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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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fünfzehntausend Mann der Infanterie des Feindes auf dem Standard der Company ausgebildet war, während der Rest Lückenbüßer waren, die Geschütze jedoch gut bedient und gewartet wurden, wie er unheilvoll warnte.
    Die Botschaft war in Eile und mit zittriger Hand geschrieben worden, doch sie war prägnant, aussagekräftig und überzeugend.
    Die Botschaft trieb den General an seine Landkarten und dann zu einer Reihe von schnellen Befehlen. Die Armee wurde auf den Abmarsch in dieser Nacht vorbereitet, und ein Kurier ritt zu Colonel Stevensons Streitmacht, westlich von der Wellesleys, und überbrachte Befehle, nordwärts auf einem Parallelkurs zu marschieren.
    »Was haben wir dagegen?« Wellesley überlegte kurz. »Elftausend ausgezeichnete Infanteristen und achtundvierzig Geschütze.« Er kritzelte die Zahlen auf die Landkarte und tippte dann geistesabwesend mit dem Bleistift darauf. »Elftausend gegen achtzigtausend«, sagte er zweifelnd und verzog das Gesicht. »Es wird gehen«, murmelte er schließlich, »es wird gut gehen.«
    »Elftausend gegen achtzigtausend, Sir?«, fragte Captain Campbell erstaunt. Campbell war der junge schottische Offizier, der dreimal die Leiter erklettert hatte, um der erste Mann auf der Mauer von Ahmadnagar zu sein, und seine Belohnung war eine Beförderung und Ernennung als Wellesleys Adjutant gewesen. Jetzt starrte er den General an, einen Mann, den Campbell für vernünftig gehalten hatte, an dessen Verstand jetzt jedoch zweifelte.
    »Ich hätte lieber mehr Männer«, gab Wellesley zu, »doch wir können es vermutlich auch mit elftausend schaffen. Sindhias Kavallerie können Sie vergessen, Campbell, denn sie ist auf einem Schlachtfeld wertlos, und die Infanterie des Radschas von Berar wird nur jedem im Weg stehen, was bedeutet, dass wir gegen fünfzehntausend gute Infanteristen und leider zu viele gut bediente Geschütze kämpfen werden. Der Rest zählt nicht. Wenn wir die Geschütze und die Infanterie schlagen, wird der Rest die Flucht ergreifen. Verlassen Sie sich darauf, sie werden fliehen.«
    »Und wenn sie eine Verteidigungsposition einnehmen, Sir?« Campbell sah sich gezwungen, die Hoffnungen des Generals zu dämpfen. »Angenommen, sie sind hinter einem Fluss, Sir? Oder hinter Wällen?«
    »Wir können annehmen, was wir wollen, Campbell, aber angenommen, es ist nur Einbildung – und wenn wir uns vor Einbildungen fürchten, könnten wir genauso gut aufhören, Soldaten zu sein. Erst wenn wir die Schurken finden, werden wir uns entscheiden, wie wir sie besiegen. Erst einmal ist das Wichtigste, dass wir sie finden.« Wellesley rollte die Landkarte zusammen. »Sie können den Fuchs nicht töten, bevor Sie ihn in die Enge getrieben haben. Also kümmern wir uns um unser Geschäft.«
    In dieser Nacht marschierte die Armee. Sechstausend Kavalleristen, fast alle davon Inder, zogen an der Spitze, und hinter ihnen folgten zweiundzwanzig Artilleriegeschütze, viertausend Sepoys der East India Company und zwei Bataillone Schotten, während der große, schwerfällige Tross von Ochsen, Frauen, Kindern, Wagen und Händlern den Schluss bildete. Sie marschierten hart, und wenn jeder von der Größe der feindlichen Armee eingeschüchtert war, so zeigte es keiner. Sie waren so gut ausgebildet wie alle Männer, die jemals den roten Uniformrock in Indien getragen hatten. Ihnen war der Sieg von ihrem General mit der langen Nase versprochen worden, und jetzt marschierten sie zum Töten. Und wie die Chancen auch immer standen, sie glaubten an den Sieg. Solange niemand grobe Schnitzer machte.
 
    Borkardan war nur ein Dorf, mit keinem Gebäude, das für einen Fürsten angemessen war, und so wurde der große durbar der Marathen-Fürsten in einem riesigen Zelt abgehalten, das hastig aus den Zeltplanen vieler kleinere Zelte zusammengenäht worden war. Die Zeltleinwand wurde mit Planen von bunt gefärbter Seide umhüllt, und es wäre ein beeindruckender Anblick gewesen, wenn der Himmel nicht seine Schleusen geöffnet hätte.
    So begann der durbar , und die Stimmen der Männer wurden vom Prasseln des Regens auf das gespannte Segeltuch fast übertönt, und an einigen Stellen sickerte und strömte das Regenwasser aus den hastig angefertigten Nähten in das Zelt.
    »Es ist alles Zeitverschwendung«, sagte Pohlmann zu Dodd, »aber wir müssen teilnehmen.« Der Colonel befestigte seine Halsbinde mit einer diamantenbesetzten Nadel. »Und es ist keine Zeit für eine europäische Meinung außer meiner,

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