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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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erstaunt, als er zu zeigen wagte.
    »Als ersten Punkt der Tagesordnung«, sagte McGinty, »habe ich den folgenden Brief vorzulesen, der von Divisionsmeister Windle von der Loge 249, Merton County, kommt. Er schreibt:
    »Dear Sir, gegen Andrew Rae von Rae & Sturmash, Kohlenwerkbesitzer hier in der Nähe, muß etwas unternommen werden. Sie werden sich erinnern, daß Ihre Loge uns einen Gegendienst schuldig ist,
    nachdem Ihr den Dienst zweier unserer Brüder wegen des Polizisten im letzten Herbst in Anspruch
    genommen habt. Sendet uns zwei gute Leute. Schatzmeister Higgins von der hiesigen Loge, dessen
    Adresse Euch bekannt ist, wird sich ihrer annehmen. Er wird ihnen auch sagen, wann und wo sie
    eingesetzt werden sollen.
    Mit brüderlichem Gruß Ihr
    J. W. Windle, D. M. A. O. F.
    Windle hat sich nie geweigert, wenn wir ein oder zwei Männer von ihm brauchten, und deshalb können wir uns auch nicht weigern, wenn er uns um einen Gefallen bittet.« McGinty machte eine Pause und sah sich mit seinen stumpfen, böswilligen Augen im Saal um. »Wer meldet sich freiwillig für diese Arbeit?«
    Mehrere junge Männer hielten die Hand hoch. Der Meister sah sie mit zustimmendem Lächeln an.
    »Gut, Tiger Cormac. Wenn du das so gut erledigst wie das letztemal, habe ich keine Sorge. Und du, Wilson.«
    »Ich habe keine Pistole«, sagte der Freiwillige, ein Junge, der noch keine zwanzig war.
    »Das ist wohl dein erster Einsatz, was? Na ja, wir haben alle einmal angefangen und unsere Bluttaufe erlebt. Einen besseren Start kannst du gar nicht haben. Und was die Pistole betrifft, so wartet schon eine auf dich, wenn ich mich nicht irre. Es genügt, wenn ihr euch am Montag meldet. Wir werden euch einen großartigen Empfang bereiten, wenn ihr zurückkommt.«
    »Gibt's diesmal eine Belohnung?« fragte Cormac, ein breitgebauter junger Mann mit einem dunklen,
    brutal aussehenden Gesicht, dessen wilde Grausamkeit ihm den Beinamen »Tiger« eingebracht hatte.
    »Vergiß die Belohnung. Ihr tut's der ehrenvollen Sache wegen. Kann sein, daß ich ein paar Dollars auf dem Grund der Kasse finde, wenn die Sache ordentlich gemacht ist.«
    »Was hat der Mann getan?« fragte der junge Wilson.
    »Es ist ganz gewiß nicht eure Sache zu fragen, was der Mann getan hat. Das geht uns gar nichts an. Man hat ihn dort verurteilt. Wir haben nichts weiter zu tun, als für sie und in ihrem Auftrag das Urteil zu vollstrecken, wie sie es auch für uns tun würden. Da wir gerade dabei sind: Zwei Brüder von der Merton-Loge kommen nächste Woche zu uns, um hier in der Gegend etwas zu erledigen.«
    »Wer?« fragte jemand.
    »Glaub mir, es ist besser, nicht zu fragen. Wenn du nichts weißt, kannst du nichts aussagen und kommst auch nicht in Schwierigkeiten. Aber es sind Männer, die saubere Arbeit leisten, wenn sie schon mal dabei sind.«
    »Das wird auch Zeit!« rief Ted Baldwin. »Das Volk wird ein bißchen übermütig hier in der Gegend. Erst letzte Woche hat Werkmeister Blaker drei von unseren Leuten abgewiesen. Er hat es lange verdient und bekommt auch sein volles Maß.«
    »Was bekommt er?« flüsterte McMurdo seinem Nachbarn zu.
    »Das geschäftliche Ende durch eine Pistolenkugel!« rief der Mann mit einem lauten Lachen. »Was hältst du von unseren Methoden, Bruder?«
    McMurdos Verbrecherseele schien den Geist dieser bösen Gesellschaft, deren Mitglied er nun war, schon voll eingesogen zu haben.
    »Ich finde sie nicht übel«, sagte er. »Das ist schon der richtige Platz für einen Mann wie mich.«
    Mehrere Leute, die in seiner Nähe saßen, applaudierten.
    »Was ist denn los?« rief der schwarzmähnige Meister vom anderen Ende des Tisches her.
    »Das war unser neuer Bruder, Sir. Er findet unsere Methoden nach seinem Geschmack.«
    McMurdo stand für einen Augenblick auf. »Ich wollte nur sagen, hochverehrter Meister vom Stuhl, wenn ein Mann gebraucht wird, sollte es mir eine Ehre sein, ausgewählt zu werden, um der Loge zu dienen.«
    Diesmal gab es großen Applaus. Man hatte das Gefühl, daß eine neue Sonne am Horizont aufgetaucht
    war. Manchen älteren Mitgliedern ging das allerdings ein bißchen zu schnell.
    »Ich möchte beantragen«, sagte Sekretär Harraway, ein alter Graubart mit einem Geiergesicht, der neben dem Meister saß, »daß Bruder McMurdo wartet, bis die Loge es für richtig findet, ihm eine Arbeit zu übertragen.«
    »Klar, so hab' ich's auch gemeint. Ich stehe ganz zu eurer Verfügung«, sagte McMurdo.
    »Deine Zeit wird kommen, Bruder«, sagte

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