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Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Titel: Sherlock Holmes - gesammelte Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaconda
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dazu, denn die Erzählung, deren Ohrenzeuge ich gewesen war, hatte meine Neugier und Teilnahme gleichermaßen erregt. Ich gestehe, dass mir die Schuld des jungen Mannes nicht minder zweifellos erschien, als dessen unglücklichem Vater, aber trotzdem hatte ich solches Vertrauen zu Holmes’ Urteil, dass ich überzeugt war, die Sache stehe noch nicht hoffnungslos, solange er sich mit der vorliegenden Erklärung nicht zufrieden gab. Holmes sprach unterwegs kaum ein Wort, vielmehr saß er, das Kinn auf die Brust gesenkt und den Hut über die Augen gedrückt, in tiefstes Nachdenken versunken da. Der Bankier war angesichts des schwachen Hoffnungsschimmers, den man ihm gezeigt hatte, wie neu belebt, sodass er sich sogar mit mir in eine gleichgültige Unterhaltung über seine Geschäftsangelegenheiten einließ. Nach kurzer Eisenbahnfahrt und einem noch kürzeren Weg zu Fuß erreichten wir Fairbank, den bescheidenen Wohnsitz des reichen Finanzmannes.
    Es war ein stattliches viereckiges Gebäude aus weißem Werkstein, das etwas hinter der Straßenlinie zurückstand. Ein doppelter Fahrweg, der in der Mitte einen schneebedeckten freien Platz bildete und gegen die Straße durch zwei große Gittertore abgeschlossen war, führte von vorne auf das Haus zu. Rechts davon befand sich ein kleines Gehölz, durch das man zu einem schmalen Pfad gelangte, der zwischen zwei sauberen Hecken von der Straße aus nach der Küche hinführte und den Eingang für die Lieferanten bildete. Links, und zwar bereits außerhalb des Anwesens, lief ein Gässchen vorbei, durch das man zu den Ställen kam und das als allgemeine, wenn auch selten benutzte Durchfahrt diente. Holmes ließ uns an der Haustür stehen und ging langsam um das ganze Haus herum, vor demselben auf und ab, den Weg zur Küche entlang, dann hinten herum durch den Garten auf dem Weg zu den Ställen. Er hielt sich dabei so lange auf, dass Mr Holder mit mir unterdessen ins Speisezimmer ging, wo wir beim Feuer auf ihn warteten. Da saßen wir schweigend beisammen, als die Tür aufging und eine junge Dame eintrat. Sie war über mittelgroß, schlank, schwarzhaarig und schwarzäugig, was bei ihrer bleichen Gesichtsfarbe umso mehr hervortrat. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben keine solche Todesblässe auf einem Frauenangesicht gesehen. Auch ihre Lippen waren blutlos, dagegen ihre Augen vom Weinen gerötet. Wie sie schweigend in das Zimmer glitt, machte sie auf mich einen noch kummervolleren Eindruck als der Bankier am Morgen. Dies war bei ihr umso auffallender, als sie offenbar einen starken Charakter und eine außerordentliche Fähigkeit der Selbstbeherrschung besaß. Ohne mich zu beachten, ging sie geradewegs auf ihren Oheim zu und streichelte ihm sanft und zärtlich die Wangen.
    »Du hast Weisung gegeben, dass Arthur wieder auf freien Fuß gesetzt wird, nicht wahr, Papa?«, fragte sie.
    »Nein, nein, mein Kind; die Sache muss erst gründlich untersucht werden.«
    »Aber ich bin so gewiss, dass er unschuldig ist. Mein Gefühl täuscht mich nicht. Ich weiß, er hat nichts Unrechtes begangen, und es wird dir noch leid tun, dass du so streng verfahren bist.«
    »Warum spricht er denn nicht, wenn er unschuldig ist?«
    »Wer kann das wissen? Vielleicht aus Unwillen über den Verdacht, den du gegen ihn hast.«
    »Konnte ich denn anders als ihn in Verdacht haben, da er den Schmuck vor meinen Augen in der Hand hielt?«
    »Ach, er hatte ihn doch nur aufgehoben, um ihn anzusehen. Glaube mir, er ist unschuldig. Lass die Sache auf sich beruhen und sprich nicht mehr davon. Es ist so entsetzlich, sich unseren guten Arthur im Gefängnis vorstellen zu müssen.«
    »Ich werde die Sache niemals ruhen lassen, bis die Steine gefunden sind – niemals, Mary. Deine Anhänglichkeit an Arthur macht dich blind für die furchtbaren Folgen, die die Sache für mich hat. Weit entfernt, sie vertuschen zu wollen, habe ich einen Herrn aus London mitgebracht, der sich noch eingehender damit befassen soll.«
    »Diesen Herrn?«, fragte sie, sich nach mir umwendend.
    »Nein, seinen Freund. Er wünschte, wir sollen ihn allein lassen. Er ist eben drüben in dem Gässchen bei den Ställen.«
    »Bei den Ställen?« Sie zog ihre dunklen Brauen in die Höhe. »Was mag er denn dort suchen? Ach, das ist er vermutlich. Ich hoffe fest«, wandte sie sich an Holmes, »dass Sie imstande sein werden, die Unschuld meines Vetters Arthur an diesem Verbrechen nachzuweisen, von der ich ganz fest überzeugt bin.«
    »Ich teile Ihre

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