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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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öffentlich ihre Zuneigung füreinander zu zeigen, schien niemanden zu stören.
    Bei einigen Wettbewerben hingegen gab es immer wieder mal die eine oder andere Form der Beleidigung von anderen Teams in unsere Richtung, was aber nur dafür sorgte, dass Tim‘s Mannschaft enger zusammen rückte.
    An den Zeiten und Punkten des Teams konnte man ablesen, bei welchen Wettbewerben es zu solchen Vorfällen kam. Alle schienen schneller zu schwimmen und besser zu springen. Tim mag ein schwuler Junge sein, aber er war ihr schwuler Junge, mit dem sich besser niemand anlegen sollte!
    Harry wurde mit der Zeit ein richtig guter Freund, zusammen mit seiner Freundin Lida. Wir waren uns sicher, dass die beiden eines Tages heiraten würden. Sie kamen oft nach dem Training zum Abendessen zu uns.
    Im Laufe der Saison luden wir auch das ganze Team mehrfach zu uns ein. Bei diesen Gelegenheiten kochte Felix für uns, lehnte es aber ab, dafür bezahlt zu werden, so lange nicht die UND dafür aufkommt. Bei diesen Essen spürte man immer den gegenseitigen Respekt, der in der Mannschaft herrschte, was nicht überraschend dafür sorgte, dass die Fighting Sioux die North Central Conference Champions wurden.
    Tim gewann sowohl vom Turm als auch vom Brett alles, was es zu gewinnen gab. Darüber hinaus nahm er an NCAA -Wettkämpfen im Norden des Landes teil, bei denen er ebenfalls immer Erster wurde.
    Tim sah hingegen aber keinen Sinn darin, zu den nationalen Wettkämpfen zu reisen.
    »Charlie, ein Punkt ist ein Punkt. Ich kann meine Punkte mit den anderen vergleichen, ohne irgendwo hinreisen zu müssen. Ich werde zu den NCAA Nationals und den National Championships im Sommer reisen. Das reicht mir.«
    Aus Tim‘s Einstellung entwickelte sich ein interessantes Phänomen. Wenn Tim nicht zum Berg kam, kam der Berg eben zu Tim.
    Die Top-Springer des ganzen Landes begannen, bei diesen NCAA -Wettbewerben aufzutauchen, die sie vermutlich sonst ausgelassen hätten. Sie kamen einzig und allein, um sich mit Tim zu messen. Sie wussten, dass er der Mann war, den es bei den Nationals zu schlagen galt.
    Zweite Plätze waren ebenso selten für Tim wie die Note B in seinen Kursen.
    Es war, als könnte er übers Wasser gehen. Und dabei nahm er mich, Larry und das ganze Team mit.
    Auch beim Turnen lief es gut. Tim hatte das Geld, um einen guten Coach für 12 Wochenenden in diesem Jahr anreisen zu lassen. Den Rest der Zeit war Tim der Coach und die Inspiration für die Gruppe.
    Alle Trainer waren willig und begierig darauf, mit Tim ein Wochenende zu verbringen. Dank Coach Burns in Minnesota machte es schnell die Runde, dass Tim der Mann sein würde, den es bei den Qualifikationen für Peking zu schlagen galt. Davon wollte sich natürlich jeder selbst überzeugen.
    Coach Burns war einer der Trainer, die wir einluden. Auch John und Frank kamen jeweils für ein Wochenende nach Grand Forks, um mit Tim zu arbeiten.
    Das Honorar für dieses Wochenende war für beide eine gute Bezahlung im Vergleich zu dem, was sie in St. Paul verdienten. Ich bin mir sicher, dass sie auch umsonst gekommen wären, nur um mit Tim trainieren zu können. Beide versicherten ihm, dass er in St. Paul vermisst wurde.
    Tim und ich sprachen mit John über das kommende Schuljahr und fragten ihn, ob er an einer Vollzeitstelle als Coach an der UND interessiert war. Wir gingen davon aus, dass Tim bis dahin genug Geld gesammelt haben sollte, um eine volle Stelle bezahlen zu können.
    John lehnte jedoch dankend ab und begründete es damit, dass er sich dem Verein in St. Paul verpflichtet fühlte, den er selbst vor 10 Jahren gegründet hatte.
    Tim fragte ihn, ob es ihn stören würde, wenn wir seinem Assistenten, Frank, diese Stelle anbieten würden und ob er das Angebot annehmen würde.
    John gab zu, dass er Frank vermissen würde, stimmte aber zu, dass es für ihn an der Zeit war, etwas anderes zu machen. Er konnte nicht den Rest seines Lebens Co-Trainer in einem kleinen Verein in St. Paul bleiben. Zumal es nur eine Teilzeit-Stelle war und Frank in seinem anderen Job als Verkäufer unterfordert war. John würde sich für Frank freuen und war sich ziemlich sicher, dass dieser das Angebot annehmen würde.
    Wir waren noch nicht soweit, um Frank das Angebot zu unterbreiten, würden das Gespräch mit John aber im Hinterkopf behalten.
    John stimmte zu, Frank nichts von unserer Unterhaltung zu erzählen.
    Mit dem gelegentlichen professionellen Training konnte sich Tim immer stärker verbessern und war bald

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