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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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wenig später wieder im allgemeinen Umfeld zu versinken. Die Sterne funkelten wie kleine, im Universum verstreute Diamanten.
    Dakota hielt sich an einem Griff in der Außenhülle fest, hievte sich nach draußen und landete auf dem Rumpf des Schiffs. Sie stieß sich ab und sah, wie die Luftschleuse sich geräuschlos hinter ihr schloss. Frei neben der Hyperion schwebend, bewegte sie sich mit jeder Sekunde ein Stück weiter vom Schiff fort.
    Als sie schließlich eine Entfernung von dreißig bis vierzig Metern erreicht hatte, fasste Dakota in ihre Tasche und zog eine kinetische Pistole heraus; sorgfältig wickelte sie ein dickes Kabel, das aus dem Griff herausragte, um beide Handgelenke.
    Ich bin bereit, informierte sie die Piri.
    Dann richtete sie die Pistole auf den riesigen Rumpf der Fregatte, den Griff mit beiden Händen umklammernd.
    ‹Auf mein Kommando … ›Die Piri begann, von fünf an rückwärts zu zählen.‹Jetzt.›
    Sie drückte auf den Abzug. Die Pistole ruckte heftig in ihren Händen, und aus der breiten Mündung schoss eine Stichflamme. Jählings steuerte die Hyperion in einem immer rasanter werdenden Tempo von ihr weg.
    O.K. Hat jemand was gemerkt?
    ‹Drei automatische Verkehrssensoren im Orbit um Mesa Verde haben den Lichtblitz registriert.›
    Und was ist mit der Hyperion?
    ‹Die externen Sensoren der Hyperion blieben, wie zu erwarten, verschlossen und blind, als die Pistole abgefeuert wurde.
    Bis jetzt haben die Hauptsysteme des Schiffs noch keine Auffälligkeit erkannt. Ich befinde mich jetzt in einer Entfernung von dreißig Kilometern und beschleunige, um die Geschwindigkeit anzupassen. Geschätzte Ankunftszeit in ungefähr zwölf Minuten.›
    Was glaubt die Hyperion, was du bist?, wollte Dakota wissen.
    ‹Ein automatisiertes Tanklastschiff der Firma Black Rock Erz. Diese Strategie ist nicht frei von Risiken … ›
    Dessen bin ich mir bewusst.
    Dakota wartete ein paar Minuten lang, die ihr in ihrer Anspannung wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, ehe sie einen Lichtfunken wahrnahm, den die Piri Reis bei einer Kursänderung erzeugte. Sterne erloschen, als die dunkle Masse ihres Schiffs den Blick ins All versperrte. Dakota selbst war mittlerweile ziemlich weit von der Hyperion entfernt und bewegte sich in Richtung des Rendezvouspunktes mit ihrem alten Schiff.
    Die Piri führte die letzten Korrekturen zur Geschwindigkeitsanpassung durch; nun flog sie in exakt demselben Tempo wie die Hyperion, wodurch beide Schiffe in Relation zueinander stillzustehen schienen. Danach düste Dakota zur Luftschleuse der Piri.
    Eine Kaskade aus Informationen ergoss sich zwischen Dakota und den beiden Schiffen; das Murmeln des Datentransfers plätscherte wie ein ferner Wasserfall in ihre Gedanken, doch sie hörte trotzdem den Aufprall eines jeden einzelnen Tropfens heraus.
    Ein dicker Batzen des Vorschusses, den die Freie Demokratische Gemeinschaft an sie überwiesen hatte, war dabei draufgegangen, die Piri von der Verschrottungsfirma zurückzubekommen, an die sie verkauft worden war, und dann noch die notwendigen Schmiergelder zu zahlen, damit die Transaktion nicht in den öffentlichen Berichten auftauchte. Da allein die Geräte zur Tarnung an Bord der Piri Reis sämtlichen Systemen der Hyperion überlegen waren, konnte Dakotas Schiff unbemerkt an den Detektoren der Fregatte vorbeihuschen wie ein unsichtbares Phantom, das durch eine Wand schlüpft.
    Dakota schwamm in das Herz der Piri Reis; hier drinnen herrschte gedämpftes Licht, und die Luft war warm.
    Bring uns rein, Piri.
    Direkt vor den Triebwerken der Hyperion schoben sich wuchtige Türen auf. Die Piri Reis flitzte hindurch wie eine Elritze, die im Bauch eines Wals mitreisen will.
    Drinnen bildete der Laderaum eine sechseckige Röhre, die sich über fast ein Drittel der gesamten Schiffslänge hinzog. Schildgeneratoren und massive Stauregale aus extra starken Metalllegierungen waren in regelmäßigen Abständen eingebaut; die Hälfte davon war bereits angefüllt mit Containern, die die Ausrüstung enthielten. Die Piri Reis schob sich in eine leere Bucht, die Kraftfeldgeneratoren schalteten sich automatisch ein und machten das Schiff an der Innenwand des Laderaums fest.
    Dakota wartete. Sie rechnete ernsthaft damit, dass Alarmsirenen schrillen und Warnleuchten aufblinken würden, doch nichts geschah.
    Sie aktivierte abermals ihren Iso-Anzug, verließ noch einmal ihr Schiff und begab sich in das Vakuum des Laderaums. Unterdessen verzerrten ihre Implantate die

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