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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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trägt. Er wird jeden einzelnen Mann töten müssen, um Tarem zu finden und diese Zeit werden wir nutzen, um ihm den Schlüssel zu entwenden.“ Marces schüttelte heftig den Kopf. „Ich werde meine Männer nicht opfern, um dieses Weibsbild zu beschützen. Wir werden Guanell niemals erreichen, wenn wir über das Totengebirge gehen“, entgegnete er mit erhobener Stimme. Andrey zog sein Schwert. „Nicht“, protestierte Sheylah, doch keiner nahm Notiz von ihr. „Wie kannst du es wagen, deine Prinzessin zu beleidigen, du Hund“, rief er. „Sie ist die Einzige, die deinen goldenen Hintern vor dem Verderben retten kann und du verweigerst ihr deine Dienste?“ Zum Schluss hatte er geschrien. Sheylah hatte Andrey noch nie derart die Fassung verlieren sehen. Es machte ihr Angst. „Sie ist nicht meine Prinzessin“, schrie Marces zurück. „Noch nicht.“ Marces zog ebenfalls sein Schwert. Djego und Friedrich sprangen auf und taten es ihm gleich. Zum Schluss gesellte sich Viktor mit seinem Schwert ebenfalls dazu. Auch Sheylah erhob sich und ärgerte sich, weil sie keins dabei hatte. Die Einzigen die sich nicht rührten, waren die beiden Ältesten, Aros und Aresto. Marces lachte. „Ha, du sprichst von Rettung, Unsterblicher. Wenn du Sheylah genauso wie Zizilia beschützt, können wir uns ihnen auch gleich zum Fraß vorwerfen“, rief Marces. Sheylah konnte nicht glauben, was er soeben gesagt hatte, der Graf wohl auch nicht, denn nun erhob er sich. Djego versuchte Andrey noch zurückzuhalten, doch dieser stürzte schon auf Marces zu. Andrey musste den Tisch umrunden, um zu Marces zu gelangen und das brachte Marces wertvolle Sekunden ein, in denen er mit seinem Schwert zum tödlichen Schlag ausholte. Ihre Klingen schlugen klirrend aufeinander.

Graf Aresto rief etwas, doch keiner reagierte. Sie holten ein weiteres Mal aus. Beim nächsten Mal würde jemand verletzt werden, da war sich Sheylah sicher. „Stopp!“, schrie sie und sie alle wurden umgerissen. Benommen rappelte sich Sheylah auf und konnte sich nicht erklären, was eben geschehen ist. „Mein Gott, was war das?“, fragte Djego und zog sich am Tisch hoch. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Viktor voller Ehrfurcht. „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Sheylah atemlos. Sie fühlte sich ausgelaugt wie nach einem Marathonlauf. Solche Kräfte sollte sie doch nur gegen das Böse einsetzen können, hatte Andrey ihr gesagt! Sie schaute zu Marces, der sich gerade aufraffte. Nein, er war ein mieses Schwein und ein arroganter Mistkerl dazu, aber er war nicht böse. Sie eilte um den Tisch herum zu Andrey, der sich schon halb aufgerichtet hatte. „Mir ist nichts passiert“, versicherte er ihr, doch Sheylah half ihm trotzdem auf. Viktor und Aros halfen dem Grafen auf die Beine, alle anderen standen wieder. Einige schauten Sheylah erschrocken an, darunter auch Andrey. Sie konnte es ihnen nicht verübeln, sie war selbst erschrocken. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte der Graf, als er wieder aufrecht stand. „Ich weiß es nicht“, antwortete Andrey und sah sie mit einem sonderbaren Ausdruck an. „Und so einer soll ich helfen?“, fragte Marces und zeigte mit dem Finger auf sie. „Sie kann ja nicht einmal ihre Kräfte beherrschen.“ „Darüber brauchst du dir keine weiteren Gedanken mehr machen“, sprach Aresto und ließ sich auf seinen Stuhl helfen. „Du bist hiermit aus dem Kriegsrat entlassen.“ Sheylah klappte die Kinnlade herunter. Dass Marces zu weit gegangen war, das stand außer Frage, aber dass der Graf ihn aus dem Rat entlassen würde, hätte sie nicht gedacht. Marces wohl auch nicht, denn er stand unschlüssig und mit offenem Mund da. „Das kannst du nicht machen“, widersprach er. Hörte sie da einen Hauch von Angst in seiner Stimme? „Einige denken, dass du schon seit langer Zeit nicht mehr in den Rat gehörst. Deine Ansichten entsprechen nicht dem Wohlergehen des Volkes und unseres Königreiches. Deine Zeit hier ist um“, sagte Aresto mit schneidender Stimme und rief zwei Wachen herbei. Sie mussten vor dem Saal gewartet haben, denn sie waren sofort bei ihm. „Du darfst dich in der Stadt frei bewegen, sie aber nicht verlassen. Nach dem Krieg entscheiden wir dann, wie es mit dir weitergeht. Und Marces … wir behalten dich im Auge.“ Wortlos verließ Marces den Saal, die Wachen im Schlepptau. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ihr macht einen schrecklichen Fehler, Lucius“, sagte er. Der Graf lächelte wehmütig. „Ganz im

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