Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
wollte. Zudem schrieb er über seine Show ›Tim‹ und den Enthusiasmus, der ihm entgegen gebracht wurde.
Prexy stellte uns den Kuratoren vor, die es offensichtlich nicht gewohnt waren, dass Studenten vor ihnen sprachen.
Tim hatte jedoch eine Präsenz in der Gruppe, die elektrisierend war. Man sollte denken, dass seine Statur ein Nachteil sein sollte, aber er nutzte sie für sich. Er war stehend nur unbedeutend größer als die sitzenden Kuratoren. Sie nahmen aber keinen Moment die Augen von ihm.
Wir anderen hatten kleine Rollen in diesem Spiel, aber das war Tim‘s Show, ›Tim, Teil 2‹ , wenn man so wollte. Alles was noch fehlte, war ein Trampolin.
Im Gegensatz zu vielen Spendensammlern hatte Tim seine Hausaufgaben gemacht. Er wusste genau, wer wie viel geben konnte und hatte keine Angst danach zu fragen.
Er zeigte auf, dass die Hälfte der Kuratoren nicht in der finanziellen Situation waren, eine Menge Geld zu geben. Als Beispiel führte er den Vertreter der Lehrer an, der einfach nicht genug verdiente. Dieser Stiftungsfonds sollte das ändern.
Die andere Hälfte der Mitglieder des Rates waren aber wohlhabende Menschen.
»Wir brauchen im Durchschnitt 50.000 Dollar von jedem von Ihnen«, sagte Tim. »Und um das zu erreichen, muss die Hälfte von Ihnen mindestens 100.000 Dollar geben. Und ich weiß, dass mindestens zwei der hier Anwesenden problemlos das doppelte geben könnten — vielleicht sogar bis zu einer Million Dollar.«
Die Kuratoren schauten sich gegenseitig an. Tim nannte natürlich keine Namen, aber die angesprochenen Personen wussten, dass sie gemeint waren.
Und sie wussten, dass Tim genau wusste, dass sie sich angesprochen fühlten.
Prexy war weiß wie eine Wand. Mit diesen Männern spricht man einfach nicht so. Es stand deutlich auf seiner Stirn geschrieben.
Dann begannen die Fragen.
Tim war auf jede einzelne vorbereitet. Ein paar davon ließ er uns beantworten.
Auch Prexy wurden eine oder zwei Fragen gestellt, eine weitere dem Anwalt.
Tim begann Formulare und Umschläge auszuteilen.
Auf diesen sollten die Kuratoren verbindliche Erklärungen abgeben, wie viel sie zu Tim‘s Projekt beisteuern würden. Auch Prexy bekam einen solchen Umschlag, gefolgt von uns 5 Studenten.
»Meine Damen und Herren«, begann Tim. »Dieses Projekt kann nicht beginnen, bevor wir nicht eine Zusage in irgendeiner Höhe von Ihnen bekommen. Die Gesamtsumme muss eine Million Dollar übersteigen.«
Tim füllte sein Formular aus, faltete es vorsichtig und steckte er in den Umschlag. Den verschlossenen Umschlag legte er auf den Tisch vor sich, dann schaute er die Mitglieder des Rates erwartungsvoll an.
Nach 5 Minuten hatte er die Umschläge von uns, den Kuratoren und Prexy zurück.
Er öffnete die Umschläge, schaute jedes Formular kurz an und addierte die Summen im Kopf.
Dann verkündete er das Ergebnis.
»Unser Projekt hat begonnen. Einhundert Prozent des Rates haben eine Gesamtsumme von 1.322.600 Dollar versprochen. Herzlichen Glückwunsch.«
Abends im Bett begann Tim plötzlich zu kichern.
»Ich frage mich, wie viel wir wohl bekommen hätten, wenn sie wüssten, dass du wegen unserer sexuellen Spielchen lila Eier hast und dass mir die Schamhaare fehlen.«
»Das Doppelte«, antwortete ich und wir brüllten beide vor Lachen.
Kapitel 6: Tim
Die nächste Phase meines Projektes erwischte einen etwas unglücklichen Start.
Meine kleine Gruppe und ich machten unsere Hausaufgaben und erstellten eine Liste mit Einwohnern von North Dakota, die die Universität in einer größeren Form unterstützen konnten — und meiner Meinung nach auch sollten.
Dabei schlossen wir die großen Arbeitgeber ehemaliger Studenten der UND mit ein. Unsere Arbeitsgemeinschaft — wir waren mittlerweile auf 11 Leute angewachsen — kümmerte sich dann darum, möglichst viele Informationen über die potentiellen Spender zusammen zu tragen.
Dazu gehörten sowohl persönliche Informationen als auch alles Wichtige rund um sein oder ihr Unternehmen.
Wir begannen im Gebiet von Fargo und Grand Forks, wo wir 23 potentielle Kandidaten ausfindig gemacht hatten.
Ich war bereit loszulegen und musste nun zu Prexy, um mir die Erlaubnis dafür zu holen. Er war nach meinem kleinen Treffen mit dem Hochschulrat noch immer ein bisschen nervös. Prexy bestand darauf, dass uns immer ein Fakultätsmitglied bei unseren Besuchen begleitet.
Mir blieb nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren, darüber freuen konnte ich mich jedoch nicht —
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