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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Lächeln und drehte sich gleichzeitig um und wies auf vier kleine, magere und reiterlose Pferde, die Trophäen dieses Treffens. »Wir hatten eine Unterhaltung mit ihnen«, sagte Sevajee unbekümmert, und Sharpe fragte sich, wie brutal diese Unterhaltung gewesen war. »Vierzigtausend Mann Infanterie, sechzigtausend Kavallerie«, sagte Sevajee, »und über hundert Geschütze.«
    McCandless humpelte in die Hütte zurück, um aus seiner Satteltasche Papier und Tinte zu holen. Dann, wieder im Sonnenschein, schrieb er eine Botschaft, und Sevajee teilte sechs seiner Reiter ein, die sie so schnell wie möglich nach Süden bringen sollten. Sie würden nach Wellesley Armee suchen müssen.
    Sevajee befahl ihnen, ihre Pferde blutig zu peitschen, um alles aus ihnen herauszuholen, denn wenn die Briten schnell alarmiert waren, dann bestand die Chance, dass die Marathen in ihrem durbar -Lager überrascht und angegriffen werden konnten, bevor sie sich zur Schlacht formieren konnten.
    »Das würde die Dinge angleichen«, verkündete McCandless glücklich. »Ein Überraschungsangriff!«
    »Es sind keine Narren«, warnte Sevajee. »Sie werden jede Menge Späher haben.«
    »Aber es dauert viel Zeit, hunderttausend Mann zu organisieren, Sevajee! Sie werden herumirren wie Schafe, während wir in die Schlacht marschieren!«
    Die sechs Reiter ritten mit der wertvollen Botschaft los, und McCandless, wieder müde geworden, ließ sich von Sharpe rasieren.
    »Jetzt können wir nur warten«, sagte der Colonel.
    »Warten?«, fragte Sharpe empört, weil er dachte, McCandless wolle andeuten, dass sie nichts tun würden, während die Schlacht geschlagen wurde.
    »Wenn Sindhia in Borkardan ist«, sagte der Colonel, »dann müssen unsere Armeen in diese Richtung marschieren, um ihn zu erreichen. So können wir ebenso gut warten, bis sie zu uns kommen. Dann können wir uns ihnen wieder anschließen.«
    Die Zeit des Träumens war vorbei. Es war Zeit zum Kämpfen.
 
    Wellesleys Armee hatte den Godavari durchquert und marschierte gen Aurangabad. Dann hörte der General, dass Sindhias Streitkräfte weit nach Osten marschiert waren, bevor sie nach Süden ins Herzland von Haidarabad abgeschwenkt waren. Der Bericht machte Sinn, denn der alte Nizam war soeben verstorben und hatte einen jungen Sohn auf dem Thron hinterlassen, und der Staat eines jungen Herrschers konnte reiche Beute ergeben.
    So marschierte Wellesley mit seiner kleinen Armee zum Godavari zurück. Sie durchquerten den Fluss, ließen die Pferde, Ochsen und Elefanten zum südlichen Ufer schwimmen und setzten die Geschütze, Lafetten und Wagen mit Flößen über. Die Männer benutzten Boote aus aufgepumpten Blasen, und es dauerte zwei ganze Tage, bis alles auf der anderen Seite des Flusses war. Dann marschierten sie einen Tag nach Süden, und als sie auf Haidarabad zumarschierten, trafen neue Nachrichten ein, dass der Feind seine Marschrichtung geändert und wieder nordwärts gezogen war.
    »Die wissen verdammt nicht, was sie wollen«, erklärte Hakeswill.
    »Captain Mackay sagt, wir suchen nach dem Feind«, äußerte Private Lowry.
    »Der sucht nach seinem Arsch. Verdammter Wellesley!«
    Hakeswill saß am Flussufer und beobachtete, wie die Ochsen ins Wasser geführt wurden, um den Godavari von Neuem zum Nordufer zu durchfurten. »Rein ins Wasser, raus aus dem Wasser, auf eine Straße rauf und wieder runter, Marsch im Kreis, dann wieder durch den verdammten Fluss.« Seine blauen Augen spiegelten Empörung wider, und in seinem Gesicht zuckte es. »Arthur Wellesley sollte kein General sein.«
    »Warum nicht, Sarge?«, fragte Private Kendrick.
    »Das ist doch wohl klar.« Hakeswill legte eine Pause ein, um eine Tonpfeife anzuzünden. »Verdammt keine Erfahrung. Erinnert ihr euch an das Waldstück bei Seringapatam? Das war ein beschissenes Chaos, und wer hat es verursacht? Er, dieser Blödmann.« Er wies zu Wellesley, der auf seinem großen Schimmel auf dem Steilufer aufgetaucht war. »Er ist nur General, weil sein Vater ein Earl war und sein älterer Bruder Generalgouverneur ist, allein deshalb! Wenn mein Vater ein verdammter Earl gewesen wäre, dann wäre ich ein verdammter General, so steht es schon in der Bibel. Lord Obadiah Hakeswill wäre ich, und ihr würdet mich nicht wie einen Hund um Ochsen herumschleichen sehen, um zu überprüfen, ob Fliegen an ihrem Arsch lecken. Dann bekäme ich den Job verdammt gut erledigt. Auf die Füße, Jungs, bewegt euch!«
    Der General, der nichts zu tun hatte,

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