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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Zivilisation.
    Endlich hatte das Wrack sein Schweigen gebrochen.
    Anfangs kam es Dakota vor, als würde es seine Existenz lautstark jedem kundtun, der bereit war zu hören. Doch sehr schnell wurde ihr klar, das sich das Signal auf einer äußerst obskuren Frequenz manifestierte, die von keinem der bekannten interstellaren Tachyonen-Transmitter benutzt wurde. Sie selbst bemerkte es nur deshalb, weil ihr Ghost das fremde Raumschiff auf jedes nur vorstellbare Transmissions-Spektrum hin untersuchte.
    Obendrein musste die wie auch immer lautende Botschaft stark verschlüsselt sein, denn ihr Ghost fing lediglich ein unübersetzbares Kauderwelsch auf. Das Signal besaß eine so geringe Energie und kurze Reichweite, dass man sich nur schwer vorstellen konnte, wer der Empfänger dieser Botschaft sein sollte.
    Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, was das fremde Schiff mitteilen will und an wen sich die Botschaft richtet?, fragte sie Piri Alpha.
    ‹Nein, aber das Signal ist extrem zielgerichtet.›
    Zielgerichtet? Soll das heißen, dass es einen ganz bestimmten Ort anpeilt?
    Das Schiff antwortete mit einem Display des Nova-Arctis-Systems. Von Theona und Dymas ausgehend, zogen sich Linien zu einem der inneren Planeten – allerdings nicht nach Newfall, sondern sie bündelten sich auf der innersten Welt des Systems, einer winzigen Felskugel an der Grenze zur Korona der Sonne, um die sie kreiste. Diese Welt hieß Ikaria.
    Was, zur Hölle, konnte sich dort befinden?
    Zwei Trupps, bestehend aus jeweils sechs Personen, wurden von der Agartha als Reaktion auf den plötzlichen Zusammenbruch der Kommunikation mit dem Wrack losgeschickt. In Gefechtskapseln sausten sie auf Schweifen aus chemischem Feuer auf Theonas gefrorene Oberfläche hinunter; kaum waren die Landungsschiffe dicht neben der Basisstation niedergegangen, da quollen auch schon die in Druckanzügen gekleideten Gestalten heraus.
    Seit dem Kommunikationsausfall waren keine zwanzig Minuten vergangen.
    Wir hätten mehr als ein einziges Tauchboot hierherbringen sollen, dachte Gardner, der sich zurückhielt und zusah, wie die Rettungsoperation von der Oberflächenstation aus in die Wege geleitet wurde. Aber alles war so überstürzt vonstattengegangen … sie alle hatten in großer Hast gearbeitet, aus Angst, die Shoal könnten ihnen bereits auf die Schliche gekommen sein oder zumindest kurz davorstehen, ihre Pläne zu durchschauen. Die Zeit hatte ganz einfach nicht gereicht, um sämtliche Mittel zu besorgen, die sie womöglich brauchen würden.
    Gardner konnte sehr gut auf Kieran Mansell verzichten, der in seinen Augen nichts weiter war als ein brutaler, psychotischer Dreckskerl, skrupellos und bereit, über Leichen zu gehen. Lucas Corso hingegen war unverzichtbar. Sein Expertenwissen war der Schlüssel, um die Geheimnisse des fremden Raumschiffs zu enträtseln. Ihn dort unten im Wrack zu lassen, allein mit Kieran Mansell, war für ihn der Gipfel der Torheit.
    Jetzt mussten sie abwarten, bis die von der Agartha geschickten Elitekämpfer das Tauchboot bestiegen und die lange Reise in die Tiefe angetreten hatten. Erst dann bekämen sie – hoffentlich – eine Vorstellung von dem, was sich dort unten abspielte.
    Die gesamte Operation wirkte unorganisiert und kopflos.
    Er warf einen Blick auf Senator Arbenz; ein aufgeblasener, von sich eingenommener Wicht, der durch und durch eine lächerliche Gestalt abgab. Allerdings hatte Gardner bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie gefährlich dieser Typ werden konnte. Vor einigen Monaten waren die Freistaatler ein besiegtes Volk gewesen, am Rande der völligen Auflösung, doch nun führten sie sich auf, als seien sie eine vom Schicksal begünstigte Gemeinschaft; sie lebten und handelten in der Illusion, eine neue, glorreiche Ära der Menschheitsgeschichte einzuläuten, ein goldenes Zeitalter zu schaffen, in dem die Freistaatler natürlich die absolute Vorherrschaft über den Rest der menschlichen Rasse beanspruchten. Sie glaubten allen Ernstes, sie seien aus dem Krieg mit den Uchidanern gestählt hervorgegangen und hätten sich das Recht erkämpft, die Sterne zu erobern. So ähnlich lautete jedenfalls der chauvinistische Blödsinn, den Arbenz nicht müde wurde, in seinen vielen schwülstigen Reden zu betonen.
    Wenn die Angelegenheit nicht so ernst gewesen wäre, hätte Gardner sich glatt darüber lustig machen können. Doch wie die Dinge zurzeit standen, brauchte er die Freistaatler, was natürlich nicht hieß, dass er nicht

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