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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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sprechen wir zunächst einmal über die Daten«, sagte er, seine Fingerspitzen waren in einer Weise zusammengelegt, als spreche er zu einer Schulklasse. Das Tagebuch des ausge-zeichneten jungen Mannes zeigt uns, daß sie am 2. Juli Sturm hatten und von dort an schien immer in einem Zeitraum von neun Tagen etwas Dramatisches stattgefunden zu haben. Soweit ich mich erinnern kann, gab es nur eine Ausnahme. So fiel der letzte Ausbruch auf Freitag, den 3. September richtig in die Serie, ebenso der vom 26. August. Diese Sache ist kein Zufall.«
    Ich konnte nicht anders, als ihm zuzustimmen.
    »Wir wollen dann einmal eine provisorische Theorie annehmen: Der Professor nimmt jeden neunten Tag eine starke Droge zu sich, die zwar einen vorübergehenden, aber doch stark be-wußtseinsverändernden Effekt hat. Er ist mit dieser Droge in Kontakt gekommen, als er in Prag war. Nun versorgt ihn ein Unterhändler aus der Londoner Boheme damit. Das hängt alles zusammen, Watson!«
    »Aber der Hund, der kriechende Mann im Flur und das Gesicht am Fenster?«
    »Nun, nun, wir haben einen Anfang ge macht. Ich erwarte keine neuen Entwicklungen bis zum nächstem Dienstag. In der Zwischenzeit können wir nur mit Freund Bennett in Verbindung bleiben und die Annehmlichkeiten dieser charmanten Stadt genießen. «
    Am nächsten Morgen kam Mr. Bennett hereingehuscht, um uns den neuesten Bericht zu überbringen. Wie Holmes es sich schon gedacht hatte, hatte der arme Kerl keine leichte Zeit gehabt.
    Ohne ihn direkt zu beschuldigen, daß er unseren Besuch dort veranlaßt hatte, war der Professor sehr rauh und unhöflich mit ihm umgegangen. Offensichtlich fühlte er sich stark ins Unrecht gesetzt. An diesem Morgen war er wieder ganz er selber. Er hatte seine übliche brillante Vorlesung vor übervollem Hörsaal gehalten. »Abgesehen von seinen sehr merkwürdigen An-wandlungen«, sagte Bennett, »hat er wirklich mehr Energie und Vitalität, als er seit langem gehabt hat. Auch ist sein Geist niemals klarer gewesen. Aber er ist nicht - er ist niemals der Mann, den wir gekannt haben.«
    »Ich glaube, daß Sie jetzt wenigstens für eine Woche nichts mehr von ihm zu befürchten haben«, antwortete Holmes. »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann und Dr. Watson hat Patienten, die auf ihn warten. Lassen Sie uns die Übereinkunft treffen, daß wir uns am nächsten Dienstag hier zur gleichen Stunde wieder treffen. Es sollte mich überraschen, wenn wir dann, bevor wir Sie verlassen, Ihnen nicht eine Erklärung abgeben können. Vielleicht sehe ich sogar einen Weg, Ihren Kummer zu beenden. Halten Sie uns inzwischen brieflich auf dem laufe nden.«
    In den nächsten Tagen sah ich nichts von meinem Freund. Aber am folgenden Montagabend bekam ich eine kurze Notiz von ihm, ich möge ihn am nächsten Tag im Zug treffen. Wir waren auf dem Weg nach Camford. Von dem, was er mir erzählte, schien dort alles in Ordnung zu sein. Der Friede im Haus des Professors schien ungestört und sein eigenes Benehmen ganz normal. Diesen Bericht bestätigte Mr. Bennett, als er uns am Abend in unserm alten Quartier, den >Chequers< besuchte. »Er hat heute von seinem Londoner Korrespondenten gehört. Er hat einen Brief bekommen und ein kleines Päckchen. Jedes mit einem Kreuzchen unter der Briefmarke, die mich warnt, es nicht zu öffnen. Etwas anderes hat es nicht gegeben.«
    »Das war möglicherweise auch genug«, sagte Holmes grimmig. »Nun Mr. Bennett, ich glaube, wir müssen heute Abend einen Entschluß fassen. Wenn meine Folgerungen richtig sind, können wir die Sache jetzt zu einer Krisis führen. Um das zu tun, müssen wir den Professor unter scharfer Beobachtung halten. Ich möchte Ihnen deshalb vorschlagen, daß Sie wach ble iben und auf Ihrer Hut sind. Sollten Sie hören, wie er an Ihrer Tür vorbeikommt, lassen Sie ihn. Stören Sie ihn nicht, aber folgen Sie ihm so unauffällig, wie es Ihnen möglich ist. Dr.
    Watson und ich werden in Ihrer Nähe sein. Wo befindet sich üb rigens der Schlüssel zu dem kleinen Kästchen, von dem Sie sprachen?«
    »An seiner Uhrkette.«
    »Ich nehme an, daß wir in dieser Richtung forschen müssen. Wenn es hart auf hart kommt, sollte sich das Schloß wohl nicht zu schwer erbrechen lassen. Haben Sie einen kräftigen Mann auf dem Grundstück?«
    »Da wäre der Kutscher, Macphail.«
    »Wo schläft er?«
    »Über den Ställen.«
    »Vielleicht brauchen wir ihn. So, mehr können wir nicht sagen, ehe wir nicht sehen, in welcher Richtung sich die Dinge

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