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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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»Ihre Ladyschaft gibt ein Dinner.«
    Camden schaute auf die Uhr. Halb
elf. Inzwischen dürften die Anwesenden in den Salon gewechselt sein und sich
innerhalb der nächsten halben Stunde verabschieden, um auf irgendwelche Bälle
und Tanzveranstaltungen zu
gehen.
    Er stieß die Doppeltür zum Salon auf
und erblickte als Erstes seine Gattin, die mit ihren Diamanten und Straußenfedern
atemberaubend aussah. Neben ihr stand ein ungewöhnlich gut aussehender Mann,
der ihr stirnrunzelnd Ratschläge und Ermahnungen zu erteilen schien. Gigi
lauschte ihm mit etwas angestrengter Geduld.
    Langsam begriffen die Anwesenden,
wer da zu ihnen gestoßen war, obwohl keiner von ihnen Camden je zuvor begegnet
war. Die Gespräche erstarben nach und nach, bis auch sie endlich zur Tür
schaute, um herauszufinden, weswegen plötzlich alles schwieg.
    Sie presste die Lippen aufeinander,
als sie ihn erblickte, fing sich indes sofort wieder und kam mit einem strahlenden
Lächeln auf ihn zu. »Oh Camden, du bist wieder zurück. Komm, ich möchte dich
einigen meiner Freunde vorstellen. Sie sind alle schrecklich gespannt darauf,
dich kennenzulernen.«
    Diese Frau war einfach von bewundernswerter
Dreistigkeit. Und Mut hatte sie außerdem. Wie ein richtiger Kerl. Da blieb nur
zu hoffen, dass Lord Frederick gern unterm Pantoffel stand. Camden nahm seine
Gemahlin beim Arm und küsste ihr die Stirn. Ihm war natürlich bekannt, dass man
ihre Ehe für geradezu ideal hielt, daher wäre es ihm nie eingefallen, die Leute
zu enttäuschen. »Aber mit Vergnügen.«
    Die Gäste
begrüßten ihn höflich, wenn auch nicht alle so gut schauspielerten wie Lady
Tremaine. Dem Herrn, mit dem sie gerade ins Gespräch vertieft gewesen war,
stellte sie Camden zuletzt vor. Der Unbekannte stand inzwischen neben einer
großen dunkelhaarigen Frau, die wie er selbst ungewöhnlich attraktiv aussah.
    »Darf ich Sie mit Lord Tremaine
bekannt machen?«, fragte Gigi. »Mein Lieber, Lord und Lady
Wrenworth.«
    Das also war Lord Wrenworth, der
perfekte Gentleman schlechthin, wenn man Mrs. Rowland glauben durfte, und
außerdem Gigis ehemaliger Geliebter.
    »Sehr angenehm«, erklärte
Wrenworth mit einem Lächeln, als hätte er Camden nie Hörner aufgesetzt.
    Der amüsierte sich inzwischen
beinahe. So eine kleine Farce konnte recht vergnüglich sein. »Ganz meinerseits.
    Sie sind nicht zufällig der Felix
Wrenworth, der diese faszinierenden Artikel über die Kometeneinschläge auf dem
Jupiter verfasst hat?«
    Alles horchte
erstaunt auf, so auch Lady Tremaine.
    »Begeistern Sie sich etwa ebenfalls
für die Astronomie?«, fragte Lady Wrenworth zaghaft.
    »Absolut«,
versicherte Camden lächelnd.
    Lady Tremaine musterte verunsichert
ihren ehemaligen Liebhaber.
    Die anwesenden Gäste sahen sich nun
vor der Wahl, entweder weiter das erste gemeinsame Auftreten von Lord und Lady Tremaine in der
Öffentlichkeit zu beobachten oder aber auf irgendeinen Ball zu gehen, der sich
in nichts wesentlich von dem unterscheiden würde, den sie am Abend zuvor
besucht hatten. Sie blieben.
    Und Camden enttäuschte die
Anwesenden nicht. Er zeigte sich als überaus charmanter Gastgeber. Und besser
noch, er war sogar sehr offen. In Maßen selbstverständlich.
    Wie lange gedachte er, in England zu
bleiben? Mindestens
ein volles Jahr.
    Wie gefiel ihm sein Haus? Sein Haus, das er sehr liebte,
befand sich in New York an der Fifth Avenue. Das Haus seiner Gemahlin gefiel
ihm allerdings ebenfalls sehr gut.
    Sah Lady Tremaine heute Abend nicht
ganz wunderbar aus? Wunderbar
reichte als Begriff gar nicht aus, um es zu beschreiben. Er kannte seine
Gemahlin fast seit Kindertagen, und sie hatte immer atemberaubend ausgesehen.
    War er Lord Frederick Stuart schon
vorgestellt worden? Lord
wie war der Name?
    Es war schon nach Mitternacht, als
sich die Gäste nach einigen zarten Andeutungen von Lady Tremaine zum Gehen
anschickten. Lord und Lady Wrenworth waren die Letzten,
die sich verabschiedeten. Während Lady Wrenworth gerade das Haus verließ, zog
Lord Wrenworth Gigi an sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr, als würde deren
Gemahl nicht wenige Schritte von ihnen entfernt stehen.
    Gigi lachte herzlich und schob
Wrenworth dann zur Tür hinaus.
    »Lass mich raten, er hat dir eine
ménage à trois angetragen«, sagte Camden leichthin und stieg neben seiner
Gattin die Treppe hinauf.
    »Felix? Nein. Er ist ein überzeugter
Verfechter der Ehe, seit er geheiratet hat. Tatsächlich hat er mich den ganzen
Abend damit gelangweilt,

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