Shkarr (German Edition)
hier fort.“ Cid grinste. „Dann kann ich ja das Ticket kriegen. Das bringt mit Sicherheit einen ganzen Batzen Geld und ich kann mir einen ansaufen, dass ich nicht mehr weiß, ob ich Männchen oder Weibchen bin. Ich hatte schon lange keinen richtigen Rausch mehr“, stellte er scherzend fest und wirkte zufrieden bei der Vorstellung, irgendwann mal wieder vollkommen berauscht zu sein.
„Du magst das Zeug!“, murmelte Krischan mit milder Abscheu.
„Genau. Oder glaubst du, ich würde trinken, wenn es nicht so wäre?“
Krischan schüttelte den Kopf und Cid lachte. „Keine Sorge, ich verführ dich nicht zum Alkohol. Aber jetzt wieder zurück zur SDA: Das war mein Ernst. Wir müssen herausfinden, was sie geplant hat. Egal wie schlimm oder gut es ist. Wenn wir wissen, woher der Wind weht, können wir ihm ausweichen.“
„Du meinst also, da könnte noch mehr sein.“
Cid musterte seine Füße, dann sah er auf. „Wundern würde mich gar nichts. Wenn die SDA eines Tages nicht mal irgendwo, irgendwie ihre Hände im Spiel hatte, dann ändert sich die Welt. Ich persönlich habe genug von dem Verein. Sie haben alles kaputtgemacht in meinem Leben, dessen sie habhaft werden konnten. Wenn du aus der Sache rauskommst, ist das meine Rache.“ Cid grinste breit. „Du siehst, so ganz uneigennützig bin ich dann doch nicht. Ich will aber auch mein Versprechen einlösen. Ich sollte Kesz’ letztes Junges in Sicherheit bringen. Erst wenn wirklich keine Gefahr mehr für ihn und seine Rasse besteht, dann habe ich es eingelöst. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben; aber zu wissen, dass dieser Kanarra gesund und munter zu Hause ist, bedeutet mir eine ganze Menge.“
Krischan sah Cid verwundert an. Seit letzter Nacht zeigte er eine Offenheit, die ihn überraschte.
„Nun schau nicht so. Das hier sollte keine Trauerrede werden. Ich hatte mir übrigens schon so etwas gedacht und habe nach einem Computer gesucht, an dem du arbeiten könntest. Der Typ war jedoch nicht bereit, mit mir zu reden. Wenn er etwas habe, dann könntest du das machen. Aber für persönliche Sachen würde er seine Anlage nicht zur Verfügung stellen. Ich musste mich daher ein wenig umhören. Es gibt hier im Viertel eine illegale Anlage. Die zwei Freaks sind bereit, sie dir zu überlassen. Einzige Bedingung: Sie wollen dafür 1.000 Credits. Irgend so ein Teil für ihren Computer hat es ihnen angetan und sie wollen es sich kaufen. Ich weiß, dass ich nicht so viel Geld habe. Die Frage ist, hast du das Geld?“
Krischan nickte zögernd. „Ich habe so viel. Nur, es ist nicht ungefährlich, wenn ich so viel Geld zu einem anderen Konto transferiere. Man kann es leicht zurückverfolgen. Das CiS für die Satellitenkennung habe ich schon ausgeschaltet. Aber Geld, vor allen Dingen größere Beträge, lassen sich leicht verfolgen.“
„Mhm“, überlegte der Ältere. „Kann man da nicht was ausschalten?“
Krischan zuckte mit den Schultern. „Das kann ich nicht beeinflussen. Kleinere Beträge gehen in der Flut der Zahlungen unter, größere ...“ Krischan stockte. „Vielleicht ist das die Lösung: Ich transferiere mehrere kleinere Beträge. Wenn sie mehrere Konten haben, ist das sogar noch besser.“
Cid kratzte sich nachdenklich. „Du meinst, das geht dann?“
Ein eher zögerliches Nicken war die Antwort. „Ein Risiko bleibt immer. Ich habe nicht allzu viele Erfahrungen darin, Geldtransaktionen zu verdecken.“
„Gut, dann sag ich den beiden Bescheid, dass sie sich das Ding jetzt genauer anschauen und von ihrer Wunschliste streichen können. Willst du dir die Anlage vorher noch ansehen, ob sie überhaupt für unsere Zwecke geeignet ist?“
Krischan verzog das Gesicht. „Ich denke nicht, dass ich die große Auswahl habe. Aber ich werde sie mir anschauen. Vielleicht kann ich mit ihr etwas anfangen.“
Cid packte das Geschirr zusammen und stellte eine Tasche neben Krischan. „Da sind ein paar Sachen drin. Nichts Großartiges. Nur etwas zum Anziehen, etwas Essen und andere Kleinigkeiten. Wenn die SDA was Größeres plant, will ich dich nicht mehr auf der Erde haben. Dann fliegst du heute Nacht noch ab. Ich habe die Flugpläne ...“
„Was soll das?“, unterbrach ihn Krischan aufgebracht. „Ich versteh dich nicht. Die Sache mit dem Ticket. Es gibt nur eines. Dann machst du das hier. Als ob es nicht schnell genug ginge, dass ich die Erde verlasse. Was hast du?“ Wut und Unverständnis verdunkelten Krischans Züge, und Cid sah sich durch die
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