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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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verstehe ich nicht“, sagte Sheylah, als ihr etwas ganz anderes einfiel. „Wenn euer Volk mit Torga verfeindet ist, woher wusstet ihr dann von meiner Ankunft?“ Neela schnaubte. „Glaub’ mir, wir haben auch unsere Mittel, an geheime Informationen zu gelangen.“ „Sind Andrey und Djego eingeweiht?“ „Ja, aber auch sie können sich den Befehlen des Grafen nicht widersetzen. Zudem macht Marces, dieser Barbar, es einem nicht leicht. Er steht voll und ganz hinter den Absichten des Grafen und ermutigt ihn sogar“, sagte Neela verärgert. „Ich bin also nicht die Einzige, die ihn nicht leiden kann.“ Neela lachte bitter. „Niemand kann dieses Schwein leiden. Er ist machtbesessen und kriegslüstern. Der einzige Grund, weswegen Aresto ihn duldet, ist, weil er mit seinem Vater befreundet war. Und natürlich die beachtliche Zahl an Truppen, die er hat. Marces ist zwar ein einfältiger Flegel, aber seine Armee sollte nicht unterschätzt werden.“ „Gegen den haben wir doch nie eine Chance“, stellte Sheylah aufgebracht fest. „Deswegen ist es auch Zeit, zu handeln“, antwortete Neela und nickte eifrig. Sheylah klatschte in die Hände „Also, wie lautet dein Plan?“ Neelas Gesichtsausdruck änderte sich von wütend auf traurig. „Ich muss Torga noch heute verlassen.“ Einen Moment lang war es still. „Was? Was meinst du damit? Wieso?“, stotterte Sheylah. „Ich muss meiner Anführerin umgehend Bericht erstatten. Wir haben zu lange auf dich gewartet, als dass wir untätig mit ansehen können, wie du so leichtfertig in den Tod geschickt wirst“, erklärte sie. „Denn das ist es, was dir widerfahren wird, Sheylah. Der Graf hat keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich tut. Er schickt dich in die Schlacht und hofft, das Böse so zu besiegen, aber er vergisst, dass es nicht reicht, den Schlüssel einfach nur zu besitzen. Man muss auch mit seiner Macht umgehen können und das kannst du noch nicht.“ Sheylah ließ sich das durch den Kopf gehen. „Kann ich dich nicht begleiten?“ Neela lächelte traurig. „Ich wusste, dass du das fragst, nein, leider nicht. Die Menschen brauchen ihre Prinzessin, dein Platz ist hier. Lerne zu kämpfen, so gut es geht. Lass dich von Andrey und Djego unterrichten, sie haben die meisten Kampferfahrungen mit den Skintii. Und halte am letzten Tag vor eurer Abreise Ausschau nach mir, ich werde da sein.“ „Aber das ist erst in einem Monat!“ „Es ist ein weiter Weg nach Hause“, meinte Neela nur. „Wie heißt dein Zuhause?“, fragte Sheylah. Neela lächelte. „Damit du mir folgen kannst? Nein, das verrate ich lieber nicht. Sprich mit Aros, er wird dir alles sagen.“ Neela legte drei Silbermünzen auf den Tisch und stand auf. Sheylah versuchte, sie noch einmal umzustimmen. Sie wollte nicht allein sein und Neela war eine der wenigen Personen, die sie mochte. Und zu wissen, dass sie ebensowenig hierher gehörte wie sie, verband sie noch mehr. „Gibt es wirklich keinen anderen Weg?“, fragte sie ein letztes Mal. Sie hatten den Pub verlassen, als Neela sie in den Arm nahm. „Ich wünschte, es gäbe einen.“ Neela fasste sie an den Schultern und lächelte aufmunternd. „So lange ist es doch gar nicht, bis wir uns wiedersehen. Und damit du dich nicht langweilst, habe ich eine Aufgabe für dich. Finde heraus, wer mich verraten hat. Kannst du das für mich tun?“ Sheylah nickte stumm. „Und jetzt begib dich ohne Umwege zum Schloss zurück, man wird dich sicherlich schon vermissen. Und kein Wort über mein Verschwinden!“ Sie gab Sheylah ihren Geldbeutel in die Hand, den sie jetzt nicht mehr benötigte und verschwand in der Menge. Sheylah sah noch, wie sich ihr eine ungewöhnlich große Katze anschloss. Jetzt war sie wirklich allein.

Sie stand noch eine Weile vor dem Pub und schaute in die Richtung, in der Neela und Raqui verschwunden waren. Sie vermisste die beiden jetzt schon. Sheylah schlenderte Richtung Marktplatz. Sie wollte noch nicht zurück zum Schloss und vor allem wollte sie jetzt nicht Andrey oder Djego begegnen, denn der Gedanke, die beiden über Neela anlügen zu müssen, behagte ihr gar nicht. Es gab noch einen anderen Grund, weswegen sie nicht direkt zum Schloss zurückkehrte, einen kindischen Grund. Sie fühlte sich von Neela alleingelassen, deshalb sah sie es als Strafe Neela gegenüber an, wenn sie sich ihrer Bitte widersetzte. Es war zwar ein unsinniges Unterfangen, da Neela ja nicht mehr hier war, aber Sheylah war zu wütend, um noch einen klaren

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