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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich habe mir gerade eine Aufzeichnung zu Gemüte geführt. Dieser Gierman hat Abby Chastain in der Luft zerrissen, und zwar nicht zu knapp. Wenn er mein Ex gewesen wäre und ich die Sendung gehört hätte, ich hätte ihm den Hals umgedreht.«
    »Willst du damit sagen, dass womöglich Abby Chastain ihren Mann und Courtney LaBelle um die Ecke gebrachthat?« Nein, das erschien ihm nicht einleuchtend. Nicht, wenn man das Hochzeitskleid und die Schuhe in Größe zwölf in Betracht zog.
    »Keine Ahnung, was das Mädchen betrifft, aber dieser Gierman ist ein harter Brocken. Er hat seiner Exfrau jedenfalls ein starkes Motiv geliefert. Mehr will ich gar nicht sagen.«
    »Behalte die Aufzeichnung. Ich will sie auch hören.«
    »Ich habe sie hier«, entgegnete Zaroster, und es hörte sich an, als klopfte sie zur Betonung auf die besagte Kassette.
    »Ist sein Wagen schon gefunden worden?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Gib mir Bescheid, wenn sie ihn aufgespürt haben«, bat Montoya, dann beendete er das Gespräch und fuhr zu Giermans Wohnung im Französischen Viertel.
    Es war ein verputztes Backsteingebäude mit hohen Sprossenfenstern, Schlagläden und vornehmen schmiedeeisernen Balkongittern. Der Eingang in einem kleinen Garten war mit Flatterband abgesperrt.
    Montoya musterte das Haus, stieß die Tür auf und betrat den Flur. Inez Santiago, eine von Bonitas Ermittlerinnen, packte gerade ihre Ausrüstung ein. Sie blickte auf.
    »Na, sieh mal einer an, was die Katze da hereingeschleppt hat«, zog sie ihn auf.
    Ihre Zähne blitzten in starkem Kontrast zu ihrem goldbraunen Teint. Santiago war eine Augenweide, gesegnet mit der Anatomie einer Tänzerin und langem kaffeefarbenen Haar mit roten Strähnchen, das sie bei der Arbeit aus dem Gesicht gekämmt und in einem strengen Knoten gebändigt trug. Ihre Augen waren grün, intelligent, und ihnen entging nichts.
    »Sind Sie hier fertig?«
    »Ja.«
    »Was gefunden?«
    »Ein paar Fingerabdrücke, aber wer weiß, zu wem die gehören. Wir lassen sie durch den Computer laufen und warten ab, was dabei rauskommt. Brinkman hat ein paar persönliche Sachen, Akten und den Computer, den Müll und den Anrufbeantworter mitgenommen. Sie können sich nach Herzenslust hier umsehen. Aber verändern Sie bitte nichts, bevor ich die endgültige Freigabe aus Washington vorliegen habe.« Wieder blitzte Santiagos Lächeln auf.
    Alles war eingestäubt mit dem Pulver zum Aufspüren von Fingerabdrücken und ein paar Schubladen standen offen, doch abgesehen von den Spuren, die die Forensiker im Zuge ihrer Ermittlungen hinterlassen hatten, war die Wohnung picobello. Ordentlich aufgeräumt. Sauber. »Ich komme wegen des Hundes.«
    »Weiß der Hund davon? Vielleicht ist er nicht einverstanden.«
    »Hey, wie sind Sie denn heute drauf?«
    Mit einem frechen Augenzwinkern antwortete sie: »Was für eine Frage!« Sie klappte ihre Box zu und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung Küche. »Der Hund ist da drin. Ich habe versucht, ihn Brinkman anzudrehen, aber er wollte nicht. Scheint Angst vor Tieren zu haben.«
    »Er ist schon gegangen?«
    »Vor etwa einer Viertelstunde. Sagte, wir könnten uns auf der Wache treffen und dann zusammen nach Baton Rouge fahren, um das Zimmer des Mädchens im Wohnheim zu untersuchen.«
    Montoya äußerte sich nicht dazu. Die Zeit, die er mit Brinkman in einem Auto zusammengepfercht aushalten konnte, war begrenzt. An diesem Tag blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit dem nervtötenden Detective abzufinden, aber inWahrheit konnte er es nicht erwarten, dass Bentz seinen Dienst wieder aufnahm.
    Santiago durchquerte die Küche zu einem kleinen Hauswirtschaftsraum, wo neben dem Wäschetrockner Hundenäpfe standen und ein großer Käfig unter einen Einbauschrank mit einem ausklappbaren Bügelbrett geschoben war. Durch den Maschendraht des Käfigs lugte wachsam ein brauner Labrador.
    »Sie wartet schon«, sagte Santiago.
    »Bestimmt.« Montoya hockte sich hin. »Na, wie geht’s, mein Mädchen?«, fragte er, und der Labrador gab kurz Laut. »Sie will sicher raus.« Er öffnete die Käfigtür, und der Hund kam ohne zu zögern heraus. Hershey gebärdete sich wie wild, stieß ihren Wassernapf um und keuchte erwartungsvoll.
    »Gut, dass ich diesen Raum schon durchsucht habe«, brummte Santiago.
    »Sie sind hier doch fertig, oder?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, was Washington sonst noch will. Am besten schaffen Sie das Tier schnellstens nach draußen, und zwar nicht nur in den

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