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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen Kaffee dabei aus und der von Montoya wurde kalt.
    »Ich kenne ein paar Leute bei dem Sender. Ich schau mich dort mal ein bisschen um. Vielleicht kommt mir noch was unter, das Brinkman übersehen hat.« Bentz zerdrückte den Pappbecher und warf ihn in den Abfallkorb. »Der Entführerhat Luke Gierman also gegen zwanzig vor sieben abends abgefangen und das Mädchen etwa drei Stunden später.«
    »In Baton Rouge. Anderthalb Stunden von hier entfernt. Wie hat er das angestellt? Hatte er Gierman in seinen Kofferraum gesperrt, während er dem Mädchen auflauerte?«
    »Die Hütte liegt nicht weit entfernt vom westlichen Ufer des Lake Pontchartrain.«
    »Zwanzig Meilen abseits vom Highway 10.«
    »Also, wo mag der Kerl wohnen?«, überlegte Bentz laut.
    »Und woher wusste er von der leer stehenden Hütte?«
    »Keine Verbindung zwischen dem Besitzer und den Opfern. Ich habe es schon überprüft.« Montoya nahm einen letzten Schluck Kaffee, verzog das Gesicht und goss den Rest in den Topf mit dem vertrockneten Kaktus.
    »Und das Einzige, was die beiden Opfer verbindet, ist nach deinen bisherigen Erkenntnissen ein Seminar, in dem Gierman einen Vortrag gehalten hat, und die Tatsache, dass die Mutter von Giermans Exfrau genau dort Patientin war, wo Courtney LaBelles Mutter und Vater gearbeitet haben, und dass Courtney als Novizin eben jenem Orden beitreten wollte, zu dem das Krankenhaus gehörte.«
    »Ziemlich dünn«, gab Montoya zu.
    »Beinahe gar nichts.«
    »Du glaubst also, das alles ist ein Zufall?«
    Bentz lehnte sich wieder so weit in seinem Sessel zurück, dass er knarrte, und wälzte nachdenklich seinen Kaugummi im Mund. »Du weißt, wie ich über Zufälle denke«, sagte er und warf einen Blick auf die Abbildung auf seinem Monitor.
    »Du glaubst nicht an Zufälle. Brinkman auch nicht.« Montoya studierte ebenfalls das Bild auf dem Monitor. Luke Giermans nackter Körper, zum Teil verdeckt von dem Mädchenim blutbefleckten Brautkleid. Augenscheinlich mit Absicht so positioniert. Passend zu einer ganz bestimmten Aussage. Von einem kranken, gestörten Gehirn.
    Bentz rieb sich den Nacken und beugte sich vor. »Ein Kerl, der so etwas tut, verlangt nach Aufmerksamkeit.«
    Montoya wusste, worauf Bentz hinauswollte. »Du glaubst, er tut es noch mal?«
    Ein Muskel zuckte in der Wange des Älteren, und seine Züge wurden hart. Er hob den Blick zu Montoya. »Ich will es nicht hoffen.«

11.
     
    I ch möchte zur Beerdigung kommen«, beharrte Zoey von der anderen Seite des Kontinents. »Wann findet sie statt?«
    »Ich weiß es nicht.« Mit einer Hand steuerte Abby ihren Honda durch den Verkehr, mit der anderen hielt sie das Handy ans Ohr. Sie hasste das. Es war ihr einfach nicht gegeben, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
    »Hör mal, ich sitze im Auto, ich melde mich später bei dir.«
    »Ich sitze auch im Auto. Na und?«
    »Ich kann mich nicht gleichzeitig auf das Gespräch und den Verkehr konzentrieren.«
    »Ach, das mache ich ständig. Ein Kinderspiel.«
    »Genau«, antwortete Abby sarkastisch, weil sich in dem Moment ein silberner Toyota von der rechten Spur kommend vor sie setzte und sie bremsen musste. »Mistkerl!«
    »Ich?«
    »Nein. Zumindest nicht heute.«
    »Gott sei Dank«, sagte Zoey. »Gut, wann rufst du an?«
    »Wenn ich fertig bin. Versprochen.«
    »Was steht denn auf dem Plan? Ein Foto-Shooting?«
    »Ja«, schwindelte Abby. Im Grunde war es keine richtige Lüge. Keine große. Aber sie wusste, dass Zoey eine Herzattacke bekommen würde, wenn sie erfuhr, dass Abby auf dem Weg zum Krankenhaus Our Lady of Virtues war. Am Vortag hatte sie Stunden mit Kunden und Hausbesichtigungen verbracht und zudem versucht, Schlaf nachzuholen. Mühsam hatte sie sich durch den Tag geschleppt und sich am Ende gezwungen, drei Meilen zu joggen. Danach war sie außer Atem gewesen und hatte Muskelschmerzen gehabt. Nach einem Abendessen aus der Mikrowelle und einem ausgedehnten, heißen Schaumbad einschließlich eines langsam geschlürften Glases Wein hatte sie dann geschlafen wie eine Tote. Keine gespenstischen, immer wiederkehrenden Albträume hatten sie geweckt, keine Bilder von ihrem toten Mann hatten sie im Schlaf gestört. Sie war erholt und erfrischt aufgestanden.
    Und heute wollte sie ihr Leben fest in die Hand nehmen. Erster Tagesordnungspunkt: der Besuch in der Anstalt. Die Vergangenheit begraben. Es war höchste Zeit dafür. Aber das würde Zoey nicht begreifen.
    »Okay, aber lass mich bitte wissen, wann

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