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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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beeindruckt.
    »Bitte, verzeiht mir, Hoheit. Ich gestern auswendig gelernt. Die richtige Weise zu sagen, neh?«
    »Wer hat sie Euch gelehrt?«
    »Uraga-noh-Tadamasa, mein Vasall.«
    Sie runzelte die Stirn und warf Ishido einen fragenden Blick zu, der etwas sagte, freilich viel zu rasch, als daß Blackthorne etwas mitbekommen hätte.
    »Ah, der abtrünnige Christenpriester! Der Mann … Samurai, der getötet wurde, neh? Gestern abend, auf dem Schiff. Versteht Ihr?«
    »Ah, tut mir leid. Ja, er.« Blackthorne blickte zu Ishido hinüber und sah dann wieder sie an. »Bitte, verzeiht mir, Hoheit, Eure Erlaubnis, den Herrn General zu begrüßen?«
    »Ja, es sei Euch gestattet.«
    »Guten Abend, Herr General«, sagte Blackthorne betont höflich. »Letztes Mal, als wir uns treffen, ich sehr durcheinander. Tut mir leid.«
    Ishido erwiderte die Verneigung mechanisch. »Ja, das wart Ihr. Und sehr unhöflich. Ich hoffe, Ihr werdet heute abend nicht wieder vom Wahn befallen.«
    »Sehr von Wahn befallen in jener Nacht, bitte, verzeiht.«
    »Dieser Wahn ist üblich unter Barbaren, neh?«
    Sich in aller Öffentlichkeit derart rüde zu benehmen, und das noch einem Gast gegenüber, war unerhört. Blackthornes Augen gingen für einen Moment wie der Blitz zu der Dame Ochiba, und er merkte, daß sich Erstaunen auch auf ihrem Gesicht zeigte. Folglich setzte er alles auf eine Karte. »Ah, Herr General. Ihr habt damit höchst recht. Barbaren immer gleicher Wahn. Aber, tut mir leid, jetzt bin ich Samurai – Hatamoto – und das große, sehr große Ehre für mich. Ich bin kein Barbar mehr!« Er rief das laut mit seiner Achterdeckstimme hinaus, und sie drang bis in den letzten Winkel des Raums. »Jetzt verstehe ich Samurai-Manieren … und ein wenig Bushido. Und weiß, was Wa ist. Ich bin kein Barbar mehr, bitte, verzeiht. Neh?«
    Ishido lachte. »Also, Samurai Anjin-san«, sagte er jetzt freundlicher. »Jawohl, ich nehme Eure Entschuldigung an. Was man sich über Euren Mut erzählt, stimmt. Gut, sehr gut. Ich sollte mich meinerseits entschuldigen. Schrecklich, daß dreckige Ronin etwas so Abscheuliches getan haben, Ihr versteht? Überfall bei Nacht?«
    »Jawohl, ich verstehe, Euer Gnaden. Sehr schlimm.«
    »Hört, schlimm, sehr schlimm. Aber keine Sorge, Anjin-san. Jetzt nicht mehr.« Sinnend ließ Ishido seinen Blick durch den Raum schweifen. Alle verstanden ihn klar und deutlich. »Jetzt habe ich Wachen befohlen. Versteht Ihr? Sehr aufmerksame Wachen … Keine Mordüberfälle mehr. Völlig sicher hier in Burg.«
    »Vielen Dank. Verzeiht die Mühe, die ich mache.«
    »Keine Mühe. Ihr seid wichtig, neh? Ihr seid Samurai. Ihr nehmt eine besondere Samurai-Stellung bei Herrn Toranaga ein. Ich vergesse das nicht … keine Angst.«
    Blackthorne dankte Ishido abermals und wandte sich dann der Dame Ochiba zu. »Hoheit, in meinem Land hat wir … haben wir eine Königin. Bitte, verzeiht mein schlechtes Japanisch … Ja, mein Land wird von Königin regiert. In meinem Land haben wir Sitte, einer Dame zum Geburtstag immer Geschenk zu machen. Selbst der Königin.« Aus der Tasche seines Ärmels holte er eine rosa Kamelienblüte hervor. Behutsam legte er sie vor sie nieder, voller Angst, sich zu übernehmen. »Bitte, verzeiht, wenn keine guten Manieren zu geben.«
    Sie blickte auf die Blüte. Fünfhundert Menschen warteten gespannt darauf, wie sie einer solchen Kühnheit und Artigkeit dieses Barbaren wohl begegnen mochte …
    »Ich bin zwar keine Königin, Anjin-san«, sagte sie langsam, »sondern nur die Mutter des Erben und die Witwe des Herrn Taikō. Als Königin kann ich Euer Geschenk nicht annehmen, denn ich bin keine Königin.« Dann lächelte sie und sagte zu allen, die anwesend waren: »Aber als eine Dame, die Geburtstag hat, gestattet ihr vielleicht, daß ich dieses Geschenk des Anjin-san annehme?«
    Alle applaudierten. Blackthorne verneigte sich und dankte ihr; er hatte immerhin so viel verstanden, daß sein Geschenk angenommen wurde. Als die Menge sich wieder beruhigt hatte, rief die Dame Ochiba: »Mariko-san, Euer Schüler macht Euch alle Ehre, neh?«
    Mariko kam durch die Schar der Gäste, einen Jüngling an ihrer Seite. In ihrer Nähe erkannte er Kiritsubo und die Dame Sazuko. »Guten Abend, Dame Toda«, sagte Blackthorne. Und da ihm sein Erfolg zu Kopf gestiegen war, sagte er tollkühn auf lateinisch: »Dieser Abend wird durch Ihre Anwesenheit noch schöner!«
    »Ich danke Euch, Anjin-san«, erwiderte sie auf japanisch, und ihre

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