den Schultern und wies erneut auf das Tor.
    »Gehen Sie, Captain. Die Franzosen haben das Gold, wie ich Ihnen bereits sagte. Die Franzosen.«
    Das Tor war unverschlossen. Man hätte es ohne Weiteres aufstoßen können, doch Patrick Harper, durch dessen Adern das Blut irischer Helden floss, zog es vor, Anlauf zu nehmen und mit dem mächtigen Fuß dagegenzutreten. Es schlug nach innen auf, wobei sich die Scharniere aus dem trockenen Mörtel lösten, und stand da, ein Prachtexemplar von einem großen grinsenden Iren, verdreckt wie ein Schlachthofarbeiter und mit sieben Läufen in einer Hand, die allesamt beiläufig auf El Católico und seine Männer gerichtet waren.
    »Allerschönsten guten Morgen! Und wie ist heute Eurer Lordschaft wertes Befinden?«
    Sharpe bekam selten Gelegenheit, Harpers Imitation dessen zu sehen, was die übrige Welt für typisch irische Theatralik hielt, aber dies war offensichtlich eine gelungene Vorstellung. Der entsetzliche Schleier des Versagens wich, denn Sharpe wusste mit absoluter Gewissheit, dass Patrick Harper gute Neuigkeiten brachte. Er wusste dieses Grinsen zu deuten, die wippende Gangart, die überflüssigen Worte, die aus dem riesigen Soldaten hervorsprudelten.
    »Und was für ein herrlicher Morgen, wahrhaftig, Euer Ehren.« Er blickte El Católico ins Gesicht. »An Ihrer Stelle, Euer Gnaden, würde ich mich nicht bewegen, nicht, solange ich das Gewehr auf Sie gerichtet halte. Es könnte losgehen mit einem fürchterlichen Knall, wahrhaftig, und Ihnen den werten Kopf herunterreißen.« Er warf Sharpe einen Seitenblick zu. »Morgen, Sir! Entschuldigen Sie mein Erscheinen.«
    Sharpe lächelte, begann vor Erleichterung zu lachen. Harper sah widerwärtig aus. Er war von oben bis unten mit glänzendem faulendem Dreck beschmiert, doch hinter seiner Maske aus Mist grinste er.
    »Bin in die Scheiße gefallen, Sir.« Nur eines an dem Sergeant war nicht voller Dung – sein Gewehr –, und das hielt er trotz seiner Aufregung beachtlich ruhig auf El Católico gerichtet. Der Ire warf Sharpe erneut einen kurzen Seitenblick zu. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Jungs herzubeordern, Sir?«
    Sharpe zog die Pfeife aus ihrer Halterung an seinem ledernen Kreuzgurt und blies das Signal, das die Rifles eilends im Dorf erscheinen lassen würde. Harper sah El Católico nach wie vor unverwandt an. »Danke, Sir.« Dies war sein großer Moment, sein Sieg, und Sharpe hatte nicht vor, ihm alles zu verderben.
    Der Sergeant lächelte El Católico an. »Sie sagten, Euer Heiligkeit, die Franzosen hätten das Gold?«
    El Católico nickte schweigend. Teresa sah erst Harper trotzig an, dann Sharpe, der nun mit seinem Gewehr auf die kleine Partisanengruppe zielte.
    »Die Franzosen haben das Gold.« Ihr Tonfall war bestimmt, schien die beiden Männer mit ihren Gewehren beinahe mit Verachtung zu strafen. Die Spanier waren ebenfalls bewaffnet, aber keiner wagte sich zu bewegen, solange die riesenhafte Mündung des siebenläufigen Gewehrs von der Flanke her auf sie gerichtet war. Teresa wiederholte: »Die Franzosen haben das Gold.«
    »Das ist gut, Fräulein, wahrhaftig.« Harpers Stimme war auf einmal ganz sanft. »Denn, wie meine alte Mutter zu sagen pflegte, was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Und sehen Sie nur, was ich im Misthaufen gefunden habe.«
    Er grinste sämtliche Anwesenden der Reihe nach an, hob die freie Hand, und heraus fielen als glitzernde Kaskade viele dicke goldene Münzen. Das Grinsen wurde noch breiter.
    »Der gute Herrgott«, sagte Patrick Augustine Harper, »war mir am heutigen Morgen gnädig.«

KAPITEL 13
    Sharpe zeigte auf einen verkrüppelten Olivenbaum, offenbar eine Markierung zwischen zwei Feldern, und rief zu Hagman hinauf: »Siehst du den Baum, Daniel?«
    Die Stimme kam vom Glockenturm herab. »Sir?«
    »Den Olivenbaum! In vierhundert Yards Entfernung. Hinter dem großen Haus!«
    »Hab ihn, Sir.«
    »Schieß den hängenden Ast herunter!«
    Hagman murmelte etwas von verdammten Wundern, die von ihm erwartet wurden, und El Católico äußerte sich gehässig über die Unmöglichkeit, einen Treffer zu erzielen. Sharpe aber lächelte ihn an.
    »Wenn einer von Ihren Männern versucht, das Dorf zu verlassen, wird er

Weitere Kostenlose Bücher