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Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Titel: Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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Professors!
    „Seid mir nicht böse“, entschuldigte sich Dr. Kuckelkorn und rückte seinen Stuhl zurück. „Aber die Sache mit Sherlock von Schlotterfels lässt mir einfach keine Ruhe. Ich muss herausfinden, was ich übersehen habe.“ Er wuschelte seinen Kindern durch die Haare und verließ, die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben, das Esszimmer.
    Armer Papa!, dachten Paula und Max. Wenn sie doch nur irgendwie hätten helfen können!
    Wenig später saßen Max, Paula, Sherlock und Lilly im Wohnzimmer und schauten fern.
    „Famos, ganz famos!“, bemerkte das Gespenst und kroch auf allen vieren vor dem Fernseher hin und her. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war Sherlock bloß beim Anblick eines elektronischen Geräts sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Das war auch kein Wunder gewesen, denn immerhin hatte er die letzten einhundert Jahre seines Gespensterdaseins ausschließlich auf Schloss Schlotterfels verbracht. Die gesamte technische Entwicklung hatte er mehr oder minder verschlafen. Erst durch Max und Paula hatte er gelernt, was ein Bus, ein Handy oder ein Fernseher war.
    „Wo ist der Trick?“, wandte er sich an Max und Paula, die auf dem Sofa saßen, und schielte durch seine Perückenlocken zu ihnen hinüber. „Wie gelangen die Schauspieler in den Kasten hinein? Magie?“

    „Das ist so …“, setzte Max zu einer Erklärung an. „Die Schauspieler sind nicht wirklich im Fernseher drin …“
    Das Gespenst legte den Kopf schräg und spitzte die Lippen. „Aber ich kann sie doch sehen! Sie sind da drinnen und führen ein Schauspiel auf.“
    Max seufzte. „Keine Ahnung, wie ich Ihnen das jetzt erklären soll.“
    Paulas Blick wanderte zu ihrem Bruder. Kein Vortrag wie aus dem Lexikon? Das sah Max gar nicht ähnlich.
    „Machst du dir Sorgen wegen Papa?“, fragte Paula mitfühlend und ohne Max’ Antwort abzuwarten, fügte sie hinzu. „Ich mir auch!“
    Max kratzte sich gedankenvoll hinter dem Ohr und seufzte: „Das auch. Aber …“, er rutschte dichter an Paula heran und nickte in Richtung Sherlock, der immer noch den Fernseher unter die Lupe nahm. „Hast du dir schon mal überlegt, wie gut wir ihn wirklich kennen?“, flüsterte Max seiner Schwester ins Ohr. „Ich meine, könnte er nicht vielleicht doch jemanden ermordet haben?“
    Entsetzt riss Paula die Augen auf. Ihr Blick wanderte zu dem über den Fußboden krabbelnden Sherlock.
    „Jetzt weiß ich’s!“, freute sich das Gespenst. „Bevor sie den Kasten durch einen geheimen Zugang betreten, nehmen sie einen Zaubertrunk zu sich. Der lässt sie schrumpfen. Nach der Aufführung gelangen sie auf dem gleichen Weg wieder hinaus und wenn eine gewisse Zeit verstrichen ist, wachsen sie wieder! Heureka, ich bin ein Genius!“
    Paula und Max ließen Sherlock nicht aus den Augen. Freiherr von Schlotterfels schien sich über den ungeheuerlichen Verdacht gegen ihn wenig Gedanken zu machen. Auch wenn er natürlich auf dem ganzen Heimweg von der Universität geschimpft hatte wie ein Rohrspatz.
    Paula schnappte sich ein Sofakissen und drückte es fest an sich. Sie musste sich an irgendetwas festhalten.
    Max, an dem die gleichen Zweifel nagten wie an Paula, murmelte: „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Dieser Professor bestellt doch nicht Zuschauer und Reporter zu einer großartigen Buchpräsentation, wenn er sich nicht hundertprozentig sicher wäre, dass Sherlock ein Mörder ist. Auf der anderen Seite …“
    Paula und Max betrachteten das Gespenst, das ihr bester Freund geworden war. War Sherlock etwa wirklich nicht ehrlich zu ihnen gewesen? Gab es ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit? Spielte er nur den Unschuldigen?
    Alles, was Max und Paula über Sherlock wussten, hatten sie in der alten Familienchronik der Freiherren von Schlotterfels gelesen. Oder Sherlock hatte es ihnen selbst erzählt. Was, wenn er in seinen Erzählungen etwas Wichtiges ausgelassen hatte? Zum Beispiel einen Mord?
    Völlig verwirrt schleuderte Paula das Kissen in eine Ecke und drückte die Aus-Taste auf der Fernbedienung. Diese schrecklichen Gedanken machten sie ganz schwindlig und ihr Kopf drohte zu platzen.
    „Oh!“, rief Freiherr von Schlotterfels. „Ist die Vorführung beendet? Kommen sie jetzt raus?“ Erwartungsvoll starrte er den Fernseher an.
    „Nein!“, erwiderte Paula barsch. „Da kommt niemand raus! Weil da auch niemand drin ist. Verstehen Sie?“
    Dem Gespenst klappte die Kinnlade herunter. „Warum so gereizt?“, fragte es

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